Profession Lehrkraft (1): anregen zum selbständigen Lernen

Zusammenfassung


Die Hauptaufgabe von Lehrkräften ist,

zum Lernen anzuregen.

Mit diesem Beitrag beginnt eine thematische Serie zur „Profession Lehrkraft“.

Zur Professionalität von Lehrkräften zähle ich wesentlich

  • persönliche Kompetenz (persönliche Bewusstheit, Selbstreflexivität, Lernbereitschaft, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit und Glaubwürdigkeit)
  • ausgewiesene Fachkompetenz für die unterrichteten Fächer
  • pädagogische Kompetenz (Zielgerichtetheit des pädagogischen Verhaltens auf dem Hintergrund eines eigenen pädagogischen Konzeptes)

Gliederung

Die Entwicklungsrichtung:
„Vom Vor-Sprechen zur Anregung selbständigen, nachhaltigen Lernens“

Lernen ist ein sehr komplexer allgegenwärtiger Vorgang, den in der Hauptsache die lernende Person selbst vollzieht, weil unser Gehirn ständig (oft unbewusst) lernt. (In der Fachdiskussion wird dies unter dem Stichwort „informelles Lernen“ diskutiert.)

Hilfreich sind Anregungen und Zutrauen

Unterstützt wird Lernen durch eine anregende, das heißt abwechslungsreiche Umgebung und durch das Zutrauen und die Zuschreibung signifikante Bezugspersonen (Eltern, Peergroups, Lehrer, Trainer, Dozenten, Kolleg/innen und auch Medien), dass jemand erfolgreich lernen wird.
Diese Grund-Haltung zu anderen Menschen und der pädagogischen Arbeit hat Royston Maldoom wunderbar formuliert. (mehr dazu …)
— Umgekehrt wird viel Lernbereitschaft und -interesse durch ungünstige Rahmenbedingungen (vor allem Langeweile und Zuschreibungen von wahrscheinlichem Scheitern) „verbraucht“.

Alle Menschen wollen und können lernen!

Ich unterstelle den allermeisten Menschen einen Lernwillen und eine Lernbereitschaft, die sich aus einen natürlichen Neugierde und einer anfangs schier unerschöpflich scheinenden Energie speist. Dieser natürliche Lernwille wird unterstützt, wenn die Lernenden in die Zielfindung und die Auswahl des Materials eingebunden werden.

Gemeinsame Auswertung und Lern-Ziel-Kontrolle

Um angezielte Lernerfolge beurteilen zu können, suchen wir erkennbare Verhaltens- und Einstellungs­än­de­rungen als Zeichen für erfolgte Lernprozesse zu beschreiben. Um also Lernen und seinen Erfolg zu überprüfen, bedarf es der Auswertung (möglichst nach vorher festgelegten ‑ und optimal auch veröffentlichten – Erfolgskriterien). Sinnvollerweise werden dabei sowohl die Sicht der Lernenden als auch die Sicht der Lehrenden/Begleitenden zusammen herangezogen.
In sofern lernt nie immer nur eine Seite, sondern immer Lehrer und Schüler, Teilnehmer/innen und Fortbildungsleitungen etc. (mehr dazu in einem eigenen Beitrag zur „gemeinsamen Auswertung von Unterricht“ …)
Oft wird dieser wechselseitige Prozess allerdings nicht wahrgenommen und wirkt daher umso heftiger in seinen Konsequenzen.
(Zum Beispiel lernen Lehrkräfte aus dem Stress, einer großen Schülerinnen- und Schülergruppen gegenüber stehen zu sollen und den Misserfolgen ihres Frontal­unter­richts leider zu oft die Musterwiederholung „Mehr vom Selben!“ und „Sehr viel deutlicher Leistung oder angepasstes Verhalten einfordern.“).

Auch für Schüler/innen ist eine Umorientierung sinnvoll.

Viele Schülerinnen und Schüler lernen im Laufe ihrer Schulzeit ein Lernen nach dem „Kellner-Prinzip“:

  • kurzfristig
  • sehr anstrengend (Die Jugendlichen nennen das selbst „stressend“.)
  • kaum aneignend
  • und sehr schnell nach der Klassenarbeit oder der Prüfung wieder vergessend.

Meiner Einschätzung nach vergeuden sie dadurch Unmengen von wertvollen Lebensstunden.
Ich schlage eine effektivere Lern-Art vor. (mehr dazu …)

Meine eigenen Vorschläge zu einer anderen Unterrichtskultur

  1. Ich gebe Grund-Informationen über die Vorlieben unseres Gehirns zu lernen, den natürlichen Prozess des Vergessens (Kurve des Vergessens nach Ebbinghaus) und die daraus abgeleiteten Empfehlungen, sich den Stoff aktiv anzueignen und regelmäßig zu wiederholen. (Dazu habe ich die wichtigsten Informationen auf drei Arbeitsblättern für die Schülerinnen und Schüler zusammen gefasst.)
  2. Ich beziehe die Teilnehmer/innen in den Auswahlprozess der Themen und Methoden ein und beteilige sie an der Auswertung. (mehr dazu …)
  3. Ich gestalte den Unterricht nach Möglichkeit anregend, abwechslungsreich und aktivierend. Methodisch gibt es sicherlich ausreichendes Material.

Diese Vorschläge sind Ergebnisse meiner eigenen Erfahrungen und meiner Reflexionen allein und mit anderen, teilweise in kollegialen Beratungen und auch in Gruppensupervisionen für Lehrkräfte.

Wenn Sie Ihre Erfahrungswerte und Gedanken zu diesem Beitrag mitteilen wollen, nutzen Sie bitte die Kommentarfunktion oder schreiben Sie mir eine E-Mail. Vielen Dank.

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Weiterführende Links

Dieser Beitrag gehört zur Reihe “Profession Lehrkraft”:

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zuletzt überarbeitet am 12. September 2021   zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Feedback von Schüler/innen einholen

Schuljahresende ist ein günstiger Zeitpunkt.

Das nahe Ende des Schuljahres ist eine günstige Zeit, sich von ausgewählten Lerngruppen eine Rückmeldung ein zu holen. (In der sozialwissenschaftlichen Fachsprache werden solche Rückmeldungen als „Feedback“ bezeichnet.)

Anonymität hilft der Wahrheitsfindung.

Im Gegensatz zu den Empfehlungen für ein persönliches Feedback halte ich beim Feedback in der Schüler-Lehrer-Beziehung Anonymität für sinnvoll. So kann schon die Idee, eine Rückmeldung hätte (langfristig) Auswirkungen auf die Leistungsnoten, im Keim umgangen werden.

Formalisierte Fragebögen ermöglichen bei wiederholter Anwendung die Einordnung.

Durch die mehrmalige Verwendung formalisierter Fragebogen-Formen kann die Lehrkraft im Laufe der Jahre zwischen Gruppen und Konzepten vergleichen und so die Rückmeldungen der Schüler/innen-Gruppen besser einordnen.

Vorschläge können hier auf Ihren Rechner herunter geladen werden:

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oder selbst eine online-Umfrage starten

mit dem schweizer Findmind.ch
oder Mentimeter.com

Zuletzt leicht überarbeitet am 30. April 2023      zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Lernprozesse im Unterricht auswerten

Ich unterstelle allen Menschen zuerst einmal die Fähigkeit zur Neugierde und zum Lernen.

Meine Grundannahme ist, dass Menschen ursprünglich sehr neugierig und wissensdurstig sind und wir deshalb auf einer grundsätzlichen Bereitschaft zum Lernen aufbauen können.

(Dass viele Situationen den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen als wenig einladend zum Lernen erscheint, möchte ich hier nicht abstreiten. Das wird zu einem anderen Zeitpunkt auch einmal eine bearbeitenswerte Frage sein.)

Wenn die Schüler/innen wissen, was sie lernen wollen/sollen, gelingt es auch (besser).

In meinem Unterricht wird zu Beginn die Ausgangslage der Schülerinnen und Schüler erhoben. Dazu gehört die Frage nach den Vorkenntnissen, den Interessen, (inhaltlichen und methodischen) Erwartungen und Befürchtungen und die Information über Lernziele und mein eigenes Grundanliegen mit meinem Unterricht.
Abschließend an diese Standard-Fragen zu Beginn einer Unterrichtseinheit stelle ich die – für viele ungewohnte – Frage, woran die Schüler/innen am Ende erkennen werden, ob der Unterricht für sie ertragreich, also „gut“ war.
Alle diese Informationen werden zu Beginn der Einheit schriftlich für jede lernende Person und auch für mich als Lehrkraft festgehalten.

Zum Ende der Unterrichtseinheit wird dann bilanziert.

Solche oder ähnliche Fragen können dabei hilfreich sein:

  1. Welche erwarteten Inhalte wurden zufriedenstellend bearbeitet?
  2. Welche Fragen bleiben offen?
  3. Hat der Unterricht persönliche Kompetenzen gefördert?
  4. Kann das Erlernte auf andere Bereiche übertragen werden?
    (Zum Beispiel: Wurden Methoden erarbeitet, die sich auch zu anderen Themenstellungen sinnvoll einsetzen lassen?)
  5. War die Kurs-Gruppe oder Klasse hilfreich für das Lernen – oder: Was war nicht hilfreich?
  6. Welche Verhaltensweisen der Lehrkraft waren dem Lernen förderlich? – oder: Was hat gehindert?
  7. Bewerten Sie den Unterricht mit einer Schulnote und begründen Sie diese Wertung.

Im anschließenden Gespräch erfahren die Schülerinnen und Schüler mehr über die Einschätzungen der Lehrkraft und die Schüler/innen haben die Möglichkeit, ihre Eindrücke, Bewertungen und Ideen mitzuteilen.

Meine Erfahrungen mit Auswertungen von Unterricht sind positiv.

Das bedeutet nicht, dass alle Teilnehmer/innen meines Unterrichts begeistert sind.
In der Regel schätzen Schüler/innen meinen Unterricht besser ein, als ich selbst.
Gerade, wenn ich mich von einer Gruppen habe „herausfordern“ lassen, bin ich häufig überrascht, wie gut die Schüler/innen unterscheiden können und mir rückmelden, dass sie meinen Einsatz schätzen- auch wenn er sie gelegentlich anstrengt.

Wenn die Lehrkraft sich die Noten der Schüler/innen für den eigenen Unterricht begründen lässt, erfährt man als Lehrkraft eine Menge über die Wirkungen von eigenem Verhalten und auch viele Anregungen für die Optimierung des eigenen Unterrichtshandelns.
Dazu möchte ich ermutigen.

Weitere Artikel zum Thema:

zuletzt bearbeitet am 16.07.2013 / 15:47 Uhr        zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Wie wir lernen

Zusammenfassung und Gliederung

Das Gehirn kann nicht anders: Es lernt immer!
Alle Tätigkeiten und Regungen, ja auch unsere Träume hinterlassen Spuren in unserem Gehirn.

Wenn wir die Grund-Funktion unseres Gehirns verstehen, können wir unser Gehirn besser nutzen: Dann können wir uns für das Lernen entscheiden und wissen, wie es geht: Wir werden erfolgreich lernen, kreativ sein und haben Spaß dabei!

  • „Lernen“ ist ein sehr schillernder Begiff.
  • Eine Zusammenfassung: aktuelle, neurowissenschaftliche Erkenntnisse
  • Zusammenfassend: Die vier Säulen des Lernens (aktuelle Theorie-Zusammenfassung)
  • Tun Sie etwas für das Gelingen von Lernprozessen und entscheiden Sie sich!
  • Man kann Lernprozesse willentlich unterstützen.
  • Man kann dem Gehirn das Lernen auch erschweren oder unmöglich machen.
  • Man kann ein Leben lang lernen.
  • Weiterführende Links

„Lernen“ ist ein sehr schillernder Begriff.

Je nach psychologischem oder philosophischem Weltbild werden sehr unterschiedliche Vorgänge als „lernen“ bezeichnet.
Eine schöne Übersicht habe ich in Beats Biblionetz im Artikel „Wie funktioniert Lernen?“ gefunden.

Meiner Wahrnehmung nach gehen die Mehrzahl moderner Veröffentlichungen vordergründig von konstruktivistischem Hintergrund aus. Wer genauer liest und hinschaut und den Gedanken länger folgt, findet allermeist auch Einsprengsel früherer Modellvorstellungen.
Meine Selbstbeobachtung ergibt genau dieses Bild von Brüchen in meinen Argumentationen auch. – Durchaus verständlich, denn die meisten von uns wurden ja noch auf dem Hintergrund anderer Modell geprägt und ausgebildet.

Eine Zusammenfassung: aktuelle, neurowissenschaftliche Erkenntnisse

Ich fasse die mir wesentliche Hauptaussagen der Hirnforschung hier zusammen:

  1. Das Gehirn ist ein Organ, das begierig ist und bleibt, zu lernen.
  2. Es lernt immer. Das Gehirn kann nichts anderes. Es muss lernen und lernt besonders, was wir mit Begeisterung immer wieder tun! Jede Lebensäußerung hinterlässt dabei Spuren.
  3. Das Gehirn lernt sowohl Wissens- als auch Gefühls- und Handlungsstrukturen.
    Es trennt diese nicht – entgegen unseren lieb gewonnenen und sehr weit verbreiteten Vorstellungen.
  4. Besonders gut lernen wir, was wir uns aktiv aneignen: Wenn wir uns eine eigene Gedankenlinie oder eine eigenen Zusammenfassung erstellen.
  5. Lernen bedeutet in diesem Zusammenhang schon sehr bald in der Entwicklung des Gehirns, dass Regeln aus den Sinneseindrücken und Wahrnehmungen herausgefiltert werden: Was sich immer wieder zeigt, was also einer regelhaften Wiederholung unterliegt, wird als Struktur gelernt. Biologisch sind messbare Verstärkungen der Synapsen-Verbindungen entsprechend den wiederholt dargebotenen Regelabläufen nachweisbar. So lässt sich auch erklären, warum wir manches „wie im Schlaf“ tun können.
  6. Wesentlich scheint die Aufmerksamkeit dabei zu sein:
    Mit was beschäftige ich mich / lasse ich micht beschäftigen?
  7. Lernen kann Spaß machen, sogar viel Spaß – wenn es gelingt. Um diese schöne Erfahrung dauerhaft zu ermöglichen, sollten Kinder (schon sehr früh im Elternhaus, dem Kindergarten und spätestens in der Grundschule) lernen, dass Bemühungen Erfolg bringen. Diese Erfahrung muss nicht mit klassischem Lernstoff gemacht werden, sie kann auch beim Üben eines Spieles oder eines Instrumentes gewonnen werden.

Hinweis auf einen aktuellen, kurzen Theorie-Input: „Vier Säulen des Lernens“

Bent Freiwald, der Bildungsreporter aus krautreporter.de hat knapp und fachlich kundig zusammengefasst, was unser Gehirn zum Lernen benötigt:

  1. Aufmerksamkeit
  2. Neugier, also wissen wollen
  3. produktive Rückmeldung (= möglichst individuelles Feedback, nach möglichst notenfreien Tests)
  4. Konsolidierung (also Verfestigung und Routinisierung, bis die „Kunst“ wie unbewusst gelingt)

Tun Sie etwas für das Gelingen von Lernprozessen und entscheiden Sie sich!

Wir können unterstützen und günstige Rahmenbedingungen schaffen:

Wesentlich ist die Grund-Entscheidung, lernen zu wollen:

  • Wir können uns für das Lernen entscheiden.
  • Wir können für dieses Ziel Zeit reservieren.
  • Wir können dafür sorgen, dass wir in der reservierten Lern-Zeit ungestört (ohne Ablenkung) lernen können.

Man kann Lernprozesse willentlich unterstützen.

Neuere psychologische Forschungen zu den Fragen, wie wir unser Verhalten beeinflussen und erfolgreich verändern können, haben ergeben, dass außer der Motivation wesentlich der Wille zur Veränderung, zum Lernen, wesentlich ist.
Das Lehrgebiet Mediendidaktik der Fernuniversität Hagen hat dazu einen hilfreichen Test, den Volitionaler Personer Test (VPT) veröffentlich.
In 10 bis 15 Minuten können Sie online und anonym einen Fragebogen zu Ihrem Lernverhalten in herausfordernden Bedingungen ausfüllen und erhalten eine statistische Auswertung und einige Hinweise, wie Sie Ihr Verhalten verbessern können. Ich kann diese Test gerne empfehlen.

Man kann dem Gehirn das Lernen auch erschweren oder unmöglich machen.

Wir können dem Gehirn aber auch ungünstige Bedingungen für seine Lieblingsbeschäftigung „lernen“ bieten, in dem wir ihm eine Lern-Umgebung mit:

  • [Angst-]Stress
  • Druck
  • dauerhaft langweilige Inhalte (Unterforderung)
  • monotone Darstellungsform der Inhalte
  • zu viele unterschiedliche Inhalte auf einmal oder parallel (Versuch des „Multitaskings“).
    Experten raten von Multitasking ab:
    „Das Ergebnis der Studie ist ein klares Warnsignal. Wir sollten versuchen, digitales und nicht-digitales Multitasking zu reduzieren, stattdessen besser eine Aufgabe nach der anderen erledigen. Außerdem sollte man sich möglichst vor störenden Unterbrechungen schützen, und beispielsweise auch die ständige Erreichbarkeit überdenken – dies gilt praktisch für alle Situationen mit Mehrfachbelastungen – am Arbeitsplatz wie im Privatleben“.
  • Auch Schlafmangel ist ein sehr wirksames Mittel, dem Gehirn das Lernen sehr nachdrücklich zu erschweren.

Man kann ein Leben lang lernen.

Die Lernfähigkeit verändert sich im Laufe der Lebensalter, sie bleibt aber zeitlebens erhalten!
Erst der Tod beendet das Lernen.

Weiterführende Links

In dieser Website wird das Thema „lernen“ zur Zeit in drei thematischen Artikel-Reihen behandelt:
und es gibt auch Empfehlungen zur Vertiefung:
und schließlich Empfehlungen für Schülerinnen und Schüler:

entwickelt im Frühjahr 2008 und immer weiter um neue Erkentnisse ergänzt;
zuletzt am 21. November 2023        zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Meine Vorstellung von Supervision und Coaching

Ich verstehe unter Supervision eine professionelle Beratungsform
für Menschen, die mit anderen Menschen, Umgang pflegen
– sei es beruflich oder ehrenamtlich.

Professionell ist die Beratung, weil

  • sie ein verabredeter und bezahlter Such-, Finde- und Lernprozess ist
  • von ausgebildeten Personen angeboten wird
  • zu hilfreichen, individuellen, passenden Antworten, Lösungen oder Richtungen der Entwicklung führt
  • sich einer internen und externen Überprüfung stellt
    (kollegiale oder Kontroll-Supervision und Evaluation auch durch den Kunden.

Seit einiger Zeit wird auch unter dem Begriff „Coaching“ eine Beratung – vor allem für Leitungspersonen – angeboten.

Meiner Vorstellung nach handelt es sich bei Coaching um eine mit Superversion vergleichbare Beratungsform, die sich an Personen mit Leitungsverantwortung richtet und besonders die konkrete Umsetzbarkeit in veränderte Verhaltensweisen betont.

Ich bezeichne mich gerne weiter schwerpunktmäßig als „Supervisor“,
wenn ich auch – je nach Auftrag – gerne auch einen deutlichen Anteil der Arbeit auf anwendbare Handlungs-Ideen verwende.

An der Beratungsform „Supervision“ schätze ich:

  • die langfristig wirksamen (manche sagen „nachhaltigen“) Veränderungen
  • die Lern- und Arbeitsform: durch selbst formulierte Zielformulierungen (Wissen Sie, was Sie tun und warum Sie es tun? Wollen Sie es so?) und eine selbstreflexive Haltung, die Probe-Handlungen und auch mal Fehler zulässt.

Ziel meiner Coachings und Supervisionen: Sie sollen wirken!
Sie, als Kunde, legen eine Aufgaben- oder Problemstellung vor und bringen ihre Bereitschaft mit:

  • sich (mit Zeit, d.h. ohne Zeit-Stress) zu zeigen und sich auszusetzen
    und sich dabei Fragen zu beantworten, die für erfolgreiches Handeln wichtig sind
  • liebgewonnene Vorstellungen und Denkgewohnheiten auch anfragen zu lassen
  • für neue Sichtweisen bereit zu sein
  • den Mut zu suchen, neue Wege zu gehen ; kurz: „zu erproben und zu lernen

Die Ziele der Supervision / des Coachings werden in einem gemeinsam erarbeiteten Vertrag festgelegt.

Ich biete Ihnen meine Erfahrung und eine Auswahl angemessener Arbeitsformen an.

Dabei bin ich keiner „psychologischen Schule“ angehörig, sondern wähle aus einer Vielezahl von Herangehensweisen das Passende aus. Mein Hintergrund ist die humanistische Psychologie (TZI, Gruppendynamik, TA, Psychodrama, Gestaltwahrnehmung, klientenzentrierte Arbeit) und Aspekte systemischen Denkens, erweitert um lösungsfocussierte Verfahren und Transfers aus aktuellen neuro- und sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen.
Zur Unterbrechung eingeübter Wahrnehmungs-, Deutungs- und Verhaltensmuster dienen unter anderem theatralische und konfrontative Elemente und ästhetische oder körperorientierte Aufgaben.

Mein besonderes Angebot für Lehrkräfte: eine Gruppen-Supervision

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Weiterführende Links

zuletzt bearbeitet am 28. April 2010 / 12:10 Uhr            zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht