selbstmotiviert lernen (2): eigene Ziele durch neue Routinen erfolgreich umsetzen

Warum gute Vorsätze meistens nicht wirken

Wer kennt nicht die vielen guten Vorsätze, die wir uns gerne zum Geburtstag, am Beginn eines neuen Lebensabschnitts oder an Silvester für das neue Jahr vornehmen?

Viel zu wenig davon wird wirklich wahr; ob im privaten Leben, beim Lernen oder in beruflichen Zusammenhängen. –
Warum das so ist?

Vermutlich sind die meisten Vorsätze viel zu allgemein und zu groß. – Der erste Schwung geht angesichts der Anstrengungen bald verloren und die wohlmeinenden Ideen und hochstrebenden Ideale verlieren ihren Einfluss auf das alltägliche Leben.
Zum Beispiel stapelten sich bei mir regelmäßig Papier-Berge:

Post-Stapel

Sich einfach mehr anzustrengen, hilft selten bei der Umsetzung von Vorsätzen!

Solange Verhaltensänderung von außen angetrieben werden müssen, sind alle Beteiligten sehr angestrengt. (Das scheint mir das Grund-Drama in den allermeisten Schulen zu sein.) Da hilft es nicht, den Druck (von außen oder innen) einfach zu erhöhen. –
Ich schlage vor, einen anderen Blick auf die Aufgabe zu versuchen:

Mein Vorschlag: Klein beginnen und dranbleiben.

Beginnen Sie klein!
Entwickeln Sie neue Routinen für Ihren Tages- und Wochen-Ablauf.
Üben Sie längere Zeit – länger als Sie denken, es wäre notwendig!

Ziel-Formulierungen sollen konkret, überschaubar, terminiert und nachprüfbar sein, damit sie auf dem Weg zu einem angestrebten Zustand hilfreich werden können.

Überschaubare Schritte auf dem Weg zu einem angestrebten Zustand können fast alle Menschen beschreiben. Allerdings entwerten die meisten diese ersten Schritte ganz schnell. Sie zweifeln daran, dass man sich mit kleinen Schritten ein langfristiges und hoch gestecktes Ziel erreichen kann. –
Ich behaupte: Jede Weltreise beginnt mit einem ersten Schritt.
Jede Karriere beginnt mit dem Verständnis der ersten Vokabel der Fachsprache.
Jede Beziehung beginnt mit einem ersten, neugierigen Blick zu einem anderen Menschen.

Wenn Sie einen ersten Schritt gefunden haben, so üben Sie diesen ersten Schritt neun Monat lang. Auf diese Weise geben Sie sich die Chance, sich an die neue Verhaltensweise so zu gewöhnen, dass Sie diese auch nach dieser ersten Zeit wahrscheinlich beibehalten. – Überprüfen Sie ihren Erfolg.

Neurobiologische Begründung

Genau das ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Verhaltensänderung: Sie lernen durch Regelmäßigkeit, auch Routine genannt. – Wenn Sie es geschafft haben, einen ersten Monat lang eine neue Vorgehensweise beizubehalten (z. B. angesammelte Stapel am Ende eines Arbeitstages eine Viertelstunde lang zu sortieren und weg zu räumen) , ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie den Sinn dieser neuen Angewohnheit erspüren und sie die inzwischen antrainierte Vorgehensweise weiter beibehalten werden.

Sollte sich die neue Idee als nicht erfolgreich erweisen, ändern Sie diese in einer bewussten Entscheidung so, dass sich ein Weg zum erstrebten Ziel eröffnet. Die neu entwickelte Verhaltensweise halten Sie wieder einen Monat lang durch und ziehen dann erneut Zwischenbilanz.
Tatsächlich fest eingeprägt haben sich Routinen dann erst nach vielen Monaten.

Lernkurven verlaufen selten linear, sie mäandrieren eher.

Dazu habe ich eine anregende, künstlerische Performance entdeckt:

Yoann Bourgeois Captivates Audience with Powerful Performance About Life (Original Video)

Ich wünsche Ihnen gute Ideen und viel Erfolg mit Ihren neuen Vorsätzen, besser: Gewohnheiten.

Quellenhinweise

Dieser Artikel gehört zur thematischen Reihe selbstmotiviert lernen:

Beiträge mit ähnlichem Inhalt für Lehrerinnen und Lehrer: Die Artikel-Reihe „Profession Lehrkraft“

weitere hilfreiche Links:

ursprünglich entwickelt in 2008;
deutlich ergänzt im Dezember 2024;
zuletzt bearbeitet am 28. Dezember 2024      zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Übergänge kosten Kraft und eröffnen unvermutete Freiheiten durch innovative Exnovation

Wer nicht aufhören kann,
mit dem ist nichts anzufangen.

Dieser Motto-Gedanke stammt von Wolf Lotter in seinem Text „Der End-Effekt“; aus dem anderen Wirtschaftsmagazin brand eins 5/2006; zitiert nach: https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2006/ende/der-end-effekt (16.11.2024)

Mit diesem Text überdenke ich meinen eigenen Übergang in den Ruhestand. Ich gehe davon aus und wünsche mir, dass meine Überlegungen auch für andere Übergänge hilfreich und anregend sein können.

Der Eintritt in den Ruhestand ist ein markanter Einschnitt. Ich möchte Möglichkeiten offen halten und gestalten.

