Einerseits halte ich viel von Feedback und gebe es Schülerinnen und Schülern und Kolleginnen und Kollegen gerne. Ich fordere auch auf, mir – als Lehrer – Rückmeldung zu geben.
Gelegentlich habe ich auch schon die schriftliche Abfrage von Feedback von Schülern vorgestellt. (siehe dort)
Feedback für die Lehrerin oder den Lehrer ist für Schüler manchmal schwierig.
Andererseits weiß ich auch, dass es nicht immer gelingt, eine Rückmeldung von Schüler/innen an die Lehrkräfte ehrlich und zeitnah zu geben.
Das hängt nicht immer nur an den Schülerinnen und Schülern.
Manchmal verbreite ich sicher selbst auch den Eindruck, keine Zeit und vielleicht auch kein Interesse dafür zu haben.
Manchmal habe ich auch einfach tatsächlich keine Energie oder Zeit, ernsthaft und ruhig auf eine Rückmeldung von Schülern zu hören, weil zum Beispiel andere Aufgaben drängen …
Schließlich könnte auch die Vermutung entstehen, dass unerfreuliche Rückmeldungen vielleicht doch – trotz anderslautender Beteuerungen – ungünstige Auswirkungen auf die Noten haben könnten.
Selbst möchte ich das für mich dringend auseinander halten.
Aber für Hemmungen, eine Rückmeldung zu geben, reicht ja oft schon allein die Vermutung aus, eine unangenehme Rückmeldung könne vielleicht doch zu schlechten Noten führen.
Allerdings wird diese Form von vielen Lehrkräften gefürchtet, weil die Öffentlichkeit auch dazu genutzt werden kann, jemanden herabzuwürdigen ohne dass eine realistische Chance auf Korrektur und sinnvollen Austausch bestünde.
Darum sind Feedbacks über ein öffentliches Portal wahrscheinlich ein Angebot für den Abbau von Druck auf der Schülerseite und weniger die sinnvolle Einladung, in einen produktiven Austausch und eine mögliche Verhaltensänderung zu kommen.
Wem nützt es? –
Ich finde da einen anderen Weg sinnvoller:
Es gibt Chancen, Feedback für Lehrkräfte anonym und doch direkt zu gestalten und so ehrlich und hilfreich zu werden.
Die Plattform schule.net bietet eine für meine Vorstellung hilfreiche Möglichkeit für nicht öffentliches Schüler/innen- Lehrer/innen-Feedback an. Dabei melden sich die Lehrkräfte und die Schüler und Schüler an und die Schüler können den Lehrer/innen Zeugnisse ausstellen.
Diese Zeugnisse sind aber nur für die betroffene Lehrkraft sichtbar.
Ich kann mir vorstellen, dass sich so mehr Lehrerinnen und Lehrer auf diese Anwendung einlassen.
Ich werde diese Möglichkeit mit meinen TG-Klassen zum Halbjahres-Wechsel erproben und gelegentlich wieder von meinen Erfahrungen berichten.
Über die Mitteilung Ihrer Erfahrungen mit solchem Vorgehen -gerne über die Kommentar-Funktion hier – freue ich mich. Vielen Dank.
Spätestens, wenn wir unser Leben aus irgend einem Anlass bilanzieren, stellt sich die Frage, nach welchen Werten wir unser Leben ausrichten, ausgerichtet haben oder ausrichten wollen.
Eine für den Alltag wichtige Frage.
Diese Frage gehört nicht nur in die Kulturseite der Wochenzeitungen. – Welche Antworten wir uns auf diese Frage geben, hat Bedeutung für unseren Alltag, unsere alltägliche Lebensgestaltung.
Ich habe gelernt, dass bewusste und unbewusste Werte unsere kleinen und großen Entscheidungen wesentlich mit steuern. Selbstverständlich weiß ich auch, dass Entscheidungen recht komplex verlaufen und nicht (immer) nach rationalen Gründen gefällt werden. Damit wird auch klar, dass nicht die veröffentlichten sondern die tatsächlichen, die gelebten Werte gemeint sind. – Nicht „Ich möchte gesund leben und viel Zeit für … aufwenden!“ sondern: „Wofür verwende ich meine Zeit denn tatsächlich? Was ist also so wertvoll für mich, dass ich diesem Wert einen Teil meiner Lebenszeit widme?“
Was ist uns heilig?
In religiöser Sprache, sind Werte „heilig“. Moderne Versionen religiöser Texte können uns anregen, über uns Wichtiges, wie Werte und Orientierungspunkte, nachzudenken.
Manche empfindsame religiöse Seele könnte unangenehm berührt sein …
Andererseits empfinde ich die Auseinandersetzung – auch mit modernen Mitteln – und auch mit satirischen Ansätzen als einen Weg, sich mit den auf uns überkommenen Texten und Inhalten auseinander zu setzen.
Was „beten wir an“?
Ich finde die Auseinandersetzung mittels „Übertextungen“ oder auch Verfremdungen von zentralen kulturellen und auch religiösen Inhalten nicht verwerflich. Selbstverständlich habe ich meine eigene Meinung. Und für mich ist das Vater Unser ein wichtiges Gebet meiner eigenen Religion.
Die – vielleicht für einige zu frechen – modernen Bearbeitungen religiöser Inhalte, Texte und Bilder kann meines Erachtens dazu verhelfen, die Inhalte bewusst wahr zu nehmen und sich dann mit ihnen auch ernsthaft auseinander zu setzen.
Hier ein Link zu einer Sammlung von satirischen Bearbeitungen/Verfremdungen des „Vater Unsers“ bei Lupe, der Satire-Blog.
Viel Glück bei der Umsetzung von Werten ins Alltägliche!
Ich wünsche Ihnen und mir
immer mehr ungetrübte Bewusstheit von eigenen Werten.
Ich vermute, dass eine deutliche Formulierung ein Schritt zu mehr Realisierung sein wird.
dass es gelingt, für das Wichtige (das heißt für unsere Werte) im Leben alltäglich Zeit und Energie zu haben.
den nötigen Humor und die Geduld für das fortdauernde Bemühen – manchmal ist es richtig „Arbeit“ – in der Umsetzung von Wichtigem in den Alltag, in dem man gut leben kann.
Für viele Menschen ist jetzt im Sommer die Zeit, in der sie Urlaub machen können.
Ich wünsche allen, dass ihnen gelingt,
Routinen zu unterbrechen
Abstand zu gewinnen und abzuschalten
sich zweckfrei Zeit zu geben
und sich gut zu erholen.
Außerdem ist die Urlaubszeit auch eine Möglichkeit,
sein Leben nochmals in Ruhe zu betrachten
und nach Orientierung zu schauen,
auch
auf sich selbst und Orientierungen zu hören
(für Bibel-Leser/innen: vgl. 1 Kön 3, 5.7-12),
Ziele zu überprüfen und neue Ziele zu setzen.
Dazu können solche – oder ähnliche – Fragen hilfreich sein:
Womit bin ich zufrieden?
Was wünsche ich mir nicht so, wie es ist? Wie sollte es meines Erachtens werden?
Habe ich ein großes Ziel oder mehrere kleine Ziele? Welche?
Wenn ich Ziele hatte, habe ich diese erreicht? Wie weit? Wie? Warum eventuell nicht?
Mit welchen Personen möchte ich mehr Kontakt?
Welches Thema in meinem Leben soll mehr Energie bekommen?
Was sagt mein „Herz“ (Gefühl, Intuition)?
Meine eigene Erfahrung mit solchen „Zwischenbilanzen“, die ich gerne für mich selbst aufschreibe und aufbewahre, ist sehr positiv.
Ich werde mir so wieder ausdrücklicher meiner Ziele, meiner Bewertungen („Erfolg“ oder „Misserfolg“ bewusst.
Aus diesen Bilanzen entwickle ich dann kurz- und mittelfristige Ziele.
Ich wünsche allen Leser/innen von Herzen, dass ihre Bilanz zufriedenstellend ausfällt und dass sie sich anregend, vielleicht sogar herausfordernde Ziele für Ihren nächsten Lebensabschnitt setzen können.
Sie untersuchte in ihrer Dokterarbeit genau diesen Unterschied und beschreibt, dass die gesellschaftlichen Gruppen in Finnland sich weitgehend einig sind in der hohen Wertschätzung, welche sie der Bildungs- und Sozialpolitik entgegen bringen. Das wirkt und sorgt für eine breite Unterstützung aller Bildungsaktivitäten. Davon sind wir in Deutschland sowohl in den Ländern als auch im Bundesgebiet noch weit entfernt.
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