Schule verbessern (1): im rasanten Wandel

Kurze Zusammenfassung und Gliederung

Die Welt, für die Kinder, Jugendliche, Auszubildende und Studierende gebildet und ausgebildet werden sollen, verändert sich mit zunehmender Geschwindigkeit. Die Steigerungsraten sind exponentiell.
Damit werden die Rahmenbedingungen für Schulen, Ausbildungen und Studiengänge extrem unübersichtlich.
Klagen helfen nicht! – Alle Beteiligten sollten sich damit auseinander setzen und produktiv nach Lösungswegen und Lösungen suche.

Bleiben Sie positiv gestimmt und formulieren Sie auch positiv.

Mit diesem Artikel beginne ich eine lose Reihe mit gesammelten Ideen und Überlegungen zur Verbesserung der Schulen.

Gejammert und beklagt wird genug über:

  • mangelnde Ausstattung der Schulen und Klassenzimmer
  • die optimierbare Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer
  • fehlende Schlüsselqualifikationen, Grundbildung und auch Erziehung von Schülerinnen und Schülern
  • schlechtes Image der Lehrkräfte und der Schulen, Ausbildungen und Studiengänge

Aus meiner Kenntnis hirnphysiologischer Bedingungen des menschlichen Lernens weiß ich, dass Verneinungen vom Gehirn ignoriert werden. Damit sind Negativ-Aussagen genau nicht produktiv handlungsleitend, sondern sie wirken in die unerwünschte Richtung: Die beklagten Zustände werden in dieser Negativ-Sprache für das Gehirn statt dessen bestätigt und verfestigt!

Bedenkenswerte Ansätze und gute Praxis wird hier gesammelt und weiter gegeben.

Es gibt eine Menge guter Ideen und bedenkenswerter Ansätze. Manchmal sind sie allerdings etwas versteckt. Manchal wundere ich mich im Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen, dass diese von einer Quelle oder eine Idee noch nichts erfahren hatten.
Dies war dann zuletzt der Anstoß für diese Reihe: Wenn ich etwas Anregendes finde oder schon kenne, von dem ich annehme, dass diese Idee oder Praxis aufbauende für gute Schulen der Zukunft sein könnte, werde ich davon dieser Reihe „Schule verbessern“ berichten.

Shift happens! – Did You Know?

Schon vor über einem Jahr wurde ich auf eine kurze Präsentation aufmerksam: Der US-Amerikaner Karl Fisch hatte in sechs Minuten die immensen Veränderungen in unserer Gesellschaft und die sich in rasantem Tempo verändernden Anforderungen an die zukünftigen Generationen eindrucksvoll zusammen gestellt. – Er gab seiner Präsentation den hintergründig anlautenden Titel „Shift happens!“

Neulich stieß ich wieder darauf und stellte fest, dass es inzwischen mehrere aktualisierte Versionen und auch eine etwas ältere deutsche Version im Netz gibt:

Did You Know 3.0 – Shift happens! (by Karl Fisch)


Das zum zugehörigen Team- und Schul-Entwicklungsprozess gehörendes Blog „Fischbowl“ (Dort finden Sie auch den Text der ursprünglichen Power-Point-Präsentation vom August 2006 und Vieles mehr.)

Den Hinweis auf dotSUB.com ist dotsub.com und die neueste Version – mit dem Vorteil, dass man die Untertitel in vielen Sprachen wählen kann, fand ich beim Torsten Meyer, Erziehungswissenschaftler an der Universität Hamburg.

Eine aktualisierte, deutsche Version von März 2009:


direkt zu Youtube
[Ursprünglich entwickelt von Karl Fisch, unterstützt von Scott McLeod. Dann ins Deutsche übersetzt von Bernd Nürnberger und schließlich weiter angepasst in März 2009 von Barry van Setten.]

Weitere Hintergrund-Informationen und Versionen:

Einige bemerkenswerte und herausfordernde Aussagen:

  • Ganz viele Rahmenbedingungen ändern sich in zunehmender Geschwindigkeit. Die Kurve verläuft exponentiell!
  • Die Bevölkerungsanteile der Weltbevölkerung werden sich sicher verschieben.
  • Das verfügbare Wissen wächst rasend schnell und die Zugangsmöglichkeiten für viele Menschen wachsen noch schneller.
  • Durch expotenziell wachsende Medien-Nutzung verändert sich unsere Wahrnehmung der Welt und die Bewertung des Wissens
  • Schließlich können wir annehmen, dass die Anforderungen an erfolgreiche Lernumgebungen sich auch verändert haben.

Nun beginnt die pädagogische Herausforderung

Was bedeutet dieser Wandel für Schülerinnen und Schüler und natürlich auch für Lehrerinnen und Lehrer?
Die Diskussionen haben in manchen Kollegien und Meinungsgruppen und der pädagogischen Theorie begonnen.
Nun sind die Lehrkräfte gefordert, Versuche zu starten, zu erproben und Erfahrungen zu sammeln.

Die Lehrkräfte und die Schule sollen selbst in einen Lernprozess eintreten.
(Mehr dazu bald in einem nächsten Text in dieser Reihe.)

Weitere Tipps und Hinweise und selbstverständlich auch Diskussionsbeiträge sind sehr erwünscht

Wenn Sie Material verfügen

  • über Ausgangspunkt für neue Entwicklungen
  • über erfolgsversprechende Ideen
  • oder gelingende Praxis

bitte ich um einen Hinweis und möchte diese Tipps und Materialien dann gerne wieder hier veröffentlichen.

Auch Kommentare sind mir herzlich willkommen!

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Dieser Beitrag gehört zur Reihe “Schule verbessern”:

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    Zuletzt geändert am 10. Mai 2013 / 17:47 Uhr      zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

    Profession Lehrkraft (6): passende Arbeitsstrukturen entwickeln

    Kurze Zusammenfassung und Gliederung

    Lehrkräfte sind gut beraten, wenn sie ihren Arbeitsalltag klug gestalten und sich dabei entlastende Routinen erfinden – wie sich dies in vielen anderen Berufen mit Gestaltungsspielraum auch bewährt haben.

    Zur Professionalität von Lehrkräften zähle ich wesentlich

    • persönliche Kompetenz (persönliche Bewusstheit, Selbstreflexivität, Lernbereitschaft, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit und Glaubwürdigkeit)
    • ausgewiesene Fachkompetenz für die unterrichteten Fächer
    • pädagogische Kompetenz (Zielgerichtetheit des pädagogischen Verhaltens auf dem Hintergrund eines eigenen pädagogischen Konzeptes)

    Passende Rhythmen für die Arbeit

    Was manche Neider den Lehrkräften gerne vorwerfen „vormittags recht und nachmittags frei!“, war schon immer falsch. Das Körnchen Wahrheit in diesem Sponti-Spruch ist die Freiheit vieler Lehrkräfte, sich für einen Teil der Arbeitszeit eine eigene Zeit-Struktur zu gestalten. Für manche Kolleg/innen ist dies allerdings auch eine Last.
    Tatsache ist, dass die Unterrichtszeiten und die Lehrpläne vorgegeben sind.
    Nicht vorgegeben ist, wie der Unterricht vorbereitet, nachbereitet und weiter entwickelt wird. In meiner Lehrer-Ausbildung wurde zum Thema „Selbst-, Zeit- oder Ziel-Management“ nichts gelehrt. Was ich in diesem Kompetenzbereich kann, habe ich in der Jugendarbeit und in Fortbildungen kennen gelernt und über eine reflektierte Praxis in einem guten Team eingeübt.

    Ähnlich wie Freiberufler/innen (Dieses Feld kenne ich aus eigener Anschauung.) ist es für Lehrkräfte demnach wichtig, Tages-, Wochen- und Jahres-Strukturen für die Arbeitsverteilung einzuüben.

    Tages- und Wochen-Struktur

    • eine eigene und angepasste Tagesstruktur mit hilfreichen, weil entlastenden Routinen zu entwickeln.
    • Wie andere Berufsgruppen mit Gestaltungsspielräumen haben auch Lehrkräfte ihre Arbeit zu planen, nach Prioritäten zu gewichten und die Tätigkeiten in die verfügbare Zeit einzuplanen.
    • Oft werden dabei nach meiner Beobachtung an mir selbst und an anderen die Nachbereitung von Unterricht und die Dokumentation von Ideen für die Verbesserung vernachlässigt.
    • Selbst entlaste ich mich mit Checklisten für Routine-Abläufe und Standard-Formaten für die Vor- und Nachbereitung von Unterricht.
    • Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, in Wochen zu planen und plane daher in jeder Woche Arbeitszeiten für die Reflexion von Unterricht und die Weiterentwicklung von Unterrichtsansätzen ein, damit der Alltag nicht genau diese für den Erfolg von Unterricht so wichtigen Tätigkeiten „auffrisst“.
      Ich hänge für jede Woche ein Blatt in mein Planungs-Buch – günstig bei der Firma ORG-Rat per Direkt-Versand zu bekommen.
      So sieht ein solcher Wochen-Plan bei mir aus:
    Ein Planungs-Raster für jede Woche

    Mein Raster für die Wochenorganisation

    Meine Vorlage für das Schuljahr 2011/2012 können Sie als WORD-Datei hier herunterladen und für sich bearbeiten. Ich finde, diese einmalige Mühe für die routinierte Vorbereitung der Unterrichtswochen lohnt sich.

    Ein guter Rhythmus für das Schuljahr

    • Unterrichtseinheiten und Klassenarbeiten/Klausuren sollen auch mit Rücksicht auf die Arbeits- und Lerneffektivität für die Schüler/innen in den Ablauf eines Unterrichtsjahres eingepasst werden.
    • Ein anderer Blick ergibt sich aus der verträglichen Verteilung von Korrektur-Zeiten für die Lehrerinnen und Lehrer über das Schuljahr hinweg.
    • In unterrichtsfreien Zeiten – landläufig auch „Schulferien“ genannt- plane ich konzentrierte Phasen, in denen ich neue Unterrichtsansätzen und neue Inhalte erarbeite.
    • Nach Abschluss größerer Unterrichtseinheiten und mindestens zu Halbjahren sind Zwischen-Reflexionen sinnvoll:
      > Habe ich meine Ziele erreicht?
      > Woran erkenne ich dies?
      > Möchte ich etwas verändern?
    • Insgesamt empfinde ich das Arbeitsjahr – hier also das Schuljahr – als sinnvolle Zeiteinheit für die Zielplanung. Am Ende des auslaufenden und zu Beginn des neuen Schuljahres sind Zeiten für die Formulierung von Zielen (inklusive einer Abwägung, welche Ziel-Möglichkeiten sinnvoll und auch wirklich leistbar sein werden) einzuplanen.
    • Auch die tatsächlichen Urlaubswochen gehören in diesen Plan eines Schuljahres.

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    zuletzt leicht überarbeitet am 9. November 2016 / 20:20 Uhr zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

    selbstmotiviert lernen (2): eigene Ziele statt durch Vorsätze durch neue Routinen erfolgreich umsetzen

    Warum gute Vorsätze meistens nicht wirken

    Wer kennt nicht die vielen guten Vorsätze, die wir uns gerne zum Geburtstag, am Beginn eines neuen Lebensabschnitts oder an Silvester für das neue Jahr vornehmen?

    Viel zu wenig davon wird wirklich wahr; ob im privaten Leben, beim Lernen oder in beruflichen Zusammenhängen. –
    Warum das so ist?

    Vermutlich sind die meisten Vorsätze viel zu allgemein und zu groß. – Der erste Schwung geht angesichts der Anstrengungen bald verloren und die wohlmeinenden Ideen und hochstrebenden Ideale verlieren ihren Einfluss auf das alltägliche Leben.
    Zum Beispiel stapelten sich bei mir regelmäßig Papier-Berge:

    Post-Stapel

    Einfach mehr Anstrengung hilft nicht bei der Umsetzung von Vorsätzen!

    Solange Verhaltensänderung von außen angetrieben werden müssen, sind alle Beteiligten sehr angestrengt. (Das scheint mir das Grund-Drama in den allermeisten Schulen zu sein.) Da hilft es nicht, den Druck (von außen oder innen) einfach zu erhöhen. –
    Ich schlage vor, einen anderen Blick auf die Aufgabe zu versuchen:

    Mein Vorschlag

    Beginnen Sie klein!
    Entwickeln Sie neue Routinen für Ihren Tages- und Wochen-Ablauf.
    Üben Sie diese neun Monate lang!

    Ziel-Formulierungen sollen konkret, überschaubar, terminiert und nachprüfbar sein, damit sie auf dem Weg zu einem angestrebten Zustand hilfreich werden können.

    Überschaubare Schritte auf dem Weg zu einem angestrebten Zustand können fast alle Menschen beschreiben. Allerdings entwerten die meisten diese ersten Schritte ganz schnell. Sie zweifeln daran, dass man sich mit kleinen Schritten ein langfristiges und hoch gestecktes Ziel erreichen kann. –
    Ich behaupte: Jede Weltreise beginnt mit einem ersten Schritt.
    Jede Karriere beginnt mit dem Verständnis der ersten Vokabel der Fachsprache.
    Jede Beziehung beginnt mit einem ersten, neugierigen Blick zu einem anderen Menschen.

    Wenn Sie einen ersten Schritt gefunden haben, so üben Sie diesen ersten Schritt neun Monat lang. Auf diese Weise geben Sie sich die Chance, sich an die neue Verhaltensweise so zu gewöhnen, dass Sie diese auch nach dieser ersten Zeit wahrscheinlich beibehalten. – Überprüfen Sie ihren Erfolg.

    Neurobiologische Begründung

    Genau das ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Verhaltensänderung: Sie lernen durch Regelmäßigkeit, auch Routine genannt. – Wenn Sie es geschafft haben, einen ersten Monat lang eine neue Vorgehensweise beizubehalten (z. B. angesammelte Stapel am Ende eines Arbeitstages eine Viertelstunde lang zu sortieren und weg zu räumen) , ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie den Sinn dieser neuen Angewohnheit erspüren und sie die inzwischen antrainierte Vorgehensweise weiter beibehalten werden.

    Sollte sich die neue Idee als nicht erfolgreich erweisen, ändern Sie diese in einer bewussten Entscheidung so, dass sich ein Weg zum erstrebten Ziel eröffnet. Die neu entwickelte Verhaltensweise halten Sie wieder einen Monat lang durch und ziehen dann erneut Zwischenbilanz.
    Tatsächlich fest eingeprägt haben sich Routinen dann nach neun Monaten, so haben neuere Studien ergeben.

    Ich wünsche Ihnen gute Ideen und viel Erfolg mit Ihren neuen Vorsätzen, besser: Gewohnheiten.

    Quellenhinweise

    • Zum Konzept der intelligenten Selbstregulierung und Eigensteuerung von Lernprozessen wurde ich angeregt durch: JANSEN, Fritz / STREIT, Uta: Positiv lernen. Springer: Heidelberg; 2. Aufl. 2008

    Update (4.03.2009): Weitere hilfreiche Links zum Thema:

    Im Blog imgriff.com fand ich mehrere Artikel zu diesen Zusammenhängen, die zum Beispiel konkrete Hilfen und auch vermeidbare Fallen aufweisen.

    Zum Thema Zeitfresser Internet könnte ein Artikel des fudder-Autor Philip anregen.

    Zum Ausgleich von ein Kontrapunkt von Lobbo, der behauptet:  Selbstdisziplin ist eine schlechte Charaktereigenschaft.

    Update (12. 02. 2010): Sie können Ihren Willen zum erfolgreichen Lernen online und anonym bei der Fernuniversität Hagen testen: Im VPT (Volitionaler Persönlichkeit Test).
    In der Auswertung bekommen Sie Tipps, wie sie den Einsatz Ihres Willens wirksamer gestalten können.

    Dieser Artikel gehört zur thematischen Reihe selbstmotiviert lernen:

    Beiträge mit ähnlichem Inhalt für Lehrerinnen und Lehrer: Die Artikel-Reihe „Profession Lehrkraft“

    weitere hilfreiche Links:

    zuletzt überarbeitet am 28. November 2020      zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

    selbstmotiviert lernen (1): eigene Ziele, Meilen- und Stolpersteine festhalten

    Mit diesem Beitrag eröffne ich eine neue thematische Reihe zu einem meiner Lieblings-Themen, der Gestaltung von effektiven Lernprozessen.

    In lockerer Folge werde ich immer wieder darauf zurückkommen und weiter schreiben.

    Was früher „Lerntagebuch“ hieß, wird heute „Portfolio“ genannt.

    Früher hätte man ein „Lerntagebuch“ angefertigt, in dem die Ausgangslage, die Ziele, Kriterien für die Zufriedenheit mit dem erreichten und – bei ganz gewitzten Auftraggebern – auch noch die Stolpersteine und die Belohnung am Ende, wenn das Ziel erreicht wurde, notiert wurde.

    Heute wird eine solche Sammlung von Reflexionen „Portfolio“ genannt.
    Manchmal wird unter diesem Begriff auch nicht nur die gebündelte Reflexion sondern auch die Sammlung der Ergebnisse selbst verstanden.

    Eine Form, die auch die für Jugendliche spannenden neuen Medien einbeziehen, sind Blogs mit beiden Aspekten: Ergebnissen und Reflexionen zu einem Unterrichtsprojekt, dazu noch öffentlich zugänglich, also „echt“ und wichtig.
    Eine sehr kundige Einführung und Sammlung von Erfahrungen und Praxisbeispielen zum Lernen mit „neuen Medien“ findet sich bei Lisa Rosa in Ihrem Blog „shift – Weblog zu Schule und Gesellschaft.

    Wer die eigenen Ziele kennt, kann sie auch anstreben.

    Der erste Schritt, ist ein Ziel zu haben: Irgend etwas möchte ich lernen, herausfinden oder üben.
    Wenn ich mir dann noch die Mühe mache, dieses Ziel auch schriftlich fest zu halten, bemerke ich, ob ich mir darüber im Klaren bin, mir selbst sicher bin oder doch noch etwas undeutlich blieb und noch geklärt werden sollte.

    Wer sich der eigenen Fallen bewusst ist, kann diese eher vermeiden.

    Wer kennt das nicht? Ich habe mir etwas vorgenommen, fange an und lande dann doch (wie schon so oft) bei einer ganz anderer Tätigkeit. Vielleicht ist dies der Hinweis auf einen oft begangenen Umweg, sozusagen eine ständige Einladung an mich selbst, nicht die Hauptsache sondern eine viel lieber geübte Nebensache zu tun.
    Wer Arbeitsblätter erstellen soll, kennt vielleicht die Verlockungen moderner Textverarbeitungsprogramme, das Aussehen des Textes mit den vielfältigen Möglichkeiten „zu optimieren“ – ein oft begangener Umweg.

    Wer Hilfen kennt, kann sich unterstützen lassen.

    Auch die Möglichkeiten der Unterstützung für die Erreichung des Ziels zu beachten und zu nutzen, ist sinnvoll und kann das Ziel erreichbarer werden lassen.

    Es motiviert zusätzlich, wenn ich mir für das Ziel eine Belohnung überlegt habe.

    Gerade lohnende, also oft schwierige Ziele bedürfen einer großen Kraftanstrengung und meistens auch eines Durchhaltewillens. Um diese Kraft und Disziplin auch wirklich aufzuwenden, kann ich mich mit einer selbst ausgelobten Belohnung zusätzlich motivieren.

    Selbst habe ich gute Erfahrungen mit der Übung „Vertrag mit mir selbst“.

    Folgende – oder ähnliche Fragen – beantworte ich für mich selbst schriftlich:

    1. Was möchte ich (bis wann) erreichen?
      (Woran werde ich bemerken, dass ich dieses Ziel erreicht habe?)
    2. Was werde ich für dieses Ziel (bis wann jeweils) tun?
    3. Mit welchen drei ersten Schritten beginne ich (bis wann jeweils)?
    4. Was könnte ich tun, um nicht erfolgreich zu sein?
    5. Wer oder was könnte mich (wie) in meinem Ziel unterstützen?
    6. In welchen Zeiträumen werde ich wieder über diese Ziele und wie weit ich gekommen bin nachdenken?
      (Diese Termine werden in meine Terminplanung übertragen.)
    7. Wie werde ich mich selbst für meinen Erfolg belohnen?
      (Wie werde ich mit wem mein erfolgreich erreichtes Ziel feiern?)