Über 37,5 Jahre habe ich mich leidenschaftlich in der Bildungsarbeit engagiert:

  • planen und koordinieren
  • viele Kontakte und Gespräche
  • fördern
  • mich weiterbilden und auf dem Laufenden halten
  • vorbereiten
  • Konzepte entwickeln. erproben und evaluieren
  • präsentieren und moderieren
  • später Unterricht entwickeln und vorbereiten
  • Fortbildung
  • Unterricht, Konferenzen, Fördergespräche, Elternkontakte
  • Notengebung
  • individuelle und kollegiale Reflexion
  • Mitarbeit an der Schulentwicklung

In meinem bisherigen Berufsleben war ein Kalender unverzichtbar.

Meist war mein Plan voll mit Projekten, Terminen und Verpflichtungen, reservierten Zeiten und To-Do-Listen.
Und aus der beruflichen Arbeit habe ich immer wieder eine tiefe Befriedigung gezogen, weil ich die eigene Arbeit als sinnvoll und notwendig erlebt habe.

Herausfordernde und anstrengende Belastungsspitzen gab es immer wieder, z.B. zu Prüfungszeiten und zum Anfang und zum Ende der Schuljahre.

typische Planung für Abitur-Korrekturen-Zeiten; NSA-sicher

Dann kam der Abschied in den Ruhestand, eine Zäsur. Ich hatte mich durch eine intensive Reflexion meiner beruflichen Tätigkeit und viele Gespräche gut vorbereitet. Ganz bewusst hatte ich keine neuen Projekte und Aufgaben für die Zeit nach dem Renteneintritt geplant.

Fast vier Jahrzehnte hatte ich engagiert und mit einem ausgeklügelten Plan gearbeitet und auch gelebt.

Als ich in Rente ging, wollte ich ausdrücklich keinen Plan haben. Ich wollte spüren, was kommen würde. Statt der von vielen geforderten Pläne wollte ich mir Zeit und den Luxus einer bewussten Pause und Unterbrechung gönnen:

  • Wie fühlt sich der neue Lebensabschnitt an?
  • Wo bringt die Ruhe neue Einsichten?
  • Wo bleibt der gewohnte Sinn und wo entsteht neuer?
  • Was zeigt sich noch?

Loslassen und Vermissen

Was ich schnell bemerkte: Vieles fehlt.

Es sind nicht nur die strukturierten Tage, Routinen und festen Aufgaben, die plötzlich wegfallen. Vielmehr fehlt mir das Selbstverständliche, das mein Leben jahrelang fast unbemerkt geprägt hat: die täglichen Kontakte, die spontanen Gespräche im Lehrerzimmer, die Begegnungen mit Schülerinnen und Schülern, die vielen zwischenmenschlichen Beziehungen, die mir eine tiefe Verankerung und Sicherheit gegeben haben.

Der Sinn, den ich in meinem Beruf gefunden habe, war immer unmittelbar da. Sie war Teil meiner Identität und oft spürbar bei Planungen, Begegnungen und nach vielen Unterrichtsstunden.

Die Wiederentdeckung von Langsamkeit und Muße

In der Unterbrechung, der Pause oder der Stille liegen auch neue Freiräume: Ich gönne mir bewusst ein langsameres Tempo und wieder mehr Zeit für meine Interessen. So kann ich mehr Zeit mit liebgewonnenen Tätigkeiten verbringen: ausschlafen, spazieren gehen, in Ruhe ein gutes Buch lesen oder Musik hören, einen fesselnden Podcast hören, meinen Gedanken nachhängen oder auch längere Gespräche führen.

Ein Tagebuch, daneben ein Füller und eine Kaffee-Tasse auf einem Holztisch

Diese Muße hat eine eigene Qualität, die ich für mich neu entdecke. Mit weniger Verpflichtungen öffnen sich Räume und Möglichkeiten für Tätigkeiten und Themen, die im früheren Berufsalltag oft zu kurz kamen.

Es macht mir wieder Freude, von Hand mein Tagebuch zu schreiben oder auch einen handgeschriebenen Brief zu verfassen, die Worte und Gedanken bewusst zu gestalten und mit Bedacht zu formulieren.

Momente des Innehaltens sind kostbar. Die Eile, mit der ich den vielfältigen Berufsalltag bewältigt habe, kann einer tieferen Ruhe weichen.

Politische Partizipation und gesellschaftliches Engagement

Und dann ist da noch das Gefühl der Zugehörigkeit und der gesellschaftlichen Mitverantwortung. Das ist geblieben. In der Bildungsarbeit war mein Engagement immer auch politisch. Ich wollte die Gesellschaft positiv gestalten. Ich wollte junge Menschen zur Auseinandersetzung mit ihren Werten herausfordern und mit ihnen gemeinsam Wissen über ein gelingendes Zusammenleben entwickeln.

Mein Beruf steht nicht mehr im Vordergrund. Mein politisches Engagement – im weiteren Sinne – empfinde ich nach wie vor als Impuls: Ich reserviere mir immer wieder bewusst eine begrenzte Zeit, um mich zu informieren, mich zu Wort zu melden und mich einzubringen. In gewisser Weise ist das eine Fortsetzung einer meiner beruflichen Motivationen, nur in anderer Form.

Neues zu entdecken und zu entwickeln kostet Energie.

Ursprünglich hatte ich erwartet, dass mit dem Ende meiner langjährigen Berufstätigkeit sofort Ruhe und Entspannung einkehren würden.

