Es gibt viele schlechte Erfahrungen mit Konferenzen.
Fällt Ihnen bei “Konferenz” auch “Bremsscheibe” ein?
Ein Künstler aus Freiburg hatte mich schon vor Jahren beeindruckt und angeregt: Er hatte aus Draht eine Konferenz-Gruppe gestaltet. – Der Tisch war aus einer Brems-Scheibe gefertigt. Er spiegelt damit die Erfahrung vieler Menschen: Sie haben keine guten Erinnerungen an diese Arbeitsform:
Man sitzt – oft unter Zeitdruck – zusammen
versucht, Aufgaben zu erledigen (informiert werden, Meinung bilden, koordinieren und entscheiden). –
fühlt sich unwohl und ärgert sich möglicherweise (über fehlende Informationen, Klarheit und Vorbereitung)
fühlt sich gestört durch unangemessenes Verhalten anderen Teilnehmerinnen oder Teilnehmer
und bewertet abschließend den Ertrag der Sitzung also unzufriedenstellend.
Oft spielen wir anderen und uns selbst eine – meist künstlich-fröhliche – Rolle vor.
Wenn wir uns trauen würden, zu zeigen, wer wir wirklich sind, könnten wir damit in Beziehung treten.
Danach sehnen sich viele Menschen.
Neulich, nach der Arbeit ergab sich ein spontanes Gespräch mit unerwarteter Offenheit von beiden Seiten.
Niemand wollte dem anderen etwas vorspielen oder vortäuschen.
Diese Ehrlichkeit tut gut.
Ich frage mich selbst,
warum ich mich das nicht mehrfach traue.
Oft erwarten wir von uns und anderen fortdauernd gute Laune.
Umgekehrt, die immer und alltäglich gut gelaunten Dauer-Lächler sind doch auch nicht gut zu ertragen:
Mein Leben verläuft nicht so, dass ich immer lachen kann.
Ich vermute, dass dies keine Ausnahme ist.
Selbstverständlich bin ich gerne erfolgreich.
Ich strebe den Erfolg gerne selbst an.
Allerdings ist es wohl kaum realistisch, den Dauer-Erfolg zu behaupten.
Das ist fast immer unwahr! –
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass irgend jemandem immer alles glückt.
Wenn ich genauer hinschaue, erkenne ich bei mir und anderen ein realistisches Spiel von Aufs und Abs.
Masquerade von Aziz K. – ein Kurzfilm
In einem leider nicht mehr verfügbaren Blog von Daniel Mihajlovic (Stand: 1.11.2023) fand ich den Hinweis auf einen nachdenklich machenden Kurzfilm, den ich hier gerne weiter bekannt mache:
Ich bin begeistert, wie in dieser kurzen Sequenz so viel Erfahrung dargestellt wird.
Auch die verbreitete Traurigkeit darüber wird deutlich, wie wenig sich Menschen gegenseitig ehrlich zeigen und zumuten.
Und es gibt noch andere Erfahrungen:
Wer sich ehrlich zeigt, tritt damit in Beziehung.
Meine Erfahrung ist es, dass eine ehrliche Aussage über sich selbst Beziehung anbahnen und vertiefen kann.
Das geht nicht immer, aber es geht wahrscheinlich öfter, als ich es mich selbst traue.
In ehrlichen Beziehungen gelingt existentielles Lernen, das heißt, man kann (sich und andere) erziehen.
Eine weitere, für mich wichtige Erfahrung ist, dass ehrliche Beziehung auch in der Erziehung und Förderung von Kindern und Jugendlichen eine wesentliche Bedeutung hat. – Ich habe über die Jahre gerlernt, dass ehrliche Beziehungen die Grundlage der Erziehung eigener Kinder und von Kindern und Jugendlichen in der Jugendarbeit und auch in der Schule darstellt.
Der dänische Familien-Berater Jesper Juul beschreibt diese Grundhaltung der Gleichwertigkeit von Kindern und Jugendlichen in seinem Bestseller „Das kompetente Kind“ sehr anschaulich, glaubwürdig und für mich erhellend. – Ich habe von diesem Perspektiven-Wechsel sehr profitiert und wünsche dies möglichst vielen anderen, die mit Menschen umgehen, auch.
Welche Aufgabe hat Supervision für ehrliche Beziehungen?
Sollte jemand sich für diesen Weg entschieden haben, so kann in Supervision diese Entscheidung für eine andere Verhaltensweise unterstützt werden:
eingeübtes Rollen- und Beziehungs-Verhalten kann mit Hilfe der Supervision bei sich selbst entdeckt werden
diese Rollen und Verhaltens-Routinen wurden im Leben durch bestimmte Rahmenbedingungen entwickelt und trainiert. Diese Geschichte kann man unter Supervision teilweise rekonstruieren.
unterscheiden, welche Rollen und Gewohnheiten sinnvolle Entlastung darstellen und welche hinderlich sind
alternative Verhaltensmöglichkeiten entwickeln und einüben.
Wie denken Sie darüber?
Über Rückmeldungen und Diskussionsbeiträge freue ich mich.
Zum sechzigsten Geburtstag des Militärbündnisses kann ich nicht gratulieren.
Statt dessen stelle ich hier einige Gedanken und Anfragen an Selbstverständlichkeiten an.
Die NATO ist eine Selbstverständlichkeit
Wir haben uns an die Aussage gewöhnt, dass die NATO den Frieden sichere. Das heißt, wir haben diese Meinung gelernt.
Im öffentlichen Nachdenken und Debattieren wird nur sehr selten grundsätzlich darüber nachgedacht, ob mit einem Militärbündnis denn tatsächlich der Frieden zwischen Völkern gesichert werden könne und welchen „Preis“ die Weltgemeinschaft dafür zu bezahlen hat.
Gewohnheit ist noch kein hinreichender Grund für die Richtigkeit
In den vierzig Jahren des so genannten Kalten Krieges haben wir uns an die NATO als drohenden Gegenpart zum östlichen Militärbündnis gewöhnt. Mit der Auflösung des Warschauer Paktes im Jahr 1991 wäre meiner Meinung nach auch die Auflösung der NATO sinnvoll gewesen.
Die sicher notwendigen weltweiten Ordnungsaufgaben sind Aufgaben der Vereinigten Nationen (UN)! Dies gilt es zu fördern und zu unterstützen.
Frieden kann besser ohne Militär gesichert werden! – Ja, wirklich!
Aus christlicher Tradition und Überzeugung kann ich mit Recht und Nachdruck die Frage nach der Alternative zur gewohnheitsmäßige Idee einer Friedenssicherung durch Gewalt oder Gewaltandrohung durch Militärs oder militärische Bündnisse stellen.
Dabei bin ich mir sicher,
dass dies der jüdisch-christlichen Glaubens- und Lebenstradition entspricht
dass die Auflösung der bestehenden gewaltförmigen Politik-Strukturen nur am ende eines langen Umdenk-Prozesses stehen wird
dass manche Gruppen dafür etwas abgeben müssen (Macht, Reichtum und eine irreale Sicherheits-Idee)
dass dies nicht ohne Druck größerer Bevölkerungs-Gruppen, und das bedeutet Wähler-Gruppen, geschehen wird.
dass dazu manche selbstverständlichen Denk-Gewohnheiten wieder verlernt werden müssen.
Je nach Umwelt-Einflüssen wird ein Gen wirksam oder nicht.
Lange galt als sicher, dass Gene ein ganz tief in unserer Biologie sitzendes Programm darstellen. Man hatte angenommen, dass dieser Teil unserer biologischen Grundausstattung nicht veränderbar sei.
Heute wissen wir: Ganz so einfach ist es nicht ist. – Vereinfacht ausgedrückt: An den Genen hängen so genannte „Marker“, die dafür sorgen, ob ein Gen abgelesen und damit wirksam werden kann oder nicht.
Die neue Erkenntnis:
Unsere Lebensführung steuert unsere Gene!
Dies ist eine aufregende Relativierung der bisherigen Annahmen über die festlegende Macht der Gene. Damit wird klar, dass eine gesunde und kluge Lebensführung eine sehr große Bedeutung bekommt.
Höchstwahrscheinlich begrenzt sich die steuernde Wirkung der Marker nicht nur auf das aktuell lebende Individuum sondern kann auch an die Nachkommen weiter vererbt werden!
Die bedeutet: Wenn die Eltern gut leben, haben es auch die Kinder – und zwar genetisch bestimmt – besser, weil die „Marker“ an den Genen „wie Schalter“ dafür sorgen, dass eine positive Lebenseigenschaft ausgelesen werden kann oder eine lebensbehindernde eben nicht.
Dies bedeutet – soweit ich das verstehe:
Auch unsere genetische Ausstattung kann in gewisser Weise „lernen“.
Die Lebensumstände (Umfeld, Beziehungen und die Angewohnheiten in Wahrnehmungsweisen, Deutungen und Verhalten) wirken sich auf Ablesevorgänge unserer genetischen Grundausstattung aus.
Neuere Forschungen gehen auch von einem „Vererben von Erfahrungen“ jenseits der Gene aus: So geht der Mediziner wie Lars Olov Bygren von einer Weitergabe bei der Bildung von Eizellen aus.
Wer kennt nicht die vielen guten Vorsätze, die wir uns gerne zum Geburtstag, am Beginn eines neuen Lebensabschnitts oder an Silvester für das neue Jahr vornehmen?
Viel zu wenig davon wird wirklich wahr; ob im privaten Leben, beim Lernen oder in beruflichen Zusammenhängen. –
Warum das so ist?
Vermutlich sind die meisten Vorsätze viel zu allgemein und zu groß. – Der erste Schwung geht angesichts der Anstrengungen bald verloren und die wohlmeinenden Ideen und hochstrebenden Ideale verlieren ihren Einfluss auf das alltägliche Leben.
Zum Beispiel stapelten sich bei mir regelmäßig Papier-Berge:
Einfach mehr Anstrengung hilft nicht bei der Umsetzung von Vorsätzen!
Solange Verhaltensänderung von außen angetrieben werden müssen, sind alle Beteiligten sehr angestrengt. (Das scheint mir das Grund-Drama in den allermeisten Schulen zu sein.) Da hilft es nicht, den Druck (von außen oder innen) einfach zu erhöhen. –
Ich schlage vor, einen anderen Blick auf die Aufgabe zu versuchen:
Mein Vorschlag
Beginnen Sie klein!
Entwickeln Sie neue Routinen für Ihren Tages- und Wochen-Ablauf.
Üben Sie diese neun Monate lang!
Ziel-Formulierungen sollen konkret, überschaubar, terminiert und nachprüfbar sein, damit sie auf dem Weg zu einem angestrebten Zustand hilfreich werden können.
Überschaubare Schritte auf dem Weg zu einem angestrebten Zustand können fast alle Menschen beschreiben. Allerdings entwerten die meisten diese ersten Schritte ganz schnell. Sie zweifeln daran, dass man sich mit kleinen Schritten ein langfristiges und hoch gestecktes Ziel erreichen kann. – Ich behaupte: Jede Weltreise beginnt mit einem ersten Schritt.
Jede Karriere beginnt mit dem Verständnis der ersten Vokabel der Fachsprache.
Jede Beziehung beginnt mit einem ersten, neugierigen Blick zu einem anderen Menschen.
Wenn Sie einen ersten Schritt gefunden haben, so üben Sie diesen ersten Schritt neun Monat lang. Auf diese Weise geben Sie sich die Chance, sich an die neue Verhaltensweise so zu gewöhnen, dass Sie diese auch nach dieser ersten Zeit wahrscheinlich beibehalten. – Überprüfen Sie ihren Erfolg.
Neurobiologische Begründung
Genau das ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Verhaltensänderung: Sie lernen durch Regelmäßigkeit, auch Routine genannt. – Wenn Sie es geschafft haben, einen ersten Monat lang eine neue Vorgehensweise beizubehalten (z. B. angesammelte Stapel am Ende eines Arbeitstages eine Viertelstunde lang zu sortieren und weg zu räumen) , ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie den Sinn dieser neuen Angewohnheit erspüren und sie die inzwischen antrainierte Vorgehensweise weiter beibehalten werden.
Sollte sich die neue Idee als nicht erfolgreich erweisen, ändern Sie diese in einer bewussten Entscheidung so, dass sich ein Weg zum erstrebten Ziel eröffnet. Die neu entwickelte Verhaltensweise halten Sie wieder einen Monat lang durch und ziehen dann erneut Zwischenbilanz.
Tatsächlich fest eingeprägt haben sich Routinen dann nach neun Monaten, so haben neuere Studien ergeben.
Ich wünsche Ihnen gute Ideen und viel Erfolg mit Ihren neuen Vorsätzen, besser: Gewohnheiten.
Quellenhinweise
Zum Konzept der intelligenten Selbstregulierung und Eigensteuerung von Lernprozessen wurde ich angeregt durch: JANSEN, Fritz / STREIT, Uta: Positiv lernen. Springer: Heidelberg; 2. Aufl. 2008
Update (4.03.2009): Weitere hilfreiche Links zum Thema:
Zur Professionalität von Lehrkräften zähle ich wesentlich
persönliche Kompetenz (persönliche Bewusstheit, Selbstreflexivität, Lernbereitschaft, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit und Glaubwürdigkeit)
ausgewiesene Fachkompetenz für die unterrichteten Fächer
pädagogische Kompetenz (Zielgerichtetheit des pädagogischen Verhaltens auf dem Hintergrund eines eigenen pädagogischen Konzeptes)
Wie haben Lehrkräfte ihre eigenen Schul-Erfahrungen in Erinnerung?
Um diese zu erreichen, ist es meiner Erfahrung nach sinnvoll, sich die eigene schulische Erfahrung und die Einstellung zur Schule und zur Bildung bewusst zu machen. Denn, wenn ich über meine eigene Schüler-Zeit nachgedacht habe, kann ich vielleicht besser nachvollziehen, warum ich bestimmte Schüler-Typen nicht leicht erreiche: Sie haben vielleicht eine völlig andere Erlebniswelt und gehen von einer ganz anderen Einstellung aus auf die Unterrichts-Situation und die -Inhalte zu.
Daraus kann dann auch eine Gabe zur Selbstbeobachtung entwickelt werden. Diese Selbstreflexivität ist wesentlich, um sich gezielt eine eigene Unterrichtshaltung und einen eigenen Stil anzueignen. Diese Übung, über dich selbst nachzudenken und dabei das Nach-Fühlen nicht zu vergessen, kann vielfältige Rückfälle in Lehr-Lern-Muster aus der eigenen Schulzeit vermeiden helfen.
Eine kleine kabarettistische Anregung kann der Musiklehrer Hans Klaffl bieten
Er ist sehr nachdenklich darüber,
wie aus ganz normalen Menschen Lehrer werden können.
Unter Stress fallen viele Menschen in früher gelernte Muster zurück.
Nach meinen Beobachtungen an mir selbst und anderen neigen Menschen unter Stress, sich an alte Muster aus früherem Erleben anzulehnen. Bei Lehrer/innen bedeutet dies, dass auch differenziert ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer mit einer Fähigkeit zu einem abwechslungsreichen und anregendem methodischem Unterrichtsstil unter Stress wieder in die ur-alten Verhaltens-Muster ihrer eigenen Lehrer, also in den Lehrer-Vortrag-Stil, zurückfallen.
Fachdidaktisch sind Ziele häufig gut, pädagogisch oft weniger gut beschrieben.
In der Ausbildung von Lehrkräften wird die fachliche Auswahl entsprechender Unterrichtsinhalte meines Erachtens gut bearbeitet.
Weniger ausreichend für die komplexe Situation vieler Unterrichtssituationen fällt die Fähigkeit von Lehrkräften zu einem pädagogisch-zielstrebigen Verhalten im Unterrichts aus.
Erschwerend kommt hinzu, dass in vielen Kollegien die Sprachfähigkeit zu pädagogischen Fragestellungen ungeübt ist. Gute Ratschläge wie „Augen zu und durch!“ oder „Lob der Disziplin!“ helfen da nicht wirklich weiter.
Solange Lehrkräfte in schwierigen Unterrichtssituationen nicht auf die kollegiale Unterstützung und Vernetzung zurückgreifen können, werden sie wahrscheinlich scheitern.
Schon in der Ausbildung zur Lehrerin / zum Lehrer stellt sich die Frage – oder sollten die Kandidat/innen sich die Frage stellen, ob sie diesen Beruf mit allen pädagogisch-vielfältigen Herausforderungen auch wirklich ergreifen wollen. Dazu können Basis-Seminare zur Erhebung der Selbst-, Sozial- und Stress-Bewältigungs-Kompetenz hilfreich sein, wie dies z.B. in der Universität Kassel praktiziert wurde (Stand 2009).
Ein eigenes Unterrichtskonzept könnte hilfreich sein.
Als jemand, der früher in anderen pädagogischen Zusammenhängen gearbeitet hat, ist es mir selbstverständlich, vor dem Start eines größeren Projekts ein pädagogisches Konzept zu schreiben.
Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten ich als Lehrkraft mitbringe
Wo ich Grenzen spüre und mich weiter entwickeln möchte oder muss
Welche Werte und Inhalte mir wichtig sind
Wie ich mich als Lehrkraft selbst beschreibe
Welcher methodische Weg aus all dem folgerichtig von mir angestrebt wird
Die Anfertigung eines solchen pädagogischen Konzepts für jede einzelne Lehr-Persönlichkeit kann vielfältige Selbst-Einsichten bereit stellen und die beklagte Sprachunfähigkeit in pädagogischen Fragen etwas mindern.
Wenn in Kollegien über so begründete pädagogische Haltungen und Handlungsideen ein Austausch beginnt, kann eine neue Haltung zur Rolle als Lehrer/in entwickelt werden.
Dann sind auch Auswertungen am Ende eines Schuljahres allein oder im kollegialen Umfeld möglich, um den Lernprozess der professionellen Lehrkraft zu fördern.
Auf solcher zielgerichteten, nachdenklichen und selbstreflexiven Haltung von Lehrkräften aufbauend sind dann auch Methoden-Trainings, Supervisionen und kollegiale Beratungsformen produktiv.
Selbstverständlich können Coaching, Supervision und auch manche kollegiale Beratung auch eine Unterstützung auf dem Weg zu einer solchen, ausdrücklichen und formulierten Professionalität sein.
Meine eigene Erfahrung: Schüleraktivierender Unterricht kann auch entlasten.
Der erfreuliche Nebeneffekt einer neuen Unterrichtshaltung mit mehr Aufmerksamkeit für die Lern-Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler ist eine deutliche Verlagerung der Anstrengung in die Vor- und Nachbereitung und ein entspannteres Unterrichten.
Methoden ohne dazu passendes Konzept können zu Chaos und zu Unterrichtsstörungen führen!
Ohne Selbstreflexion und persönlichen Lernwille der Lehrpersonen sind die sogenannten „modernen und offenen Unterrichtsmethoden“ der sprichwörtliche Flicken neuen Stoffs auf die brüchige alte Kleidung und führen entgegen allen Verheißungen zu mehr Enttäuschungen aller Beteiligten und entsprechend mehr „Unterrichts-Störungen“!
Dazu können Sie mehr im nächsten Beitrag lesen.
Ist das nicht sehr anspruchsvoll? –
Ja, der Lehrberuf ist anspruchsvoll und kann sehr schön sein!
Ich habe nie behaupten wollen, dass Lernprozesse zu organisieren und zu unterstützen einfach sei.
Ich meine aber, diese Anstrengung lohne sich.
Wenn ich meine Ziele, Methoden und Erfahrungen beschrieben habe, kam ich dafür eine Vorstellung und dann die Möglichkeit entwickeln, mich darüber auszudrücken und damit mit Kolleginnen und Kollegen und Interessierten gemeinsame Vorstellungen finden und wirksam sein.
Das macht mir große Freude und ist ein sehr zufriedenstellendes Gefühl.
Die Entwicklungsrichtung:
„Vom Vor-Sprechen zur Anregung selbständigen, nachhaltigen Lernens“
Lernen ist ein sehr komplexer allgegenwärtiger Vorgang, den in der Hauptsache die lernende Person selbst vollzieht, weil unser Gehirn ständig (oft unbewusst) lernt. (In der Fachdiskussion wird dies unter dem Stichwort „informelles Lernen“ diskutiert.)
Hilfreich sind Anregungen und Zutrauen
Unterstützt wird Lernen durch eine anregende, das heißt abwechslungsreiche Umgebung und durch das Zutrauen und die Zuschreibung signifikante Bezugspersonen (Eltern, Peergroups, Lehrer, Trainer, Dozenten, Kolleg/innen und auch Medien), dass jemand erfolgreich lernen wird.
Diese Grund-Haltung zu anderen Menschen und der pädagogischen Arbeit hat Royston Maldoom wunderbar formuliert. (mehr dazu …)
— Umgekehrt wird viel Lernbereitschaft und -interesse durch ungünstige Rahmenbedingungen (vor allem Langeweile und Zuschreibungen von wahrscheinlichem Scheitern) „verbraucht“.
Alle Menschen wollen und können lernen!
Ich unterstelle den allermeisten Menschen einen Lernwillen und eine Lernbereitschaft, die sich aus einen natürlichen Neugierde und einer anfangs schier unerschöpflich scheinenden Energie speist. Dieser natürliche Lernwille wird unterstützt, wenn die Lernenden in die Zielfindung und die Auswahl des Materials eingebunden werden.
Gemeinsame Auswertung und Lern-Ziel-Kontrolle
Um angezielte Lernerfolge beurteilen zu können, suchen wir erkennbare Verhaltens- und Einstellungsänderungen als Zeichen für erfolgte Lernprozesse zu beschreiben. Um also Lernen und seinen Erfolg zu überprüfen, bedarf es der Auswertung (möglichst nach vorher festgelegten ‑ und optimal auch veröffentlichten – Erfolgskriterien). Sinnvollerweise werden dabei sowohl die Sicht der Lernenden als auch die Sicht der Lehrenden/Begleitenden zusammen herangezogen.
In sofern lernt nie immer nur eine Seite, sondern immer Lehrer und Schüler, Teilnehmer/innen und Fortbildungsleitungen etc. (mehr dazu in einem eigenen Beitrag zur „gemeinsamen Auswertung von Unterricht“ …)
Oft wird dieser wechselseitige Prozess allerdings nicht wahrgenommen und wirkt daher umso heftiger in seinen Konsequenzen.
(Zum Beispiel lernen Lehrkräfte aus dem Stress, einer großen Schülerinnen- und Schülergruppen gegenüber stehen zu sollen und den Misserfolgen ihres Frontalunterrichts leider zu oft die Musterwiederholung „Mehr vom Selben!“ und „Sehr viel deutlicher Leistung oder angepasstes Verhalten einfordern.“).
Auch für Schüler/innen ist eine Umorientierung sinnvoll.
Viele Schülerinnen und Schüler lernen im Laufe ihrer Schulzeit ein Lernen nach dem „Kellner-Prinzip“:
kurzfristig
sehr anstrengend (Die Jugendlichen nennen das selbst „stressend“.)
kaum aneignend
und sehr schnell nach der Klassenarbeit oder der Prüfung wieder vergessend.
Meiner Einschätzung nach vergeuden sie dadurch Unmengen von wertvollen Lebensstunden.
Ich schlage eine effektivere Lern-Art vor. (mehr dazu …)
Meine eigenen Vorschläge zu einer anderen Unterrichtskultur
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