    Diese Übung kann sowohl am Anfang des Unterrichtsjahres, einer Unterrichtseinheit oder eines Themas in der Beratung stehen. Sehr empfehlenswert ist es, sich schriftlich fest zu legen. Wesentlich sind auch die (mit sich selbst) vereinbarten Überprüfungs-Termine. – Entschiedenheit ist gefragt.

    Dieser Beitrag gehört zur Reihe „selbstmotiviert lernen“:

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    Zuletzt überarbeitet am 7. 07. 2017 zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

    Ferienzeit ist Orientierungszeit

    Für viele Menschen ist jetzt im Sommer die Zeit, in der sie Urlaub machen können.

    Ich wünsche allen, dass ihnen gelingt,

    • Routinen zu unterbrechen
    • Abstand zu gewinnen und abzuschalten
    • sich zweckfrei Zeit zu geben
    • und sich gut zu erholen.

    Ferien


    Außerdem ist die Urlaubszeit auch eine Möglichkeit,
    sein Leben nochmals in Ruhe zu betrachten
    und nach Orientierung zu schauen,
    auch
    auf sich selbst und Orientierungen zu hören
    (für Bibel-Leser/innen: vgl. 1 Kön 3, 5.7-12),
    Ziele zu überprüfen und neue Ziele zu setzen.

    Dazu können solche – oder ähnliche – Fragen hilfreich sein:

    • Womit bin ich zufrieden?
    • Was wünsche ich mir nicht so, wie es ist? Wie sollte es meines Erachtens werden?
    • Habe ich ein großes Ziel oder mehrere kleine Ziele? Welche?
    • Wenn ich Ziele hatte, habe ich diese erreicht? Wie weit? Wie? Warum eventuell nicht?
    • Mit welchen Personen möchte ich mehr Kontakt?
    • Welches Thema in meinem Leben soll mehr Energie bekommen?
    • Was sagt mein „Herz“ (Gefühl, Intuition)?

    Meine eigene Erfahrung mit solchen „Zwischenbilanzen“, die ich gerne für mich selbst aufschreibe und aufbewahre, ist sehr positiv.
    Ich werde mir so wieder ausdrücklicher meiner Ziele, meiner Bewertungen („Erfolg“ oder „Misserfolg“ bewusst.

    Aus diesen Bilanzen entwickle ich dann kurz- und mittelfristige Ziele.

    Ich wünsche allen Leser/innen von Herzen, dass ihre Bilanz zufriedenstellend ausfällt und dass sie sich anregend, vielleicht sogar herausfordernde Ziele für Ihren nächsten Lebensabschnitt setzen können.

    zuletzt bearbeitet am 8. 08. 2010                  zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

    Lernprozesse im Unterricht auswerten

    Ich unterstelle allen Menschen zuerst einmal die Fähigkeit zur Neugierde und zum Lernen.

    Meine Grundannahme ist, dass Menschen ursprünglich sehr neugierig und wissensdurstig sind und wir deshalb auf einer grundsätzlichen Bereitschaft zum Lernen aufbauen können.

    (Dass viele Situationen den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen als wenig einladend zum Lernen erscheint, möchte ich hier nicht abstreiten. Das wird zu einem anderen Zeitpunkt auch einmal eine bearbeitenswerte Frage sein.)

    Wenn die Schüler/innen wissen, was sie lernen wollen/sollen, gelingt es auch (besser).

    In meinem Unterricht wird zu Beginn die Ausgangslage der Schülerinnen und Schüler erhoben. Dazu gehört die Frage nach den Vorkenntnissen, den Interessen, (inhaltlichen und methodischen) Erwartungen und Befürchtungen und die Information über Lernziele und mein eigenes Grundanliegen mit meinem Unterricht.
    Abschließend an diese Standard-Fragen zu Beginn einer Unterrichtseinheit stelle ich die – für viele ungewohnte – Frage, woran die Schüler/innen am Ende erkennen werden, ob der Unterricht für sie ertragreich, also „gut“ war.
    Alle diese Informationen werden zu Beginn der Einheit schriftlich für jede lernende Person und auch für mich als Lehrkraft festgehalten.

    Zum Ende der Unterrichtseinheit wird dann bilanziert.

    Solche oder ähnliche Fragen können dabei hilfreich sein:

    1. Welche erwarteten Inhalte wurden zufriedenstellend bearbeitet?
    2. Welche Fragen bleiben offen?
    3. Hat der Unterricht persönliche Kompetenzen gefördert?
    4. Kann das Erlernte auf andere Bereiche übertragen werden?
      (Zum Beispiel: Wurden Methoden erarbeitet, die sich auch zu anderen Themenstellungen sinnvoll einsetzen lassen?)
    5. War die Kurs-Gruppe oder Klasse hilfreich für das Lernen – oder: Was war nicht hilfreich?
    6. Welche Verhaltensweisen der Lehrkraft waren dem Lernen förderlich? – oder: Was hat gehindert?
    7. Bewerten Sie den Unterricht mit einer Schulnote und begründen Sie diese Wertung.

    Im anschließenden Gespräch erfahren die Schülerinnen und Schüler mehr über die Einschätzungen der Lehrkraft und die Schüler/innen haben die Möglichkeit, ihre Eindrücke, Bewertungen und Ideen mitzuteilen.

    Meine Erfahrungen mit Auswertungen von Unterricht sind positiv.

    Das bedeutet nicht, dass alle Teilnehmer/innen meines Unterrichts begeistert sind.
    In der Regel schätzen Schüler/innen meinen Unterricht besser ein, als ich selbst.
    Gerade, wenn ich mich von einer Gruppen habe „herausfordern“ lassen, bin ich häufig überrascht, wie gut die Schüler/innen unterscheiden können und mir rückmelden, dass sie meinen Einsatz schätzen- auch wenn er sie gelegentlich anstrengt.

    Wenn die Lehrkraft sich die Noten der Schüler/innen für den eigenen Unterricht begründen lässt, erfährt man als Lehrkraft eine Menge über die Wirkungen von eigenem Verhalten und auch viele Anregungen für die Optimierung des eigenen Unterrichtshandelns.
    Dazu möchte ich ermutigen.

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    zuletzt bearbeitet am 16.07.2013 / 15:47 Uhr        zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

    pausieren ist eine Kunst

    »Die Kunst des Ausruhens
    ist ein Teil der Kunst des Arbeitens«

    schreibt der Romancier John Steinbeck

    Wer sich Zeit nimmt
    und in Ruhe darüber nachdenkt und nachspürt,
    wird Herrn Steinbeck zustimmen:

    Nach der Pause sind wir in der Regel wieder frisch und motiviert.
    Oft sind wir leistungswilliger und leistungsfähiger als vor der Unterbrechung.
    Häufig werden Lösungswege sichtbar, die vor der Pause niemand erahnte.

    Allerdings kommen viele Menschen in ihrem Arbeits-Alltag,
    den sie hektisch und mit vielen Ansprüchen (auch an sich selbst) belastet erleben,
    gar nicht auf den Einfall,
    eine Pause ein zu legen.

    Wenn Sie diesen Aussagen bisher zustimmen:

    Was hindert Sie?

    – !

    Wann entscheiden Sie,
    Ihre nächste Pause zu nehmen?

    – !

    Wie gelingt Ihnen die Unterbrechung?

    Oder: Wie hindern Sie sich an der Erholung?

    Ich wünsche Ihnen immer wieder erfrischende Pausen!

    Sollten Sie der Meinung sein, für Pausen keine Zeit zu haben,
    rate ich Ihnen, diese Vorstellung ernsthaft und kritisch zu überprüfen.

    Wenn das nicht alleine gelingen sollte, ist Supervision oder Coaching eine Möglichkeit zur Überprüfung und möglicherweise zur Veränderung Ihres Arbeits- und Pausen-Verhaltens.

    zum Anfang des Artikels

    Weiterführende Links

    zuletzt bearbeitet am 8. Juni 2014      zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

    Welches Tempo passt?

    Fast so etwas wie eine Krankeit unserer Kultur:

    „Zeit-Not“ –
    niemand hat oder nimmt sich Zeit,
    kaum jemand kann oder möchte es sich leisten,
    die wichtigen Dinge mit Muse und ohne Zeitdruck zu tun.

    (Am Ende würde sich dadurch zuviel ändern?)

    Zu diesem Thema gibt es ein empfehlenswertes Heft (3/2008) von brand eins, dem etwas anderen Wirtschaftsmagazin mit dem Themenschwerpunkt „Tempo“.

    Weiterführende Links

    • Eine neue Video-Reihe zum Thema „Zeit-Management“ wurde von Hans-Peter Zimmermann Ende Januar 2010 gestartet.
    • Im Idealzustand gibt es in herausfordernden Tätigkeitsfeldern auch zwischendurch ruhigere Zeiten:  Zeit zum Ausruhen

    zuletzt bearbeitet am 1.10.2012 / 8:08 Uhr              zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

    Kooperation entlastet

    Lehrkräfte könnten sich nach meiner Beobachtung und Erfahrung Ihre Arbeit durch Kooperation und gegenseitige Anregung und Unterstützung angenehmer gestalten, als sie dies häufig tun

    Zusammen finden sich mehr Ideen

    Viele Lehrkräfte bereiten ihre neuen Unterrichtsentwürfe alleine vor.
    In der Entwicklung von neunen Ansätzen und Methoden für den Unterricht ist kollegiale Zusammenarbeit sinnvoll, weil mehr Ideen zur Verfügung stehen.
    Ideal ist der Aufbau eines funktionierenden, kollegialen Netzwerks.

    Oft gibt es schon Vorlagen für die Unterrichtsvorbereitung

    Viele Lehrkräfte entwickeln jeden Unterrichtsinhalt neu.
    Es ist aber sicher anzunehmen, dass es schon entwickelte Unterrichtsentwürfe anderer Lehrkräfte gibt, die man austauschen könnte.
    Ganz sicher wird jede Lehrkraft sich neue Unterrichtsinhalte persönlich aneignen.
    Aber es ist wesentlich entlastender, sich eine schon erprobte Unterrichtsskizze anzueignen, als Unterrichtsentwürfe ganz neu zu entwickeln.
    Mir fällt es auch leichter, die Skizzen und Entwürfe einer Kollegin / eines Kollegen „zu kritisieren“ und aus der Abgernzung meinen eigenen Weg zu finden, als vor einem gänzlich leeren Ballt kreativ zu sein.

    Ein funktierendes Ablage-System erspart viel Arbeit und Nerven.

    Wer unterrichtet, muss sich immer wieder neues Material erarbeiten und dadurch wächst die Datenmenge ständig. Wer einmal einen Unterricht entworfen hat, möchte diesen Entwurf wieder finden. Entwürfe oder Kopiervorlagen zu suchen, bedeutet für mich sinnlose Zeitvergeudung.
    Ein Austausch über Recherche- und Ordnungssysteme und Erfahrungen damit kann sinnvoll und unterstützend sein.

    Einige Anregungen zum download

    Ein paar meiner Erfahrungen und Anregungen – auch zum downloaden – habe ich unter „Service“ in dieser Website hinterlegt.

    Neu: eine Masterarbeit zur kooperativen Unterrichtsvorbereitung

    Kollege Dipl.Päd. Werner Prüher hat in einer Masterarbeit Kooperation bei der Unterrichtsvorbereitung in Zeiten sozialer Netzwerk-Medien untersucht: empfehlenswert.

    Für Lehrkräfte sehr zu empfehlen: Gruppen-Supervision

    Dort können Themen der Teilnehmenden individuell bearbeitet werden und gleichzeitig wird die unterstützende Wirkung einer guten Gruppe erfahrbar. Zur Ausschreibung einer Lehrer*innen-Gruppe.

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    zuletzt bearbeitet am 21.10.2017 / 19:06 Uhr        zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht