mit Weglassen Ziele fördern (Wandel lernen – 6)

Die Idee der Entgiftung stammt von Peter Drucker

Fredmund Malik greift eine Idee des ideenreichen Denkers über Management auf, der die Notwendigkeit der Entgiftung für alle Lebensformen beobachtete und diese auf Einzelne und Organisationen übertrug.

Regelmäßige Bestandsaufnahme

Der österreichische Management-Denker und Berater Prof. Dr. F. Malik formuliert die entscheidende Frage: „Was von all dem, was wir heute tun, würden wir nicht mehr neu beginnen, wenn wir es nicht schon täten?“ – Mag sein, dass Vieles von unseren Tätigkeiten einmal sinnvoll war. Jetzt geht es um die Überprüfung, ob es aktuell noch sinnvoll ist.

Hören Sie auf, „falsche Dinge“ zu tun. Entsorgen Sie!

Malik empfiehlt eine konsequente Vorgehensweise. Er macht deutlich, dass es nach der Bestandsaufnahme nicht mehr darum geht, ob ich eine als aktuell nicht mehr sinnvolle Handlung weiter führen werde oder nicht, sondern immer die Frage zu stellen ist, wann ich damit aufhören werden.

Beginnen Sie Veränderungsprozesse mit der Frage nach den Streichungen

Damit geht Malik unkonventionell aber sehr wirksam vor.
Durch die „Entschlackung“ oder „Entgiftung“ werden bisher gebundene Energien für neue Aufmerksamkeiten und Lernprozesse frei.

Eine gesunde Balance zwischen „Routine und Entwicklung“

Das hat mich angesprochen, weil ich die Tendenz gut kenne, Neues anzupacken – ohne Ausgleich.
Wenn wir Überholtes entsorgen, entsteht neuer Raum und wird Energie wieder frei für Veränderung und Entwicklung.

Ein berufliches oder privates Projekt: Kill a stupid rule!

Manchmal ist Weglassen ein lohnenswerter Versuch. Oftmals tendieren wir allerdings zum Muster „mehr vom selben“.

Ab und zu nehme ich mir vor – beruflich oder auch privat, Angewohnheiten, Verfahren und Routinen darauf zu überprüfen, was denn fehlen würde, wenn ich sie weglasse. Und dann probiere ich es aus!

Weiterführende Links

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entwickelt im Herbst 2021;
zuletzt leicht überarbeitet am 20.11.2024 / 18.45 Uhr          zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Bildung ist systemrelevant!

Im Februar 2010 ergänzt:
Bildung wirkt langsam, aber mächtig.
Eine neue OECD-Studie versucht die hohe wirtschaftliche Relevanz mit beeindruckenden Zahlen zu belegen.
Mehr Informationen werden von R. Kahl im adz-netzwerk zusammenfassend veröffentlicht. Dort fand ich auch den Link zum Orginaltext der OECD-Studie.

Zusammenfassung und Gliederung

Die Frage, wie wichtig Bildung – besonders schulisches und studentisches Lernen – dieser Gesellschaft ist, wurde in den Wochen des Bildunsstreiks auch auf Demonstrationen und mehr in der Öffentlichkeit diskutiert.

In dieser Woche demonstrieren Viele für bessere Bedingungen für das Lernen.

Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Dozentinnen und Dozenten und manche Interessierte protestieren für mehr gesellschaftliches Gewicht für Schulen und Universitäten.
Dies bedeutet in unserer Welt immer auch, dass mehr Geld gefordert wird.

Wichtige Forderungen der Proteste sind:

  • Klassen sollen kleiner werden.
  • Schulen sollen gut ausgestattet werden, weil sie wichtig sind.
    („Systemrelevant“ heißt die moderne Vokabel dafür.)
  • Die Verkürzung der Schulzeit zum Abitur („G8“ genannt) wird als unausgereift angeprangert.
  • Hochschulen sollen ausreichend ausgestattet werden.
  • Studiengebühren sollen wieder fallen.
  • Grundsätzlich wird der Bologna-Prozess mit der europaweiten Neuregelung der Hochschul-Studiengänge und der -abschlüsse kritisiert.
  • Konkret wird die Tendenz zur „Verschulung“ von Studien beklagt.

Diese Diskussion ist wichtig!

  1. Gerade in Krisenzeiten sind Schwerpunktsetzungen notwendig, die der Versuchung widerstehen, auf kurzfristige Einsparungen zu schielen.
  2. Langfristig denken und planen, heißt sicher auch, Grundlagen unseres komplexen Gesellschafts- und Wirtschafts-System zu sichern. Dies bedeutet für mich: Grundwissen und Grundfertigkeiten (zum Beispiel: dass wir selbstständig Neues lernen können) auf einem hohen Niveau zu sichern.
  3. Manchmal genügt mehr Geld alleine allerdings nicht! Auch neue Lern-Anregungen und Lern-Umgebungen sind notwendig und müssen entwickelt werden. – Dafür benötigen Bildungseinrichtungen den nötigen Freiraum.

Persönlich bin ich froh, dass die Betroffenen ihre Anliegen nun auch öffentlich wirksam darstellen und hoffentlich eine sinnvolle Diskussion entsteht.

Wenig zielführend kann ich da die reflexartige Abwehr der Bundesbildungsministerin, Annette Schavan, finden. – Selbstverständlich kann eine Fachfrau für Bildungsfragen die Fragen differenziert sehen. Ich wünsche mir von Spitzenpolitiker/innen, dass sie verständliche Worte für differenzierte Problemlagen findet und nicht einfach abwinkt, wenn viele Betroffene ihre Sorgen und Interessen vertreten.

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zuletzt bearbeitet am 10. April 2010 / 15:53 Uhr                         zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht