Bloggen hilft mir zu reflektieren. –
Die Blogger-Szene von Lehrkräften ist lebhaft und anregend:
Hier gibt es Hinweise auf Übersichten und eine Selbstreflexion.
Wieder einen Überblick finden: neue Listen
Die Blogger-Szene ändert sich schnell und ist unüberschaubar geworden. Also sind auch viele, sehr unterschiedliche Lehrerblogs öffentlich.
Manchmal versuchen Kolleginnen oder Kollegen einen Überblick zu gewinnen und – noch seltener – werden Aufrufe zu Vorstellungen und der Wahl zum „Blog des Jahres“ gestartet.
Den neuen Versuch von fontanefan unterstütze ich durch Tipps von Anfang an.
Meine eigenen Blog-Projekte
Selbst betreibe ich diese Hauptseite mit den Schwerpunkten
Insofern ist dieses Blog kein lupenreines Lehrerblog.
In einem zweiten, einem Unterrichtsblog zum Religionsunterricht experimentiere ich mit dem Blog-Format als Unterrichtsmedium. Begonnen habe ich mit Ergebnis-Sicherungen und kann mir eine Weiterentwicklung bei Gelegenheit (und verfügbarer Energie) durchaus vorstellen.
Welche Blogs nehme ich selbst wahr?
In meinen beiden Blogs liste ich jeweils aktuell beobachtete Lehrer-Blogs auf. – Tatsächlich beachtet ich diese Kolleg/innen saisonal und je nach Interesse an einem Thema.
Seit dem Spätjahr 2013 lasse ich mich außerdem durch Twitter auf neue Themen aufmerksam machen und habe ausgesuchte Tweets in meinen Hauptblog eingebunden.
Drei wahrscheinlich wenig bekannte, empfehlenswerte Blogs
webcompetent
ein medien- und religionspädagogisches Blog mit vielen Anregungen, den ich sehr schätzen gelernt habe
http://fachschule.blogs.rpi-virtuell.net/ neos digitale Lernlandschaft für Ethik/Religion
Die beiden Blogs von Marion Holzhüter. Sie veröffentlicht seit Beginn des Jahres 2014 aus ihrer reichen Erfahrung mit handlungsorientiertem Unterrichten mit evangelischen Lerngruppen in einer sozialpädagogischen, beruflichen Schule und aus der Ausbildung für Lehrkräfte. Ich profitiere immer wieder von dieser fleißigen Kollegin: Herzlichen Dank und herzliche Empfehlung.
Herzlichen Dank an fontanefan und die Kolleginnen und Kollegen für viele Anregungen
Nochmals herzlichen Dank an fontanefan für die Initiative und den Anstoß, zur Reflexion und erweiterten Wahrnehmung.
Und Danke an die vielen Kolleg/innen, die ihre Erfahrungen schriftlich reflektieren und anderen verfügbar machen.
Kurzfassung:
Hier geht es um Lehrkräfte
und Ihre Freude am Beruf
Der Lehr-Beruf kann sinnvoll und schön sein;
er ist vielfältig und fordert die Person.
Darum sind bestimmte Haltungen hilfreich
und ein bewusster Umgang mit Erwartungen, Erlebnissen und den möglichen Anstrengungen.
Besonders die Frage nach Reflexion und Gleichgewicht zwischen Anforderung und Erholung ist zentral für eine fortdauernde Freude am Unterrichten.
Ein schöner und sinnvoller Beruf
Junge Menschen bei der persönlichen Entwicklung, Bildung und der fachlichen Ausbildung zu begleiten, also zu unterrichten und zu erziehen, ist die Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer.
Wer gerne mit und für Menschen arbeitet und an der Vermittlung von Inhalten auf dem jeweilig angepassten Verständnis-Niveau Freude hat, wird auch den Reiz des Berufs der Lehrerin / des Lehrers nachvollziehen und ihn sinnvoll finden.
Unterrichten ist Beziehungsarbeit
Unterricht geschieht meistens im Klassenverband (normalerweise circa 20-33 Personen), das heißt mit vielen Menschen.
Er gelingt, wenn sich die Beteiligten gegenseitig schätzen oder zumindest respektieren. Dies ist nur mit einem persönlichen Einsatz der Interaktionspartner zu erreichen.
Dabei hat die Lehrkraft auch soziale Prozesse (z.B. Gruppendynamik in den Klassen/Kursen) so zu steuern, dass die förderliche Lern-Atmosphäre möglich wird und gewahrt bleibt.
Von der Lehrkraft wird souveräne Gelassenheit erwartet.
Ziele der Schule sind persönliche und inhaltliche Lernprozesse
Schulisches Lernen und Unterricht bedeutet, die Schülerinnen und Schüler anzuregen, Interesse zu entwickeln und Fragen zu stellen. Dafür ist die Lehr-Person ein wesentliches Medium: Zeigt sie sich interessiert an der Lebens- und Verständnis-Welt der kindlichen, jugendlichen und jung-erwachsenen Schülerinnen und Schüler?
Wenn die Schüler/innen dann Interesse entwickelt haben, benötigen sie begleitende Unterstützung bei der Beantwortung ihrer Fragen und Lern-Interessen.
Schließlich ist es den vielfältigen Lernprozessen förderlich, wenn regelmäßig ausgewertet wird:
Was wollten wir erreichen?
Was haben wir erreicht?
Welche Fragen bleiben offen und wo könnten diese bearbeitet und beantwortet werden?
Was war hinderlich für das gemeinsame Lernen?
Was war hilfreich/fördernd?
Schulsysteme sortieren und bewerten
Jede Schulart hat ihr Ziel und die Schülerinnen und Schüler bekommen am Ende (eines Schuljahres oder einer Schulart) eine Bewertung, ob und wie sehr sie diese Ziele erreicht haben.
Auch dies gehört zur Aufgabe der Lehrkraft: bewerten und Stärken, Grenzen und Entwicklungsbedarf zurückmelden.
Hohe persönliche Profil-Anforderungen an gute Lehrkräfte
Es ist hilfreich, wenn hinter den Einzel-Stunden oder -projekten ein Gesamt-Konzept steht, welches – neben der Steuerung, Gewichtung und Auswahl der beispielhaften Lehr-Inhalte – auch der Reflexion dienen kann.
Hilfreiche Fähigkeiten und Ressourcen
kommunikative Persönlichkeit
an Menschen und deren erfolgreichem Lernen interessiert
strukturiert, organisiert (fähig zur Planung, Ordnung und Übersicht)
gelassen und belastbar
selbstreflexiv und kooperativ
lernbereit (bereit zu Reflexion, zu kollegialem Feedback und Fortbildung)
Life-Work-Balance
So schön der Beruf auch sein mag, so anstrengend kann die hohe Anzahl der Kontaktpersonen, Heterogenität der Gruppen, Projektionen, hohe Lautstärke, 45-Minuten- oder 90-Minuten-Rhythmen, gesellschaftliche Eingebundenheit und vieles mehr sein.
Daher gehört zur Professionalität der Lehrperson auch eine kluge Kräfte-Verteilung und Planung einer leistbaren Belastungskurve im Laufe eines Schuljahres.
Konkret lauten die Fragen dann zum Beispiel:
Gibt es Entlastung durch „kollaborative Unterrichtsvorbereitungen“?
Wie wird ein Unterrichtstag und wie die unterrichtsfreie Zeit strukturiert?
Wann sind Pausen und Reflexions-Zeiten sinnvoll und nötig?
Wie werden „anstrengende Erlebnisse“ verarbeitet und eingeordnet?
Wie werden Erfolge gewürdigt, das heißt gefeiert?
Kollegiale Beratung
und Coaching- oder Supervisions-Gruppen unterstützen
Der kollegiale Austausch in der Berufsgruppe kann entlasten, anregen und Lösungsansätze entwickeln helfen. Darum ist kollegiale Beratung zu empfehlen.
Oft geschieht sie informell in den Lehrer*innen-Zimmern oder auch „zwischen Tür und Angel“. An manchen Schulen haben sich auch schon Gruppen für kollegiale Fallbesprechungen etabliert.
(Ein bewährter Vorschlag steckt hinter diesem Link; pdf; 75 KB.)
Für die systematische Weiterentwicklung der Professionalität der Lehrerinnen und Lehrer dienen Coaching- oder Supervisions-Gruppen: Aus Aufgaben und Erfahrungen Einzelner werden Herausforderungen und Anreize zur Reflexion und zum Wachstum für die anderen. Eine ausgewiesene Supervisorin oder ein Supervisor steuert den Prozess und gibt Ideen und Anregungen „von außen“ in die Gruppe. Mein Angebot:Gruppensupervision mit Coaching-Elementen für Lehrer/innen
Frage an LehrerInnen: Wer führt zur Unterstützung eigener Praxisreflexion ein Arbeitsjournal? Oder: Wie sieht eure ReflexionsROUTINE aus? — herrlarbig (@herrlarbig) August 6, 2012
Schnell wurde ihm wohl klar, dass diese Frage nicht in 140 Zeichen beantwortet werden kann.
Diese Frage passt wunderbar:
Vor meinem Schuljahres-Start setze ich mir Ziele
Eigentlich beißt sich die Reflexions-Schlange hier in den Schwanz, denn Anregungen für die Ziele stammen häufig aus der Auswertung des letzten Schuljahres und meinen Erfahrungen mit meinem Unterricht und dem Nachdenken darüber, der „Reflexion“ eben.
Für jedes Schuljahr entwickle ich einen Wochen-Routine-Plan.
Als Nutzer eines nicht-digitalen Terminplaners auf Ringbuchbasis, habe ich die Möglichkeit, selbst entwickelte Formulare einzuhängen.
Sobald ich meinen vorläufigen Stundenplan bekommen habe, übertrage ich diesen in eine Wochenübersicht. In diese trage ich dann bei der Unterrichtsplanung die Stunden-Themen, manchmal auch Stichworte zu Zielen, auf jeden Fall aber den Medien-Bedarf ein.
Auf der Rückseite dieses Planungsmittels liste ich fehlende Klassenbucheinträge (ein fortwährender Stress-Punkt für alle „kleinen Fächer“ mit gemischten Kursen) und den Kopien-Bedarf auf.
So kann ich nebenher auch den Kopier-Aufwand verkleinern: Ich gehe meist nur zwei Male pro Woche zu größeren Kopier-Einheiten.
Nach Unterrichtseinheiten reflektiere ich.
Nach jeder Unterrichtseinheit reflektiere ich mit den Schülerinnen und Schülern nach einem standardisierten Verfahren und mache mir meine eigenen Gedanken und Notizen (entweder auf den Ausdruck des Unterrichtsplanes oder auch gleich digital).
Einer kollegiale, pädagogische Fallbesprechungsgruppe
Seit dem Schuljahr 2009/2010 gibt es eine kollegiale Fallbesprechungsgruppe an meiner Schule.
Fünf bis maximal acht Kolleginnen und Kollegen vereinbaren sich zu Beginn eines Unterrichtsjahres zu einer verbindlichen Zusammenarbeit in fünf bis sieben 90-Minuten-Treffen.
Wichtig dabei ist, sich wechselseitig Vertraulichkeit zuzusichern und dieser Zusicherung auch Glauben schenken zu können.
Schwere Konflikte können in dieser kollegialen Selbsthilfe-Form nicht bearbeitet werden.
Am Ende des Schuljahres hole ich mir Schüler-Lehrer-Feedback
Wie schon verschiedentlich in diesem Blog beschrieben halte ich viel von Feedback und bitte daher meine Gruppe um ein Schüler-Lehrer-Feedback und auch ausgesuchte Kolleg/innen um Rückmeldung und gebe auch Feedback.
Nach dem Unterrichtsjahr werte ich aus und überprüfe meine Ziel-Erreichung
Am Ende des Schuljahres bin ich oft erschöpft und sehne mich nach Abstand und Erholung. Allerdings habe ich mir angewöhnt, mir noch ein paar Tage Zeit zum Ausklingen, Auswerten und Ordnen zu gönnen.
Diese Erntezeiten möchte ich inzwischen ungern missen:
Ich sichte die Feedbacks der Schüler/innen und notiere mir manche Anregungen für das nächste Schuljahr für den Inhalt, die Methoden oder die Steuerung des Unterrichts.
Beim Vergleich mit meinen Schuljahreszielen entdecke ich Fortschritte und kann diese würdigen und bekomme auch wieder Anregungen für die Ziele des nächsten Unterrichtsjahres (siehe oben).
Auch das nicht so geliebte Aufräumen tut gut und oft wird noch ein gutes Element oder eine gelungene Methode gefunden und kann dort abgelegt werden, wo ich sie dann bei Bedarf auch wieder finde.
Ich halte Reflexion für sehr wichtig und förderlich für die Weiterentwicklung.
Zusammenfassend:
Ich halte viel von Reflexion und habe sie in meinen Arbeitsalltag – wie selbstverständlich – eingebaut.
Tatsächlich schreibe ich regelmäßig Tagebuch und erkenne dabei, bei welchen Themen sich lohnen könnte, genauer hinzuschauen.
Nach meine Erfahrung gerät Nachdenklichkeit in Stress-Zeiten unter Druck. Genau dann aber ist Reflexion besonders wichtig, weil wir so Lösungen (er-) finden könnten.
Wenn der Druck einmal zu groß wird, suche ich zuerst kollegiale und dann professionelle Unterstützung, z.B. in einer Supervision.
Schließlich habe ich mir im Rhythmus von zwei-einhalb Monaten Reflexionszeiten in meinen Kalender eingetragen, an denen ich über meine Arbeit, Ziele und den nötigen Entwicklungsbedarf nachdenke. – So soll Reflexion auch in Druckzeiten nicht vergessen werden.
Gegen Ende des Schuljahres mit interessierten Kolleginnen und Kollegen im vertrauensvollen Austausch auf das Schuljahr zurück zu blicken kann dazu helfen,
sich wechselseitig kollegiale zu unterstützen
sich zur Selbstreflexion und zum Perspektivenwechsel anzuregen
die eigenen Handlungsmöglichkeiten zu überprüfen und auszuweitern
und methodische Kenntnisse zu vertiefen und zu erweitern
und – im weiteste Sinne – die eigenen Professionalität zu pflegen
Gliederung
Alle freuen sich auf die Ferien.
Das nahende Ende des Schuljahres ist ein günstiger Zeitpunkt.
Mit anderen zusammen ist man weniger allein.
Wechselseitiges Vertrauen ist wichtig.
Auswertung im Rahmen „kollegialer Beratung“
Oder im Rahmen einer Gruppensupervision, zum Beispiel in Freiburg
Weiterführende Links
Alle freuen sich auf die Ferien.
Gegen Ende des Schuljahres sind viele Lehrerinnen und Lehrer vor allem müde und froh, dass eine Pause und die Möglichkeit zur Erholung folgt.
Das nahende Ende des Schuljahres ist ein günstiger Zeitpunkt.
Und doch möchte ich mit diesem Text empfehlen, sich etwas Zeit und Energie für einen sorgfältigen Rückblick auf das zu Ende gehende Schuljahr, die Klassen und Gruppen, die Unterrichtsverläufe, die schwierigen Situationen und auch die Erfolge zu werfen.
Mit anderen zusammen ist man weniger allein.
Nach meiner Erfahrung geht ein solcher Schritt gut in (eingeübten) Gruppen.
Wechselseitiges Vertrauen ist wichtig.
Hilfreich ist es, wenn die Personen sich schon kennen und schon eingeübt sind, sich nach einem bekannten Ablauf wechselseitig zu unterstützen.
Auswertung im Rahmen „kollegialer Beratung“
Eine bewährte Form sind Gruppen, die sich nach einem vorher vereinbarten Verfahren regelmäßig zur kollegialen Beratung getroffen haben und nun gemeinsam das Schuljahr auswerten wollen. Eine hilfreiche Struktur für kollegiale Beratung finden sie hier [pdf; 75 KM]
Oder im Rahmen einer Gruppensupervision, zum Beispiel in Freiburg
Viele Sicherheiten und bisherige Gewissheiten werden zur Zeit fraglich. Der Wandel der Rahmenbedingungen hat ein atemberaubend hohes Tempo erreicht. Bisher vertraute Lösungsansätze zeigen keine ausreichende Wirkung mehr.
Zusätzlich trauen sich Verantwortliche nur selten, ihre Wahrnehmungen, Bewertungen und Lösungsansätze klar auszusprechen. Folglich schwindet Vertrauen, denn viele Menschen spüren, dass man ihnen die Wahrheiten nicht mehr sagt.
Eine neue, gewandelte Umgangsweise mit den wichtigen Themen der Menschen ist notwendig.
Ansätze für einen „großen Wandel“ sind erkennbar.
Wir können diese Ansätze stärken: Kleine Schritte von Vielen in die neue Richtung können eine lange andauernde Wirkung erzeugen.
Mit diesem Artikel beginne ich eine neue, thematische Reihe zum „großen Wandel“.
Die Menschen spüren die vielen Unstimmigkeiten und offenen Fragen.
Immer mehr Menschen spüren, dass unsere Art zu leben, zu wirtschaften und mit unserer Umgebung umzugehen, in Sackgassen führt. Viel besprochene Stichworte dazu sind:
Umwelt- und Klimakrise
Hypotheken-, Banken- und Wirtschafts-Krise
Schwindendes Vertrauen in Politiker/innen und ihre Lösungsfähigkeiten
fortdauernder Schwund an Anerkennung von Institutionen
Zweifel an einer faire Regelung von Ausgleich und Solidarität
mehr und mehr auch Nachdenklichkeit und Veränderungsimpulse im Persönlichen
Große politische Fragen werden zur Zeit nicht zufriedenstellen geklärt:
Unser Handeln schädigt das Öko-System der Erde: Klima-Krise
Mitte Dezember sucht eine große und hochgradig besetzte Konferenz zur Klima-Problematik in Kopenhagen nach verbindlichen Verabredungen zum Schutz des Welt-Klimas. Aber die eingeübten Politik-Rituale verhindern einen qualitativen Sprung und am Ende kam eine politische Absichtserklärung heraus, die für viele Interessierte niederschmetternd arm an Substanz ist. Zudem wurde diese Erklärung vom Plenum der Konferenz nur „zur Kenntnis genommen“, ist also nicht verbindlich. Und die Probleme werden wieder nicht ausgedrückt sondern verkleistert oder verkleidet.
Große wirtschafts-politische Fragen bleiben ungeklärt:
Welche Wirtschaftordnung wollen wir in Zukunft?
Auch die zukunftsweisende Konsequenzen aus der Hypotheken-, Bank- und Wirtschaftskrise kann ich nicht erkennen. Eher scheint das gewohnte und eingeübte Verhalten nach den Erschütterungen wieder rekonstruiert zu werden und wir leben alle weiter, wie vorher – bis zur nächsten Krise.
Die Frage, wie immer weniger Menschen mit ihrer Erwerbsarbeit immer mehr ältere Menschen nach deren Erwerbsphase versorgen und wie die Kranken- und Pflege-Kassen die neuen Herausforderungen bewältigen sollen, ist meiner Wahrnehmung nach ungeklärt.
Jene, die es wagen, die Offenheit dieser Fragen anzusprechen, werden lächerlich gemacht oder der Schwarzmalerei bezichtigt.
Die Antwort wird aber nicht gegeben.
Die Frage nach Gerechtigkeit ist nicht geklärt:
Viele fühlen sich ungerecht behandelt.
Die Frage nach der Gerechtigkeit in unserer reichen Wissens-Gesellschaft wird zur Zeit nicht zufriedenstellen beantwortet.
Immer mehr Menschen arbeiten in mehreren „Beschäftigungs-Verhältnissen“ und haben immer noch zu wenig.
Die EU hat ein Kampagnen-Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung ausgerufen. Bisher hatte ich davon nichts wahrgenommen. Nun – im März 2010 – erfahre ich per Zufall davon: Zur Startseite für die deutschen Aktivitäten geht es hier.
Andere Teile der Gesellschaft haben schlicht so viel, dass sie unmöglich verbrauchen können, was sie besitzen.
Angesichts dieser immer schärfer klaffenden Schere zwischen Armen und Reichen fühlen sich diejenigen, die weniger haben, als für ein menschenwürdiges Leben notwendig ist, ungerecht behandelt. (Quelle: Eine aktuelle Studie des DIW, siehe Wochenbereicht 24/2010 – pdf)
Die Viel-Besitzenden fühlen sich ebenso ungerecht behandelt, wenn sie zusätzlich belastet werden sollen.
Alternative Konzepte, wie ein bedingungsloses Grundeinkommen, werden mehrheitlich nicht ernsthaft diskutiert.
Dass die Frage nach einer gerechten Verteilung der Lebensmöglichkeiten und damit die Frage nach der Verteilung des objektiven Reichtums bislang ungelöst ist, liegt sicher auch daran, dass ernste Alternativen nicht oder nicht ausreichend diskutiert werden.
Auch hier fehlt der Mut, einmal ehrlich zu sagen, dass die lohnabhängige Besteuerung und die lohnabhängige Absicherung der Sozialsysteme sicher in eher kürzerer als längererer Frist nicht mehr funktionieren wird.
Der Mangel an mutigen und klaren Aussagen führt zu Vertrauensverlust.
Wenn Menschen die Erfahrung machen, dass man ihnen die Wahrheit vorenthält, ziehen sie daraus ihre Schlüsse: Sie verlieren das Vertrauen.
So hat eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung ein starkes Misstrauen gegenüber den Politiker/innen ermittelt. eine Pressemitteilung der Stiftung fasst wichtige Punkte zusammen und die Studie „Vertrauen in Deutschland“ vom Dezember 2009 finden sie hier (als download, pdf, 2,1 MB).
Diskutieren Sie mit!
Selbstverständlich bin ich nicht der einzige, der sich über diese Vorgänge und die not-wenigen Wandlungen Gedanken macht.
Vielleicht haben Sie Interesse, Ihren Beitrag dazu zu schreiben. – Über Kommentare und Rückmeldungen freue ich mich.
Bei Gelegenheit werden weitere Beiträge zu dieser Reihe folgen.
Burnout ist eine sehr drastische Reaktion des menschlichen Körpers auf eine andauernde Überlastung, allermeist durch sehr belastende Arbeitsbedingungen und den entsprechenden Umgang damit ausgelöst.
Wesentliche Anzeichen und Warn-Signale sind:
fortdauernde Erschöpfung
Unfähigkeit, „abzuschalten“ und sich zu distanzieren
verlorene Erholungsmöglichkeiten
(sich nach dem freien Wochenende oder dem Urlaub immer noch dauer-müde und unerholt zu fühlen)
Burnout bedarf auf jeden Fall einer sachkundigen Behandlung.
Ich wünsche Ihnen hinreichende Aufmerksamkeit für Ihre Gesundheit!
Achtung Dauer-Medien-Nutzung stresst auch – oft mehr als wahrgenommen wird.
(Viele kennen dies aus eigenem Erleben. Götz Mundle, Psychotherapeut und leitender Arzt, beschreibt dies in Psychologie Heute, 01/2010; 36: „Ständig online, das geht nicht!“)
Eine generationsübergreifende Studie einer finnischen Universität erbrachte einen nachweisbaren Zusammenhang zwischen dem Burnout der Eltern und der Häufigkeit, in der die Kinder an Burnout erkrankten: „Burnout der Eltern steckt auch Kinder an.“
Eine kleine und wirksame Maßnahme im Alltag: Immer wieder pausieren oder Unterbrechungen einlegen. Dann kann ein möglicher „Arbeitsrausch“ oder eine ungute Arbeits-Routine unterbrochen werden.
Entscheidungs-Freiheit möchten viele selbstbewusste Menschen für sich erreichen. – Diese Freiheit lockt und hat einen Preis: Wir werden verantwortlich für unsere Entscheidungen. Dies bedeutet – je größer die Auswahl ist – auch eine größere Mühe und ein größeres Risiko zu scheitern.
Supervision und Coaching können komplexe Entscheidungen begleiten und die notwendige Umsetzungsschritte unterstützen.
Wahlfreiheit wird vielfach und vielfältig angestrebt.
Im privaten Bereich (Freizeit, Hobby oder Familie) und auch im Beruf schätzen die meisten Menschen, wenn sie eine Auswahl treffen können: Wahlfreiheit gilt als eine erstrebenswerte Möglichkeit. Aus ihr heraus können wir uns selbst als Handelnde empfinden. Darum schätzen viele die Wahlfreiheit.
Wer gestalten möchte, wer mitentscheiden möchten, wie sie/er leben will und wie ihre/seine Umgebung aussehen soll, benötigt die Möglichkeit zur Auswahl.
In Herausforderungen hilft es, aus mehren Möglichkeiten auswählen zu können.
In Konflikten, Konfrontationen oder Entscheidungssituationen wird es allgemein als sehr viel angenehmer erlebt, wenn wir aus mehreren Möglichkeiten auswählen können.
Aus Sicht des Supervisors kann ich nur nachdrücklich dazu raten, sich mehrere Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Andernfalls entsteht eine Art „Automatismus“ im Handlungsablauf – oft mit einer Tendenz zur Verschärfung oder gar zur Entweder-Oder-Struktur.
Die Freiheit, zu entscheiden, kann auch als anstrengend empfunden werden.
Mit zunehmender Möglichkeit, sich zu entscheiden, entsteht auch eine Art von Entscheidungs-Zwang. Dies kann als anstrengend erlebt werden.
In der Fach-Literatur wird diese Erscheinung auch unter dem Begriff „Modernisierungs-Falle“ behandelt:
Weil wir die Wahl-Möglichkeit haben, müssen wir auch entscheiden.
Weil wir entscheiden können, sind wir auch in vollem Umfang für eine vielleicht nicht optimal getroffene Wahl verantwortlich.
Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit;
das ist der Grund,
warum die meisten Menschen sich vor ihr fürchten.
Wie können wir unterscheiden, ob wir uns für mehr Wahlfreiheit oder innerhalb gegebener Rahmenbedingungen mit „kleinerer Freiheit“ engagieren wollen?
Im einen Fall werden wir eingeladen, uns gegen rigide oder als unmenschliche empfundene Bedingungen in Gesellschaft und Arbeit zu wehren: wir engagieren uns für mehr Freiheit oder einen höheren Beteiligungsgrad.
Im anderen Fall kann es auch sein, dass wir uns dafür entscheiden (!), Bedingungen zu akzeptieren und – in von irgendwo anders her bestimmten Rahmenbedingungen – den verblieben Spielraum zur Auswahl von Haltungen und Handlungen zu gestalten.
Die Unterscheidung, wann eine Wahl-Möglichkeit unbedingt gefordert werden soll und wann des angemessener und realistischer erscheint, die Rahmenbedingungen zu akzeptieren und innerhalb des Rahmens dann zu gestalten, ist eine schwer wiegende Unterscheidungsfrage und wahrscheinlich nur mit viel Lebens-Erfahrung zu entscheiden.
Supervision und Coaching fördern die Analyse.
Supervision und Coaching sind Gelegenheiten, Situationen gründlich zu betrachten, Faktoren zu beschreiben, Zusammenhänge zu finden und darzustellen.
Sie regen zur Nachdenklichkeit und einer Suchbewegung im Verständnis von Situationen an.
Aus diesen Analysen und Verstehens-Versuchen ergeben sich neue Blickwinkel.
Supervision und Coaching fördern die Fähigkeit, zu unterscheiden.
Die schon beschriebene Frage „Wann ist ein Einsatz für mehr Wahl-Möglichkeiten und wann eine Sich-Einrichten mit den vorgegebenen Rahmenbedingungen sinnvoll?“ bedarf in jedem gewichtigen Falle einer sorgfältigen Prüfung, wollen wir nicht zu konformen Pragmatikern, ja Opportunisten werden.
Es gilt einen Standpunkt zu finden zwischen einem fortdauernden, auszehrenden Aufbegehren gegen alles und jeden und einer habitualisierten Anpassung an jede Situation.
Manche wachen Autoren regen an, auch aktuelle Kultur- und Selbst-Techniken sorfältig zu durch-schauen. Sie finden beispielsweise hinter so hilfreichen Instrumenten wie Zeitplanung und Ziel-Management die Verlockung, in „vorauseilendem Gehorsam“ schon Selbstbeschneidung und Anpassungsleistung zu vollbringen, die früher strenge Vorgesetzte und wilde Ausbeuter nicht fertig gebracht hätten. (Stichwort „Gouvernementalität“, z.B. in: Bröckling, Krasmann, Lemke: Gouvernementalität in der Gegenwart. suhrkamp: Frankfurt am Main, 2000)
Supervision und Coaching unterstützt, die Anzahl der Möglichkeiten zu erhöhen.
In Supervision oder Coaching wird häufig nach dem ethischen Imperativ von Heinz von Foerster verfahren:
„Handle stets so, dass die Anzahl der Möglichkeiten wächst.“
Der gelernte Physiker und Kybernetiker hat das systemische Denken wesentlich angeregt. So hat er auch regelmäßig darauf verwiesen, wie wesentlich unsere Wahrnehmung für unsere Konstruktionen von Wirklichkeit sind.
Supervision und Coaching begleiten den Auswahlprozess.
Wenn mehrere Möglichkeiten der Haltungen und möglichen Handlungen gefunden sind, wird sinnvollerweise eine Auswahl stattfinden. Diesen Klärungsprozess kann Supervision oder Coaching begleiten.
Supervision und Coaching kann den Umsetzungsprozess nach einer Wahl unterstützen.
Nach der Entscheidung folgt die Aufgabe, diese in Handlungsschritte – auch gegen Widerstände anderer und eigener, älterer Gewohnheiten – umzusetzen.
Oft spielen wir anderen und uns selbst eine – meist künstlich-fröhliche – Rolle vor.
Wenn wir uns trauen würden, zu zeigen, wer wir wirklich sind, könnten wir damit in Beziehung treten.
Danach sehnen sich viele Menschen.
Neulich, nach der Arbeit ergab sich ein spontanes Gespräch mit unerwarteter Offenheit von beiden Seiten.
Niemand wollte dem anderen etwas vorspielen oder vortäuschen.
Diese Ehrlichkeit tut gut.
Ich frage mich selbst,
warum ich mich das nicht mehrfach traue.
Oft erwarten wir von uns und anderen fortdauernd gute Laune.
Umgekehrt, die immer und alltäglich gut gelaunten Dauer-Lächler sind doch auch nicht gut zu ertragen:
Mein Leben verläuft nicht so, dass ich immer lachen kann.
Ich vermute, dass dies keine Ausnahme ist.
Selbstverständlich bin ich gerne erfolgreich.
Ich strebe den Erfolg gerne selbst an.
Allerdings ist es wohl kaum realistisch, den Dauer-Erfolg zu behaupten.
Das ist fast immer unwahr! –
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass irgend jemandem immer alles glückt.
Wenn ich genauer hinschaue, erkenne ich bei mir und anderen ein realistisches Spiel von Aufs und Abs.
Masquerade von Aziz K. – ein Kurzfilm
In einem leider nicht mehr verfügbaren Blog von Daniel Mihajlovic (Stand: 1.11.2023) fand ich den Hinweis auf einen nachdenklich machenden Kurzfilm, den ich hier gerne weiter bekannt mache:
Ich bin begeistert, wie in dieser kurzen Sequenz so viel Erfahrung dargestellt wird.
Auch die verbreitete Traurigkeit darüber wird deutlich, wie wenig sich Menschen gegenseitig ehrlich zeigen und zumuten.
Und es gibt noch andere Erfahrungen:
Wer sich ehrlich zeigt, tritt damit in Beziehung.
Meine Erfahrung ist es, dass eine ehrliche Aussage über sich selbst Beziehung anbahnen und vertiefen kann.
Das geht nicht immer, aber es geht wahrscheinlich öfter, als ich es mich selbst traue.
In ehrlichen Beziehungen gelingt existentielles Lernen, das heißt, man kann (sich und andere) erziehen.
Eine weitere, für mich wichtige Erfahrung ist, dass ehrliche Beziehung auch in der Erziehung und Förderung von Kindern und Jugendlichen eine wesentliche Bedeutung hat. – Ich habe über die Jahre gerlernt, dass ehrliche Beziehungen die Grundlage der Erziehung eigener Kinder und von Kindern und Jugendlichen in der Jugendarbeit und auch in der Schule darstellt.
Der dänische Familien-Berater Jesper Juul beschreibt diese Grundhaltung der Gleichwertigkeit von Kindern und Jugendlichen in seinem Bestseller „Das kompetente Kind“ sehr anschaulich, glaubwürdig und für mich erhellend. – Ich habe von diesem Perspektiven-Wechsel sehr profitiert und wünsche dies möglichst vielen anderen, die mit Menschen umgehen, auch.
Welche Aufgabe hat Supervision für ehrliche Beziehungen?
Sollte jemand sich für diesen Weg entschieden haben, so kann in Supervision diese Entscheidung für eine andere Verhaltensweise unterstützt werden:
eingeübtes Rollen- und Beziehungs-Verhalten kann mit Hilfe der Supervision bei sich selbst entdeckt werden
diese Rollen und Verhaltens-Routinen wurden im Leben durch bestimmte Rahmenbedingungen entwickelt und trainiert. Diese Geschichte kann man unter Supervision teilweise rekonstruieren.
unterscheiden, welche Rollen und Gewohnheiten sinnvolle Entlastung darstellen und welche hinderlich sind
alternative Verhaltensmöglichkeiten entwickeln und einüben.
Wie denken Sie darüber?
Über Rückmeldungen und Diskussionsbeiträge freue ich mich.
Die meisten Beraterinnen und Berater raten ihren Klienten zu Synergie und Qualität fördernden Vernetzungen. Da liegt die Erwartung nahe, dass gute Beraterinnen und Berater sich ebenfalls vernetzt haben: Zu kollegialer Anregung und Kontrolle, zu fachlichen Diskursen und zum gemeinsamen Vertreten wichtiger berufspolitischer Inhalte.
Die Umwelt der Arbeit und der Freizeit der Menschen wird immer mehr vernetzt.
Das ist schon ein Allgemeinplatz: Moderne Arbeitsfeldern werden immer komplexer – alles ist mit anderen Faktoren und Subsystemen vernetzt.
Diese Zunahme der Komplexität findet sich auch im Freizeit- und Erholungsbereich der arbeitenden Menschen.
(Vielleicht ist ein Teil der gefühlten Zunahme an Komplexität auch durch eine genauere Erfassung und unsere Wahrnehmung bedingt.)
Die Zunahme der Komplexität kann man auch als Zunahme des Grads der Vernetzung beschreiben.
Insgesamt werde moderne Wissensgesellschaften immer häufiger als komplexe Netzwerke beschrieben und gedeutet.
Komplexe Strukturen werden gut von vernetzten Berater/innen beraten.
Um komplex zusammenhängende Strukturen (Organisationen, Systeme) gut beraten zu können, benötigen die beratenden Personen umfangreiche Kenntnisse, Fertigkeiten und Intuitionen. Eine solide Berater/innen-Ausbildung ist dazu ein Grundstock, reicht aber vielfälltig nicht mehr aus.
Hier kommt kollegiale Kompetenz-Netzwerke ins Spiel: Was ich selbst nicht mehr durchschaue, wo ich selbst Fragen und Unsicherheiten habe, berate ich mich mit kompetenten Kolleg/innen und lasse mich von deren Einfällen, wissen und Verfahren unterstützen.
Manche Projekte sind auch sinnvoll, im Team von Berater/innen zu begleiten.
Berufsständige Vernetzung von Supervisor/innen
Die schweizer Kolleginnen und Kollegen haben sich bereits 1976 als Berufsverband zusammengeschlossen, des heutigen BSO – Berufsverband für Supervision, Organisationsberatung und Coaching.
Mehr Informationen unter: http://www.bso.ch
Seit 1988 gibt es den kollegialen Zusammenschluss der FVS, Freiburger Vereinigung von SupervisorInnen e. V.
Hier haben sich Supervisorinnen und Supervisoren aus dem Großraum Freiburg zu gemeinsamer Fortbildung, Berufspolitik und gemeinsamem Marketing zusammen geschlossen. Der Verein gibt regelmäßig eine Art Branchenbuch für Supervisor/innen rund um Freiburg heraus und betreibt eine Website mit Berater/innen-Suchmaschine: http://www.supervision-freiburg.de
Hier bin ich als Mitglied im Leitungsteam engagiert.
Dieses Jahr im Mai feiert die DGSv – Deutsche Gesellschaft für Supervision – ihre zwanzigjährige Gründung.
Dieser große Berufsverband vertritt hohe Ausbildungs- und Berufsstandards und engagiert sich für die Weiterentwicklung der Profession.
Mehr erfahren Sie hier: http://www.dgsv.de
Hier engagiere ich mich als Sprecher der DGSv-Regionalgruppe Freiburg.
Kontrollsupervisionen und Intervisions-Gruppen
Die Berufsverbände verpflichten ihre Mitglied zu Mindestandards.
Ein solcher Standard ist die Ausübung der Profession „nach den Regeln der Kunst“, also auf der Höhe der Theorie-Entwicklung und der bewährten Praxis.
Dies bedeutet auch fachliche Kontrolle dies Anspruchs an die eigenen Beratungs-Arbeit.
Für die Qualitätssicherung von Supervisoren und Coachs haben sich Intervisions- oder Kontrollsupervisions-Gruppen bewährt:
regelmäßige Treffen unter Leitung eines Supervisors (Kontrollsupervision) oder kollegial geleitet (Intervision)
fachlicher Austausch über die Beratungsfälle
die Fälle sind anonymisiert, d. h.Vertraulichkeit ist garantiert
Mich selbst unterstützt meine Intervisionsgruppe bei kniffligen Fällen und regelmäßig bei der Überprüfung meiner Beratungs-Angewohnheiten (Ja, auch die gibt es!).
Schulen haben das Ziel, Schüler/innen in ihrem Lernen zu fördern,
während sich unsere Welt in rasenden Tempo verändert. Dies bedeutet, dass auch die Institutionen des Lernens (Schulen und Fortbildungseinrichtungen) sich weiter entwickeln müssen, um ihre Ziele zu erreichen!
Meine Erfahrung mit Institutionen sind allerdings, dass einmal entwickelte und eingeübte Abläufe selten nochmals überdacht werden und so Entwicklungen nicht stattfinden.
Regelmäßige Reflexionen können allen an Schulen Beteiligten zum Lernen und zur Weiterentwicklung helfen.
Vom Ziel der Schule her denken: „Lernen möglich machen“
Wie im ersten Text zu dieser Reihe schon angedeutet, halte ich es für wesentlich, dass die Schulen selbst zu lernenden Organisationen werden.
Denn das Haupt-Ziel schulischer Einrichtungen ist es, Lernprozesse (besonders für die Schülerinnen und Schüler dort) möglich zu machen.
Dieses Ziel kann umso wirksamer angesteuert und umso glaubwürdiger vertreten werden, je konsequenter es auch auf die eigene Praxis (des Unterrichtens und der Verbesserung der Schul-Organisation) angewendet wird.
Dafür benötigen die Lehrkräfte und die Leitenden eine entsprechende Haltung:
„Es gibt noch etwas zu lernen!“
Wer schon annimmt, dass sie oder er schon alles weiß, wird konsequenterweise aufhören zu lernen. Dass ich es grundsätzlich für nicht realistisch halte, habe ich im ersten Artikel zu dieser Reihe schon ausführlich dargestellt: Die Welt, unsere Umwelt, ändert sich zu schnell, um tatsächlich annehmen zu können, wir hätten schon alles Notwendige gelernt.
Selbst beschreibe ich mich als neugierigen Menschen und ich vermute, dass diese Fähigkeit, andere Sichtweisen und andere Menschen interessant zu finden, mir viele Freude an meinem Umgang mit Schülerinnen und Schülern ermöglicht.
Ich nehme tatsächlich an und werde darin fast täglich bestätigt, dass ich noch etwas dazu-lernen kann. – In dieser Haltung bin ich bereit, mir Neues beizubringen und beibringen zu lassen.
Ein wesentlicher, erster, einfacher und hoch wirksamer Schritt: „regelmäßig reflektieren“
Wer immer aktiv ist und nicht auch einmal in Ruhe zurück schaut, wir nur zufällig ungünstige Verhaltensweisen entdecken und sich einen mühsamen Weg immer und wieder vornehmen.
Ich schlage vor, regelmäßig nach Aktivitäten, Projekten oder Arbeitszeiträumen auch auszuwerten – neudeutsch: zu reflektieren.
In der Reflexion werden die Ziele mit den Erträgen verglichen und die förderlichen und hinderlichen Faktoren und Verhaltensweisen benannt. So kann jemand entdecken, wie ein Ziel günstiger (einfacher, weniger anstrengend oder auch effektiver – oder: ohne weniger Ärger bei Betroffenen) erreicht werden kann.
Manchmal führt eine solche Reflexion auch dazu, die Ziele selbst zu hinterfragen – oder auch zu bemerken, dass die Zielvorstellungen gar nicht vorhanden oder undeutlich sind.
In einem der nächsten Beiträge in dieser Reihe werde ich dies am Beispiel des nachhaltigen Lernens deutlich machen und dazu einen Vorschlag vorlegen.
Schule verbessern (3): nachhaltig lernen lehren (These: Die Form der Klassenarbeiten hat auch eine wesentliche Bedeutung für das Lernverhalten der Schüler/innen. Langfristiges und damit nachhaltiges Lernen der Schüler hängt auch von der Unterrichtsgestaltung durch die Lehrer/innen ab!)
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