Zusammenfassung
- Waren die Aufgaben in der Klassenarbeit so zu erwarten und zumutbar?
- Wie haben sich die Schülerinnen und Schüler vorbereitet und welche Note erwarten sie?
- Wie können möglicherweise ungeschickte Vorgehensweisen beim Lernen und Vorbereiten auf Klassearbeiten angesprochen und verändert werden?
- Wie kann die Lehrkraft für mehr Lernerfolg bei den Schüler*innen sorgen?
Auswertung hilft weiter!
Klassenarbeiten und Klausuren auszuwerten, hat vielfältige Effekte
- Schülerinnen und Schüler können Ihre Eindrücke systematisch ausdrücken
- Möglicherweise missverständliche oder als zu schwer empfundene Aufgabenstellungen werden identifiziert
- Lehrkräfte bekommen Rückmeldungen und können ihre Lernanregungen verbessern
- Die Schüler*innen schätzen die Intensität Ihrer Vorbereitung ein
- Sie legen Ihre Leistungserwartung offen
- Langfristig können sie ihre Lernbemühungen besser steuern.
Meine vormalige Praxis
Schon seit längerer Zeit ließ ich die Schüler*innen vor der Rückgabe der Klassenarbeiten eine Selbsteinschätzung notieren. Manche mochten das nicht. Ich hielt es dennoch für zielführend.
Nach der Besprechung des Erwartungshorizontes forderte ich sie zu einem Vergleich mit der tatsächlichen Leistungsbewertung auf.
Wenn es eine deutliche Abweichung gab, sollten sie sich über mögliche Erklärungen Gedanken machen und diese möglicherweise auch mit mir besprechen.
Besonders bei kräftigen Abweichungen oder fehlenden Erklärungen, war mir ein Austausch wichtig: Wie lernen sie im und nach dem Unterricht und vor der Klassenarbeit? Wie könnten bessere Leistungen erreicht werden? wie konnte ich meine Lern-Anregungen verbessern?
Durch Kollegen Spitau angeregte Weiterentwicklung meiner Praxis
Seinen Fragebogen habe ich inzwischen mehrfach weiter entwickelt, angereichert und graphisch aufbereitet.
Inzwischen habe ich die Vorgehensweise, diesen Fragebogen (für die Mittelstufe in der Du-Form) an die Klassenarbeit anzuhängen. Die Schüler*innen sollen sich drei bis fünf Minuten am Ende der Klassenarbeit nehmen und den Bogen spontan ausfüllen.
Mit der Rückgabe der Klassenarbeiten liefere ich auch eine Auswertung und bespreche diese.
Anschließend werden die Schüler*innen dann zu Deutung der möglichen Differenz zwischen der erwarteten und der tatsächlichen Leistung aufgefordert.
Abschließen lade ich sie ein, Ihre Ziele zu formulieren. So kommen die Schüler*innen zunehmend mehr in die Selbstverantwortung für ihre Leistungen.
Mit diesem erweiterten Verfahren habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.
Wer hat Erfahrungen mit solchen oder ähnlichen Verfahren?
Bin sehr an kollegialem Austausch interessiert!
Welche Vorgehensweise haben Sie?
Weiterführende Links
- Meine aktuelle Version des Auswertungsfragebogens nach Klassenarbeiten
- Meine aktuelle Vorlage für eine Auswertung der Fragebogen zur Besprechung bei der Rückgabe der Klassenarbeit
- Dieser Text gehört zur Artikelreihe Profession Lehrkraft.
zuletzt bearbeitet am 16.06.2024 / 19:47 h zur druckerfreundlichen Ansicht