Da war ich wohl einer naiven Illusion aufgesessen. Die selbstgewählte Offenheit auszuhalten, die neue Tagesstruktur und für mich passende Routinen zu entwickeln, forderte meine Aufmerksamkeit und Kraft

Vermutlich sind diese Anstrengungen vergleichbar mit denen, die eine neue berufliche Rolle oder ein neues politisches Amt mit sich bringen. Nicht umsonst hat es sich eingebürgert, neuen Amtsträgern in Politik und Verwaltungsleitungen eine Schonfrist von 100 Tagen einzuräumen.

Zwischen Vergangenheit und vielen neuen Möglichkeiten

Übergänge, Abschiede und Neuanfänge stehen in einem interessanten Spannungsverhältnis.

Auf der einen Seite stehen vermutlich Verlusterfahrungen.

In meinem Fall fallen folgende Punkte weg:

  • selbstverständliche, vielfältige Kontakte zu anderen Menschen
  • bedeutungsvolle, berufliche Rollen
  • Sinnerfahrungen
  • ein selbstverständlicher Tagesrhythmus
  • täglich unvorhersehbare Herausforderungen
    (da ich mit Gruppen und Menschen gearbeitet habe)

Andererseits eröffnete mir die neue Situation auch Freiheiten und viele Möglichkeiten, die ich zu schätzen lernte.

Die Herausforderung besteht wohl darin, Altes zu verabschieden und Neues bewusst und mit offenem Herzen aufzunehmen und weiterzuentwickeln

Dazwischen lebe ich gerade. Persönlich habe ich der spürbaren Einladung widerstanden, die ungewohnt offene Situation am Ende einer langen, planorientierten Lebensphase wieder mit neuen Plänen und Projekten zu gestalten.

Ich fühle den Luxus, mir dafür Zeit zu nehmen. Ich bin gespannt, was mir diese Reise noch bringen wird, welche Menschen, Themen und Räume ich noch – vielleicht auch überraschend – finden werde und wie ich meine Aufgaben immer wieder neu definieren werde.

Andere Menschen ziehen es vor, nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben und dem Eintritt in den „Ruhestand“ konkrete Pläne und Projekte zu haben, z.B. eine längere Reise, eine Teilzeitbeschäftigung, ein neues, bereits organisiertes gesellschaftliches Engagement in einem Ehrenamt etc.

Zur Zeit überlege ich, ob die bisherigen Routinen noch passen und weitergeführt oder beendet werden sollen.

Kleiner Theorieimpuls: Unterlassen ist notwendig für Entwicklung, ein Lob der „EXnovation“

In der Literatur und Theoriebildung gibt es einen Gegenpol zur INnovation: die EXnovation. Dahinter steht die Erfahrung, dass das Aufhäufen von immer mehr Zielen und Aufgaben auf Dauer nicht leistbar sind und auch krank machen.

„Es braucht mehr Bereitschaft zur Exnovation, der Kehrseite von Innovation. Das Festhalten an gewohnten Denkweisen, Handlungsmuster, Strategien verstellen den Raum für wirklich Neues.
Solange ich die Luft anhalte, kann ich nicht einatmen.“

Prof. Dr. Klaus Gourgé, Professor FWR, Leitung MBA Zukunftstrends und Nachhaltiges Management;
zitiert aus der Mitgliederzeitschrift der DGSv, Journal Supervision 1/2024; 14

Für Neues benötigen wir Zeit und Energie.
Diese notwendigen Ressourcen werden in der Regel durch das Unterlassen bisheriger Gewohnheiten und Abläufe frei. („Höre immer wieder mit ausgewähltem Blödsinn auf!“)

Darüber habe ich schon früher geschrieben und in letzter Zeit finde ich immer mehr kluge Texte dazu.
(Links zur Vertiefung siehe unten unter „Weiterführende und vertiefende Hinweise“).

In diesem Jahr beende ich den langjährigen Versand von gedruckten Adventskarten

Fast zwei Jahrzehnte lang habe ich über 100 Adventskarten verschickt, im letzten Jahr etwa 200.
Es hat mir Freude gemacht, sie zu entwerfen, zu planen und herzustellen.

Gönnen wir uns Muße, Pausen und - immer wieder auch - Meinungswechsel.
Meine Adventskarte von 2022

In diesem Jahr habe ich beschlossen, mich von dieser Routine zu verabschieden.

Meine Gedanken zum diesjährigen „Neubeginn“ – und das ist ja das religiöse Thema von „Advent“ – werden deshalb nur hier in diesem Blogtext zum ersten Adventssonntag veröffentlicht.

Alles Gute zum Advent, zu Weihnachten und zum neuen Jahr!

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern:

eine möglichst gelingende Advents- und Weihnachtszeit,

einige Inseln der Ruhe,

gutes Essen

und gelingende Feste,

Muße,

Nachdenklichkeit,

Erholung

und frische und ausreichend Kraft für die Herausforderungen im neuen Kalenderjahr.

Foto von Valentina Ivanova auf Unsplash
Foto von Valentina Ivanova via

Einladung zur Selbstreflexion, zum aktiven Verlernen von Überholtem und zur Diskussion

Diese zum Teil privaten Gedanken habe ich hier aufgeschrieben und geteilt, um andere zur Selbstreflexion anzuregen und einzuladen.

Über Kommentare unter diesem Text oder Rückmeldungen auf anderen Wegen freue ich mich.

Weiterführende und vertiefende Hinweise

Entwickelt im November 2024, zuletzt bearbeitet am 30.11.2024/17.17 h      zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Kollegialer Arbeitsstil hilft Professionals

In unterschiedlichen Arbeitsstellen, Arbeitsgruppen oder Teams habe ich in meinem bisherigen Arbeitsleben allermeist gute Erfahrungen mit einer gewollten und gepflegten Zusammenarbeit gemacht. Das nenne ich Kollegialität.
In diesem Text möchte ich zur Erprobung kollegialer Arbeitsformen ermutigen.
Meine Praxisbezüge und -beispiele beziehe ich dabei aus dem Lehrerberuf, den ich aktuell an einem beruflichen Schulzentrum in Freiburg ausübe. Sie können jedoch – so meine ich – ohne Probleme auf andere Bereiche übertragen werden.

Gemeinsam wirksam werden

Insbesondere in der Arbeit mit Gruppen oder der Leitung sind gemeinsame Eckpunkte und gegenseitige Unterstützung wesentlich und verstärken die Wirksamkeit.

Praxisbeispiel: Für die Leitung einer Klasse ist es offensichtlich nützlich, wenn die Lehrkräfte sich auf gemeinsame pädagogische Leitlinien verständigt haben und diese gemeinsam vertreten. Vom Einzelkämpfer*innen-Dasein möchte ich nachdrücklich abraten.

Gemeinsam angenehmer arbeiten

Bei Aufgaben mit kreativen Anteilen sind vielfältige Ideen und der Austausch derselben ohne Zweifel zielführend. Niemand muss das Rad neu erfinden und die Ideen zu teilen, kann vielfältig entlasten und macht die Arbeit angenehm.

Außerdem ist ein angenehmes Arbeitsklima stabilisierend. Humor und gemeinsames Lachen geht oft leichter zu mehreren und kann eine angenehme (Pausen-)Auszeit sein. (Für Sie getestet.)

Praxisbeispiel: Bei Unterrichts-Konzeptionen und Erstellung von Unterrichtsmaterial kann ein gemeinsames Brainstorming zu Beginn hilfreich sein. Man könnte sich arbeitsteilig bei der Ausarbeitung entlasten.

Gemeinsam widerstandsfähiger und gesünder bleiben

Wenn die Herausforderungen größer oder gar grenzwertig werden, ist ein kollegiales Umfeld und kollegiale Unterstützung wesentlich für

  • die Selbstreflexion in durch Sprechen
  • mentale Unterstützung
  • Suche nach mehr Lösungswegen

Praxisbeispiel: In vielen Gesprächen im Lehrer*innen-Zimmer werden anstrengende Situationen aus dem Unterricht kollegial nachbesprochen. Während des informellen Sprechens im wohlwollenden Rahmen wird den Vortragenden in der Regel schon ein wenig klarer erkennen, wo die Probleme liegen könnten. Durch die kollegiale Anteilnahme und Unterstützung – eventuell auch durch Anreicherung durch eigene Erfahrungen – werden alternative Verhaltensmöglichkeiten sichtbar.

Gemeinsam anspruchsvollere Aufgaben oder Konflikte bewältigen

Aus dem bisher formulierten ergibt sich für mich klar, dass für anspruchsvollere Aufgaben mehr als nur ein Kopf, eine Person, eine Idee oder eine naheliegende Handlungsmöglichkeit nötig sind. Gemeinsam kann eine höhere Qualität erreicht werden. Im Umgang mit Menschen kann die kollegiale Fallbesprechung, Feedback und oder auch kollegiale Kritik zur Professionalisierung führe.

Praxisbeispiel: Die Professionalisierung des informellen Austauschs – oft in Pausen – über herausfordernde und als problematisch erlebte Unterrichts-Situationen in einer Pädagogischen Fall-Besprechungsgruppe kann ich allen Lehrkräften nur empfehlen.

zuletzt leicht bearbeitet am 10.04.2022/19:46 Uhr zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Anleitung (eines Praktikums oder Referendariats) als Selbst-Reflexion

In vielen sozialen Berufen gehört die Einführung von Neulingen in die Profession selbstverständlich zum Berufsbild.

Ein Praktikum ist Gelegenheit für Einblicke und erste Probe-Handlungen im neuen, beruflichen Umfeld.

Ein Referendariat ist darüber hinaus Gelegenheit, langsam in die Berufsrolle hineinzuwachsen und dabei unterstützt zu werden.

Dabei gewinnen nicht nur die Praktikantin / der Praktikant oder die Referendarin / der Referendar:
Auch die Anleitenden können sich ihrer Rolle versichern und neue Einsichten entdecken.
In dem ich die Rahmenbedingungen und wesentlichen Aspekte meiner Berufsrolle kurz darstelle, werde ich mir dieser wieder bewusst oder bewusster.
Ich selbst formuliere aktuell meine Freude an Kontakt mit vielen Menschen und die Lust, ihnen Lerngelegenheiten zu geben.

Beispielsweise – hier am Berufsbild des Allgemeinbildners in den beruflichen Schulen – meine aktuelle Stichwort-Liste:

  • Grundsätzlich muss ich organisieren, dass ich zum vereinbarten Zeitpunkt mit den nötigen Informationen am vereinbarten Ort bin (Selbstorganisation).
  • Mein Ziel ist, Lernprozesse bei den Schülerinnen/Schülern anzuregen und zu begleiten (Dazu gehören Information, Instruktion und möglichst vielfältige Lernaktivitäten der Schülerinnen/Schüler.)
  • Unterricht definiere ich als zielgerichtetes und bewusstes Handeln der Lehrkraft und der Schülerinnen/Schüler.
  • Unterricht wird geplant und vorbereitet (sinnvolle Archivierung von geleisteten Vorbereitungen).
  • Die Lehrkraft steuert soziale Prozesse, reguliert und bewertet. Dazu bedarf es auch der Absprachen (siehe nächster Punkt).
  • Nach meiner Vorstellung kooperieren Lehrkräfte mit Kolleg/innen, Ausbilder/innen und Erziehenden und … .
  • Sie reflektieren auf ihre eigene Praxis und bilden sich fort (in manchen Situationen können solche Impulse auch von den Praktikant/innen, aus Pausengesprächen oder aus der Zeitungslektüre stammen).
  • Zu einem für mich zufriedenstellenden Berufsbild als Lehrkraft gehören auch die ausbalancierten Polaritäten von Aktion und Entspannung und Routine und Innovation (herkömmlich „Work-Live-Balance“ genannt).

Welche Erfahrungen und Einschätzungen haben Sie?

Ich bin dankbar für diese Anregungen und leite gerne an.
Ich freue mich über Ihren Kommentar-Beitrag.

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ursprünglich verfasst im Frühjahr 2014
zuletzt aktualisiert am 15.10.2019 / 17 Uhr          zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Den Autopilot pausieren lassen. (Wandel lernen – 9)

Zusammenfassung

Im Alltags-Autopilot konsumieren Viele (ich auch) Vieles und Vielfältiges und entscheiden dabei oft nicht bewusst, auch zu verdauen.

Selbst entdecke ich gerade (wieder) die Chance der Unterbrechung oder Pause und der bewussten Entscheidung zur Selbst-Steuerung.

Gewöhnlich konsumiere ich viel.

Wenn ich meine Umgebung und mich selbst beobachte, nehme ich wahr: Viele (zumindest die Mehrheit – mich eingeschlossen) arbeiten und konsumieren viel, ja zu viel und können oft nicht verdauen, was wir uns aus dem reichhaltigen Angebot alles „einverleiben“ und anschauen.

Das geschieht oft ohne bewusste Entscheidung.

Dabei ermüden unsere Entscheidungskräfte angesichts einer überwältigenden Vielfalt und der Dauerverfügbarkeit, so dass eine Änderung nicht einfach erreicht werden kann. Der große Vordenker Peter Drucker stellte dies in einen größeren Zusammenhang und schrieb:

„In einigen Jahrhunderten, wenn die Geschichte unserer Zeit aus einer längerfristigen Perspektive geschrieben wird, werden die Historiker wahrscheinlich weder die Technologie noch das Internet oder den E-Commerce als wichtigstes Ereignis betrachten, sondern die große Veränderungen der Lebenssituation. Zum ersten Mal hat eine erheblich, schnell wachsende Zahl von Menschen die Freiheit zu wählen. Zum ersten Mal müssen sie sich selbst managen. Und darauf ist unsere Gesellschaft in keiner Weise vorbereitet.“

(zitiert nach A. Förster/P. Kreuz: Nein; 36 – zitiert hier Stephen R. Covey: Der 8. Weg)

NEIN hat Konjunktur.

Die Fähigkeit, zu unterscheiden und auch einmal „NEIN!“ zu sagen, wird in diesem Zusammenhang wichtig. Dass Steuerung bei der Selbst-Steuerung beginnt, ist nicht neu, aber immer noch zutreffend. Darauf macht das schon zitierte Vordenkerpaar Anja Förster und Dr. Peter Kreuz in Ihrem Werk NEIN aufmerksam.

Manchmal benötigen wir Freiraum vor Neuem.

Manches Mal muss auch erst die Möglichkeit und der Raum für Nachdenken, Steuern und Entwicklungen geschaffen werden, in dem Gewohntes und Vertrautes einfach gelassen wird.

Über diese Idee einer persönlichen oder auch institutionellen „Entsorgung“, frei nach P. Drucker/Malik hatte ich schon in einem früheren Text einmal geschrieben.

Ich schätze auch Zeiten des Verarbeitens.

Es geht mir hier nicht um Kulturpessimismus oder Abwertung der Medien. Ich schätze die Anregungen über vielfältige mediale Kanäle. Andererseits bemerke ich eine wachsende Sehnsucht nach ungestörtem Nachsinnen, Reflektieren, Meditieren und dann auch Konzipieren. Nach meiner Erfahrung bedarf es der störungsarmen Verarbeitungsphasen, damit ich kreativ sein und auf neue Ideen oder Ansätze kommen kann.
Eine Pionierin der Programmierkunst, Grace Murray Hopper (1906 – 1992), macht allerdings schon auf die Beharrungskräfte aufmerksam und meinte sinngemäß: The most dangerous phrase in the language is, „We’ve always done it this way.“ [Die gefährlichste Redewendung ist „Das haben wir schon immer so gemacht!“]

Ich möchte regelmäßig prüfen, ob ich auf meinem Pfad bin.

So sehe ich die Herausforderung, immer wieder aus dem Autopilot-Modus des gewohnheitsmäßigen Konsums auszusteigen und zu prüfen, ob wir auch verdauen und verarbeiten oder uns vorwiegend unterhalten lassen. Sollte das der Fall sein, könnten wir die unterhaltende Aufnahme von „Neuem“ unterbrechen – und uns entscheiden und selbst steuern.

Advent und die Zeit des Jahreswechsels bergen Chancen.

Der kommendePause Advent und die Jahreswende können dazu Einladung für persönliche Klausuren sein.

Ganz besonders die Zeit zwischen den Weihnachsfeiertagen und Neujahr hat sich für meine Überrpüfungen als geeignet erwiesen.

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Weiterführende Links

  • Kabarettistisch hat Marc-Uwe Kling das NEIN-Sagen mit seinem Spruch „Das steht auf meiner Not-To-Do-Liste!“ in seiner Känguru-Triologie und dem zugehörigen Spiel umgesetzt. – Warum nicht eine eigene not-do-do-list erstellen?
  • Die inspirierende Leitseite von Anja Förster und Dr. Peter Kreuz: www.foerster-kreuz.com

zuletzt bearbeitet am 18.05.2017 / 17:25 Uhr       zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Das Schuljahr auswerten und sich weiter entwickeln

Wer Lernprozesse bewusst gestaltet, hält ab und an inne

  • schaut zurück
  • erinnert sich an die eigenen Ziele
  • vergleicht das Erreichte damit
  • und entwickelt neue Ziele/Entwicklungsfelder.

Schuljahr_auswerten_sich_als_Lehrer_entwickelnFür mich hat sich bewährt, die Auswertung und Entwicklungsziele schriftlich zu fassen, kollegial auszutauschen und gelegentlich zu überprüfen.

Mögliche Fragen könnten sein

  1. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Schuljahre (auf einer Skala von 0 bis 10)?
  2. Woran erkennen Sie, dass Sie zufrieden sind?
  3. Welche Faktoren sind dafür wesentlich?
  4. Welche Faktoren gefährden den Erfolg?
  5. Welche Entwicklungsfelder nehmen Sie sich für das nächste Schuljahr vor? (Wie werden Sie erkennen, dass Sie dieses Ziel erreicht haben?)
  6. Wie könnten Sie sich selbst am Erfolg hindern?
  7. Wer oder was kann das angestrebte Ziel befördern?
  8. Wie werden Sie das Erreichen Ihres Zieles feiern?

Eine Auswertung des Schuljahres biete ich auch als begleiteten Prozess an.

Am Freitagnachmittag, dem 15. Juli 2016 / in der Zeit zwischen 16 bis 18 Uhr, treffen sich interessierte Lehrkräfte für 60 [1 – 2] bis 90 Minuten [ab 3 Personen] zu einem moderierten Austausch mit kleinen Supervisions- oder Coaching-Elementen (bei Bedarf) zum Preis von 45 €/Person.

Wer ein Interesse hat, melde sich (sehr gerne per E-Mail). Anschließend gibt es ein kurzes Telefonat zur Klärung der Interessenlage und der Rahmenbedingungen. Geben Sie bitte in Ihrer Interessensmail eine Telefonnummer und günstige Kontaktzeiten an. Danke.

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Material und das Angebot zum Herunterladen

Mein Angebot mit Bedingungen und dem Fragebogen zur Vorbereitung.

zuletzt bearbeitet am 27.07.2017        zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Ehrenamtliche Supervision mit Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit

Einige Gedanken und Reflexionen zur Supervision im Rahmen des Projektes „Ehrenamtliche Supervision von ehrenamtlicher Flüchtlingsarbeit“ (ESEFA) der Freiburger Vereinigung von SupervisorInnen e. V.

1. Ehrenamtliche Supervision mit Ehrenamtlichen – Spiegelungseffekte, die reflektiert gehören

In den Diskussionen unseres berufsständischen Vereines waren wir uns schnell einig, dass wir kein Interesse an Gewinn im Zusammenhang mit der supervisorischen Begleitung der großen gesellschaftlichen Herausforderung entwickeln werden. Wir dachten über unseren Beitrag angesichts der vielen in unser Land geflüchteten Menschen nach.

So entstand die Idee, die Supervision für die Ehrenamtlichen ebenfalls in einem Projekt als kostenloses Angebot, also ehrenamtlich, anzubieten.

Noch mehr als auch sonst lädt diese Konstellation zu Spiegelungs- und Übertragungseffekten ein. Damit wollten wir rechnen und dies selbstverständlich – entsprechend unserer Profession – in Intervisionen und Kontroll-Supervisionen reflektieren.

Umgekehrt bieten sich so auch besondere Interventionsmöglichkeiten, denn der Supervisor kann als Modell für klar begrenztes, strukturiertes und durchdachtes, ehrenamtliches Angebot wahrgenommen werden.

2. Ehrenamtliche Personen haben spezifische Bedürfnisse

Bei ehrenamtlich engagierten Personen entfällt z. B. die gesellschaftlich eingeübte Gratifikation über Entlohnung. So werden andere Bedürfnisse der Anerkennung oder Begründung wichtig.

So unterschiedlich die engagierten Personen sind, so unterschiedliche Bedürfnisse können sie entwickeln und als Motive für Engagement nennen.
Das könnten beispielsweise sein:

  • angenehme Kontakte
  • Sinnstiftung
  • Anerkennung
  • öffentliche Wahrnehmung
  • Horizonterweiterung, z.B. durch Lernen neuer Verhaltensweisen …

Supervisorisch kann die Klärung der Motivation für ehrenamtliches Engagement ein sinnvolles Angebot darstellen.

3. Kulturelle Kompetenzen

Das Feld der Flüchtlingsarbeit bedarf einer reflektierten inter- oder transkultureller Kompetenzen. Diese Aussage könnte fast schon trivial empfunden werden.

Tatsächlich engagieren sich viele Menschen aus einem menschlichen Impuls heraus in diesem Feld und haben dann bald mit möglichen Verwicklungen zu tun, die sich bei näherer Betrachtung als in unterschiedlichen Kulturen gründend entschlüsseln lassen.

Für die Supervidierenden gilt dies selbstverständlich ebenso. Die Aufgabe besteht darin, die eigenen kulturellen Prägungen, Vorlieben und Gewohnheiten und auch Wahrnehmungen und Bewertungen zu entdecken und zu befragen.

Supervisorisch werden diese kulturellen Gewohnheiten und Verwicklungen dargestellt, dechiffriert und alternative Deutungs- und Verhaltensweisen gesucht und hoffentlich auch gefunden.

4. Hoch volatile gesellschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen

Das Feld der Flüchtlingsarbeit findet in einem sich rasend schnell wandelnden Umfeld statt. Phasenweise sind Rechtsnormen faktisch außer Kraft gesetzt gewesen, dann änderte sich die Stimmung und die politische Meinung und die Normen sollen wieder angewendet werden.

Hier wird die Supervision den Umgang mit den – auch wechselnden – Dynamiken, Realitäten und Bewertungen begleiten und die Begrenzungen der Einflussmöglichkeiten reflektieren.

5. Wer darf wie lange bleiben?

Immer wieder wird die Frage gestellt, ob sich die Begleitung von Personen „lohnt“, die mit hoher Wahrscheinlichkeit bald abgeschoben werden.
Meine eigene Antwort darauf: Wenn die geflüchteten Personen eine gute Erfahrung machen und/oder etwas lernen können, dann hat sich das Engagement für mich gelohnt.

Tatsächlich müssen die Ehrenamtlichen auch mit der Abschiebung von Betreuten rechnen und die vorhersehbaren Ent-Täuschungen und die Grenzen des Rechts und der Einflussmöglichkeiten können Gegenstand in den Supervisionen werden.

6. Dramatische Themen der Geflüchteten

Schließlich kommen die teilweise dramatischen Erlebnisse und deren Verarbeitung als Inhalte der Kommunikation der Ehrenamtlichen mit den Geflüchteten als herausfordernde Themen noch dazu.

Nicht jede Supervisorin, jeder Supervisor kann und muss Trauma-Experte sein. Es sollte allerdings damit gerechnet werden, dass Trauma-Reflexe oder -Inhalte direkt oder indirekt thematisiert werden.

Professionelle supervisorische Begleitung kennt ihre Grenzen und kann – im Bedarfsfall – auch an traumatherapeutische Fachstellen verweisen.

Supervisorisch könnte mit den Ehrenamtlichen auch an solchen Begrenzungen und Verweismöglichkeiten gearbeitet werden.

Schließlich sollen Supervisorinnen und Supervisoren sich auch immer wieder de-identifizieren, wieder Distanz herstellen und aus dem „Sog des Systems“ heraustreten und so neue Sichten und Zugänge eröffnen.

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Einige, weiterführende Links

zuletzt bearbeitet am 6.05.2016 / 14:05 Uhr          zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

noch schnell … im Advent … (gut leben – 5)

Meine Entscheidung für diesen Advent.

Mein Abschied von der Eile im Advent

 

und wie ich darauf gekommen bin …

Schon wieder Herbst!

Der lange und schöne Spätsommer endet. – Die Zeit scheint zu fliegen.

Eine Chance zur Prüfung

In dieser Jahreszeit nehme ich mir regelmäßig vor, mich neu zu sortieren, Überflüssiges auszusondern, Gewohnheiten zu überprüfen und den Start in den Advent als Chance für neues Üben zu begreifen.

Wie oft spreche ich das Wort „schnell“?

Zur Zeit achte ich auf das Wort „schnell“: Ich habe es mir – wie viele andere – angewöhnt und nutze es häufig. Seit ich darauf achte, verrät das kleine Wörtchen mir die vielfältigen Einladung zu einer antrainierten Eile in meinem Leben.

Anregungen aus Yaloms Anleitung zum Glücklichsein.

Dieses Jahr bin ich von der Dokumentation über Irvin D. Yalom und seine Frau Marylin angeregt, auf ein zufriedenstellendes Leben zu achten: Was würde ich im Rückblick bereuen?

Dann möchte ich es lieber anderes versuchen: Lieber unter­breche ich den Zeitdrang und die gewohnte Schnelligkeit und konzentriere mich auf Wesentliches.

 

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Weiterführende Links

zuletzt bearbeitet am 29. November 2014      zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

plan- und lustvoll ins neue Schuljahr

Zusammenfassung

Vor dem Unterrichtsbeginn wende ich die Vorfreude und Spannung in vorbereitende Arbeiten: Ziele, eigene Unterstützung und ein Unterstützungsangebot in Freiburg organisieren.

Den Reiz des Anfangs nutzen

Gegen Ende der Sommerferien der Schulen in Baden-Württemberg kribbelt es bei mir und ich empfinde Vorfreude und Spannung vor dem neu beginnenden Unterrichtsjahr.

Diese Energie werde ich für ein paar vorbereitende Arbeiten verwenden.

Ich setze mir ausgewählte Ziele

Aus dem Hintergrund der Auswertung des vergangenen Jahres habe ich mir einige Ziele für das neue gesetzt. Es sollen nicht mehr als drei sein. Sonst wird es zu anstrengend und frustriert.

Hier eine graphische Darstellung meiner Vorhaben:

drei Zielbereiche für das Schuljahr 2014/15

In den nächsten Tagen werde ich drei Termine in meinen Kalender eintragen: Wann werde ich diese Vorhaben überprüfen und so eventuell noch etwas korrigieren können oder müssen?

Unterstützung durch eine Gruppe zur kollegialen Beratung

Wie die letzten Jahre werde ich mich wieder mehrmals (6-8 Male) im Schuljahr mit ausgesuchten Kolleg/innen zur gemeinsamen Reflexion und Bearbeitung von Fällen treffen.

  • Dabei können wir uns Erfolge anschauen und fragen, wie sie erreicht wurden und wie wir dafür sorgen wollen, dass sie mehrmals erreicht werden können.
  • Häufiger arbeiten wir an herausfordernden Situationen, an „schwierigen“ SchülerInnen, Inhalten, Rahmenbedingungen oder Leitungs- oder Politik-Entscheidungen und suchen nach günstigen Verhaltensweisen.
    Manches ist nicht zu ändern, oder zumindest nicht von den beteiligten Kolleginnen und Kollegen. Dann ist die Aufgabe, eine entsprechende, hinnehmende Haltung dazu zu finden.
    Anderes ist in unserem Einflussbereich. Dann suchen wir nach möglichst vielen Verhaltensweisen, so dass die beratene Person am Ende für sich auswählen kann, was sie versuchen möchte.

Eine bewährte Struktur der kollegialen Beratung finden Sie hinter diesem Link (pdf; 75 KB)

Mein aktuelles Angebot:

Professionelle Unterstützung in einer Supervisionsgruppe für Lehrkräfte
Sollen Sie keine Fallbesprechungsgruppe zur kollegialen Beratung zur Verfügung haben oder Ihnen diese nicht ausreicht, kann ich Ihnen in diesem Schuljahr mit dem Neustart einer Gruppensupervision in Freiburg für Lehrkräfte ein Unterstützungsangebot machen. (Mehr Informationen finden Sie hinter dem Link: pdf; 158 KB)

Herzlichen Dank an Kolleginnen und Kollegen und meine Schülerinnen und Schüler für viele Anregungen

Ich mag meinen Beruf und schätze besonders die vielen Anregungen und Herausforderungen. Ich habe den Eindruck, ständig Neues lernen zu können. – Dafür danke ich meinen Schülerinnen und Schülern und Kolleginnen und Kollegen.

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Weiterführende Links

zuletzt bearbeitet am 25.09.2014 / 12:15 Uhr       zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Lehrer-Blogs – sich anregen lassen und von anderen lernen

Zusammenfassung

Bloggen hilft mir zu reflektieren. –
Die Blogger-Szene von Lehrkräften ist lebhaft und anregend:
Hier gibt es Hinweise auf Übersichten und eine Selbstreflexion.

Wieder einen Überblick finden: neue Listen

Die Blogger-Szene ändert sich schnell und ist unüberschaubar geworden. Also sind auch viele, sehr unterschiedliche Lehrerblogs öffentlich.

Manchmal versuchen Kolleginnen oder Kollegen einen Überblick zu gewinnen und – noch seltener – werden Aufrufe zu Vorstellungen und der Wahl zum „Blog des Jahres“ gestartet.

Den neuen Versuch von fontanefan unterstütze ich durch Tipps von Anfang an.

Meine eigenen Blog-Projekte

Selbst betreibe ich diese Hauptseite mit den Schwerpunkten

bloggend reflektieren über lernen, lernen im Unterricht, lernen in der Supervision/Coaching, Gesundheit, gesundheitsschonende Arbeitsmethoden, Professionalisierung

Insofern ist dieses Blog kein lupenreines Lehrerblog.

In einem zweiten, einem Unterrichtsblog zum Religionsunterricht experimentiere ich mit dem Blog-Format als Unterrichtsmedium. Begonnen habe ich mit Ergebnis-Sicherungen und kann mir eine Weiterentwicklung bei Gelegenheit (und verfügbarer Energie) durchaus vorstellen.

Welche Blogs nehme ich selbst wahr?

In meinen beiden Blogs liste ich jeweils aktuell beobachtete Lehrer-Blogs auf. – Tatsächlich beachtet ich diese Kolleg/innen saisonal und je nach Interesse an einem Thema.

Seit dem Spätjahr 2013 lasse ich mich außerdem durch Twitter auf neue Themen aufmerksam machen und habe ausgesuchte Tweets in meinen Hauptblog eingebunden.

Drei wahrscheinlich wenig bekannte, empfehlenswerte Blogs

webcompetent
ein medien- und religionspädagogisches Blog mit vielen Anregungen, den ich sehr schätzen gelernt habe

http://fachschule.blogs.rpi-virtuell.net/
neos digitale Lernlandschaft für Ethik/Religion
Die beiden Blogs von Marion Holzhüter. Sie veröffentlicht seit Beginn des Jahres 2014 aus ihrer reichen Erfahrung mit handlungsorientiertem Unterrichten mit evangelischen Lerngruppen in einer sozialpädagogischen, beruflichen Schule und aus der Ausbildung für Lehrkräfte.
Ich profitiere immer wieder von dieser fleißigen Kollegin: Herzlichen Dank und herzliche Empfehlung.

Herzlichen Dank an fontanefan und die Kolleginnen und Kollegen für viele Anregungen

Nochmals herzlichen Dank an fontanefan für die Initiative und den Anstoß, zur Reflexion und erweiterten Wahrnehmung.

Und Danke an die vielen Kolleg/innen, die ihre Erfahrungen schriftlich reflektieren und anderen verfügbar machen.

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Weiterführende Links

zuletzt bearbeitet am 14. März 2014 / 17:03 Uhr       zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht