Als Hobby-Webmaster erfolgreich

Geschafft!

Das neue Online-Verzeichnis von dgsv-anerkannten Supervisor*innen rund um Freiburg ist fertig.

Vor 30 Jahren hat sich der Verein FVS zur Förderung der Supervision zusammen geschlossen. Jahrzehnte lang wurden die Verzeichnisse der Berater*innen gedruckt. Jetzt gibt es dieses Verzeichnis nur noch online – und immer aktuell.

Meine aufwändige Arbeit war es heute, die Auswahlkriterien zu aktualisieren:

voller Einsatz mit drei Geräte: Input; Arbeitsbildschirm und Dokumentation nebeneinander

Mir macht so etwas Freude. Meine Kolleg*innen aus dem Verein sind froh, dass sie jemand haben, der das „Gefrickel“ auch noch mit – wenigstens zeitweiser – Begeisterung bewältigt.

Jetzt ist es allerdings gut: Mein Bedarf an Webmasteraufgaben für diese Woche ist gedeckt.
Und ich bin stolz, soweit gekommen zu sein.

Danke auch an die Dienstleister von der Internetagentur NOVA in Karlsruhe für Ihre tolle Arbeit. Die Zusammenarbeit hat Spaß gemacht und war erfolgreich.

zuletzt bearbeitet am 3. Mai 2019 / 11:41 h      zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Andere könnten recht haben (Wandel lernen – 9)

Zusammenfassung der Shruggie-Haltung

Leben wir unaufgeregt und realistisch
mit der Überforderung angesichts der Komplexität:

  • Wir können die Welt nicht überblicken und die meisten Prozesse nicht steuern!
  • Rechnen wir humorvoll und zuversichtlich
    mit einer guten Zukunft.
  • Handeln wir, wo wir es können.

Ein realistischer Blick auf die komplexe Welt

Wir leben in einer Wachstumsgesellschaft.
Es „wachsen“:

  • Wirtschaftsleistung
  • verfügbares Wissen
  • Freiheitsgrade
  • Energiebedarf
  • Umweltbelastung
  • Unübersichtlichkeit
  • Unsicherheit
  • und damit die Herausforderungen an einzelne, Gruppen und ganze Gesellschaften, damit umzugehen.

Ein gängiger Bewältigungs-Versuch ist die Reduktion der Komplexität durch das feste, zuweilen fanatische Behaupten einer – meistens – einfachen Wahrnehmung, Meinung oder Deutung.

Was, wenn Kontrolle eine Illusion ist?

Wenn wir uns die Begrenzungen unserer Lösungsansätze eingestehen?

Wie ändert sich das Bild der Welt, wenn wir sie realistisch anschauen und unsere Wahrnehmungen von Wunschdenken oder Größenphantasien befreien?

¯\_(ツ)_/¯-Haltung: Gelassen und humorvoll mit Komplexität rechnen.

Mit der ¯\_(ツ)_/¯-Haltung können wir entspannt und gelassen in die Welt blicken. – Diskussionen können friedlich und entspannt verlaufen.

Wir haben bisher keine bewährten Verfahren und kaum angemessene Sprache für den Umgang mit Komplexität und tasten uns langsam und mühsam heran.
Tatsächlich neigen wir zu sprachlich linearen (und damit vereinfachte) Darstellungen.

Komplexität entsteht andererseits aus der Gleichzeitigkeit sehr unterschiedlicher Phänomene mit ganz unterschiedlichen Logiken, ist demnach genau nicht linear beschreibbar.

Das ist herausfordernd, teilweise verwirrend. Manchmal wird es unangenehm empfunden und fordert „Überforderungsbewältigungskompetenz“. Das ist die Übersetzung des Fachbegriffs „Ambiguitätstoleranz“: Wir sind genötigt, die Gleichzeitigkeit von vielfältigen Widersprüchlichkeiten auszuhalten.

Wie wäre es mit:

  • humorvoll mit den Schultern zu zucken
  • uns der begrenzten Reichweite eigener Einsicht einzugestehen
  • probeweise zu handeln
  • dabei realistisch zu sein
  • und auf eine gute Zukunft zu hoffen.

Dafür gibt es im Netz das Emoticon „Shruggie“:

shruggieEine alte Weisheit

In meiner Studienzeit lernte ich die Werke von Hans-Georg Gadamer über die Wissenschaft vom Verstehen, die Hermeneutik, kennen.
Herrn Gadamer wird als Haltung für erfolgreiches Verständnis der Satz „Der andere könnte Recht haben.“ zugeschrieben.

Respekt gegenüber den Beweggründen des Gegenübers als Chance

Darauf kann man mit der Hintergrundweisheit der Gewaltfreien Kommunikation (GfK) ankoppeln: Alle menschlichen Handlungen werden von Bedürfnissen angetrieben. Wenn wir uns dahin empathisch einfühlen, können wir (vielleicht) verstehen und Lösungen er-finden.

Es ist erstaunlich, welche Spiel- und Handlungsräume sich aus der ¯\_(ツ)_/¯-Haltung ergeben.

Weiterführende Links

entwickelt im Oktober 2018;
zuletzt leicht ergänzt am 9.04.2022 / 11 Uhr       zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Welche Bilder sind hilfreich?

Zusammenfassung

Wer Feuer und Flamme ist,
kann sich auch verbrennen oder ausbrennen.

Bilder entwickeln manchmal ein ungewolltes Eigenleben.

Wofür brennst Du?

Der Ausgangspunkt meiner Überlegungen zu diesem Thema war eine Diskussion zwischen Lehrkräften. Dort wurde das Feuer-Bild verwendet:

„Wofür brennst Du?“

Luke Porter
hat dieses Bild zur freien Nutzung auf Unsplash veröffentlicht. Danke.

Das Bild für den Hauptantrieb oder die Mission eines Mitmenschen scheint verständlich: Feuer wärmt und kann weiter gegeben werden. Manchmal sprechen wir auch von „Fackelträgern“ und meinen damit eine ansteckende und inspirierende Person, die für eine Idee sehr überzeugend eintritt.

Das Feuer-Bild halte ich für gefährlich

Zum selben Wortfeld gehört auch Verbrennen, Ausbrennen und der inzwischen in Mode gekommene populär-medizinische Sammelbegriff „Burnout“.

Welche Bilder nutzen wir?

Das bringt mich zur Frage, mit welchen Bildern wir von uns und uns Wichtigem sprechen.

Die Antwort ist nicht beliebig, sondern durchaus bedeutsam, weil Bilder mächtige Bestandteile der Wahrnehmung und sprachlicher Verständigung sind.

Dazu habe ich neulich einen wunderbaren Buchtitel entdeckt:

„Glauben Sie ja nicht, wer Sie sind!“

Copyright Illustration: Lisa Höfner, 2017.
Quelle: Höfner, E. Noni: Glauben Sie ja nicht, wer Sie sind!
Grundlagen und Fallbeispiele des Provokativen Stils. Heidelberg, Carl-Auer Verlag, 4. Aufl. 2016

Für mich bedeutet dieser Buchtitel, dass wir mit unseren Bildern von uns selbst, anderen und Inhalten, die uns beschäftigen, unsere Wahrnehmungen und Entwicklungen begrenzen können.

Hinterfragen wir sie nochmals!

Der Inhalt des Buches ist übrigends auch empfehlenswert, wenn auch herausfordernd – oder gerade deshalb.

Herbst, Advent und Weihnacht und die Zeit zwischen den Jahren können Mußezeiten sein.

Diese Zeit und die Jahreswende können dazu einladen und Gelegenheiten sein, über unsere Vorstellungen und Bilder nochmals nachzusinnen, sie zu überprüfen und eventuell andere zu wählen.

So wünsche ich mögliche Unterbrechungen,
Muße und Erholung
und einen guten Start in das neue Jahr 2018!

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Weiterführende Links

  • Unsplash – eine Quelle hoch aufgelöster, gemeinfreier Bilder
  • DIP (Deutsches Institut für provokative Therapie), München

zuletzt bearbeitet am 30.11.2017 / 18:30 h      zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht


									

verlernen und lernen (selbstmotiviert lernen – 7)

Zusammenfassung

Genau so wichtig wie Lernen,
ist die Bereitschaft, zu verlernen.

Das klingt einfach. –
Es ist ungewohnt, ja schwer!

Nicht jedes Lernen ist ausdrücklich erwünscht.

Schon Fritz B. Simon hatte in seinem unterhaltsamen Werk

Die Kunst nicht zu lernen.
Und andere Paradoxien in Psychotherapie, Management, Politik …
Heidelberg, Auer, 1997

auf die Ambivalenz hingewiesen: „Denn es ist ja keineswegs immer sinnvoll, dass wir lernen und uns unserer Umwelt anpassen, während genausogut diese Umwelt lernen und sich uns anpassen könnte.“ (S. 154f)

Wenn wir anfangen, über Lerninhalte nachzudenken, werden die Fragen noch bedeutsamer.

ulearn – eine sehr deutliche Demonstration

Über einen Tipp von Anja Förster und Dr. Peter Kreuz (http://www.foerster-kreuz.com) bin ich auf eine eindrucksvolle Demonstration hingewiesen worden.

Können Sie Fahrrad fahren? –
Wirklich und tatsächlich immer?

Sehen Sie selbst – und dieses Video an (8 Minuten):

Notwendiger Begleiter des Lernens ist das Verlernen!

Was bedeutet das eben Gesehene für die Lernprozesse, die wir aktuell angesichts sich rasant verändernder Umweltbedingungen leisten sollten?

Tatsächlich gibt es den Aphorismus:
„What gets us into trouble
Is not what we don´t know.
It´s what we know for sure
That just ain’t so.“

Dieser Spruch wird Mark Twain zugeschrieben und kann sinngemäß so übersetzt werden:
„Was uns in Schwierigkeiten bringt, ist nicht unser Unwissen, sondern unser vermeintliches Wissen von Falschem.“

Im Klartext: Wenn wir nicht bereit sind, vorgeblich sicheres Wissen zu hinterfragen und auch wieder zu vergessen, werden wir in manchen wichtigen Fragen nicht weiter kommen!

Selbstverständlich können wir auch ver-lernen.

Wir sollten nur auch darauf achten – und nicht nur auf Lernen.

Viel Erfolg!

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Weiterführende Links

zuletzt bearbeitet am 18. Mai 2017 / 17:00        zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Den Autopilot pausieren lassen. (Wandel lernen – 9)

Zusammenfassung

Im Alltags-Autopilot konsumieren Viele (ich auch) Vieles und Vielfältiges und entscheiden dabei oft nicht bewusst, auch zu verdauen.

Selbst entdecke ich gerade (wieder) die Chance der Unterbrechung oder Pause und der bewussten Entscheidung zur Selbst-Steuerung.

Gewöhnlich konsumiere ich viel.

Wenn ich meine Umgebung und mich selbst beobachte, nehme ich wahr: Viele (zumindest die Mehrheit – mich eingeschlossen) arbeiten und konsumieren viel, ja zu viel und können oft nicht verdauen, was wir uns aus dem reichhaltigen Angebot alles „einverleiben“ und anschauen.

Das geschieht oft ohne bewusste Entscheidung.

Dabei ermüden unsere Entscheidungskräfte angesichts einer überwältigenden Vielfalt und der Dauerverfügbarkeit, so dass eine Änderung nicht einfach erreicht werden kann. Der große Vordenker Peter Drucker stellte dies in einen größeren Zusammenhang und schrieb:

„In einigen Jahrhunderten, wenn die Geschichte unserer Zeit aus einer längerfristigen Perspektive geschrieben wird, werden die Historiker wahrscheinlich weder die Technologie noch das Internet oder den E-Commerce als wichtigstes Ereignis betrachten, sondern die große Veränderungen der Lebenssituation. Zum ersten Mal hat eine erheblich, schnell wachsende Zahl von Menschen die Freiheit zu wählen. Zum ersten Mal müssen sie sich selbst managen. Und darauf ist unsere Gesellschaft in keiner Weise vorbereitet.“

(zitiert nach A. Förster/P. Kreuz: Nein; 36 – zitiert hier Stephen R. Covey: Der 8. Weg)

NEIN hat Konjunktur.

Die Fähigkeit, zu unterscheiden und auch einmal „NEIN!“ zu sagen, wird in diesem Zusammenhang wichtig. Dass Steuerung bei der Selbst-Steuerung beginnt, ist nicht neu, aber immer noch zutreffend. Darauf macht das schon zitierte Vordenkerpaar Anja Förster und Dr. Peter Kreuz in Ihrem Werk NEIN aufmerksam.

Manchmal benötigen wir Freiraum vor Neuem.

Manches Mal muss auch erst die Möglichkeit und der Raum für Nachdenken, Steuern und Entwicklungen geschaffen werden, in dem Gewohntes und Vertrautes einfach gelassen wird.

Über diese Idee einer persönlichen oder auch institutionellen „Entsorgung“, frei nach P. Drucker/Malik hatte ich schon in einem früheren Text einmal geschrieben.

Ich schätze auch Zeiten des Verarbeitens.

Es geht mir hier nicht um Kulturpessimismus oder Abwertung der Medien. Ich schätze die Anregungen über vielfältige mediale Kanäle. Andererseits bemerke ich eine wachsende Sehnsucht nach ungestörtem Nachsinnen, Reflektieren, Meditieren und dann auch Konzipieren. Nach meiner Erfahrung bedarf es der störungsarmen Verarbeitungsphasen, damit ich kreativ sein und auf neue Ideen oder Ansätze kommen kann.
Eine Pionierin der Programmierkunst, Grace Murray Hopper (1906 – 1992), macht allerdings schon auf die Beharrungskräfte aufmerksam und meinte sinngemäß: The most dangerous phrase in the language is, „We’ve always done it this way.“ [Die gefährlichste Redewendung ist „Das haben wir schon immer so gemacht!“]

Ich möchte regelmäßig prüfen, ob ich auf meinem Pfad bin.

So sehe ich die Herausforderung, immer wieder aus dem Autopilot-Modus des gewohnheitsmäßigen Konsums auszusteigen und zu prüfen, ob wir auch verdauen und verarbeiten oder uns vorwiegend unterhalten lassen. Sollte das der Fall sein, könnten wir die unterhaltende Aufnahme von „Neuem“ unterbrechen – und uns entscheiden und selbst steuern.

Advent und die Zeit des Jahreswechsels bergen Chancen.

Der kommendePause Advent und die Jahreswende können dazu Einladung für persönliche Klausuren sein.

Ganz besonders die Zeit zwischen den Weihnachsfeiertagen und Neujahr hat sich für meine Überrpüfungen als geeignet erwiesen.

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Weiterführende Links

  • Kabarettistisch hat Marc-Uwe Kling das NEIN-Sagen mit seinem Spruch „Das steht auf meiner Not-To-Do-Liste!“ in seiner Känguru-Triologie und dem zugehörigen Spiel umgesetzt. – Warum nicht eine eigene not-do-do-list erstellen?
  • Die inspirierende Leitseite von Anja Förster und Dr. Peter Kreuz: www.foerster-kreuz.com

zuletzt bearbeitet am 18.05.2017 / 17:25 Uhr       zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

entlasten und gesund bleiben (Profession Lehrkraft – 21)

Kurzfassung:
Nicht nur immer Neues entwickeln,
sondern manches bewusst beenden,
loslassen und sich entlasten,
um gesund zu bleiben.

Der Lehr-Beruf kann als sinnvoll und schön, als vielfältig und die Person fordernd erlebt werden.

Besonders die Reflexion auf das Gleichgewicht zwischen Anforderung und Erholung ist zentral für eine fortdauernde Freude am Unterrichten und die Unterstützung einer stabilen Gesundheit.

Dazu gehört, immer wieder auch „Nein“ zu sagen und Gewohnheiten zu überprüfen.

Der Lehr-Beruf ist für mich ein schöner und sinnvoller Beziehungs-Beruf.

  • Ich empfinde es als verantwortungsvolle und bedeutsame Aufgabe, junge Menschen bei der persönlichen Entwicklung und der fachlichen Ausbildung zu begleiten, also zu unterrichten und zu erziehen.
  • Der Beruf ist kommunikativ und herausfordernd, d.h. ich bin in vielfältigen Kontakten und lerne ständig selbst immer weiter dazu.
  • Besonderes im Bereich Gruppendynamik und gesellschaftlich-politischer Entwicklungen und deren Spiegelungen in den Lerngruppen habe ich in den letzten Monaten viel Neues kennen gelernt und bearbeitet.

Hohe Anforderungen an professionelle Lehrkräfte

Unterrichtshandeln ist geplant, vorbereitet und konzeptorientiert.

Es ist hilfreich, wenn hinter den Einzel-Stunden oder Projekten ein Gesamtkonzept steht, welches – neben der Steuerung, Gewichtung und Auswahl der beispielhaften Lehr-Inhalte – auch der Reflexion dienen kann.
(Dazu hatte ich in einem anderen Text bereits mehr geschrieben.)

Zu einem gesunden Berufsleben gehört auch das Unterbrechen und Aufhören

So schön der Beruf auch sein mag, so anstrengend kann die hohe Anzahl der Kontakte, Heterogenität der Gruppen, Projektionen, hohe Lautstärke, 45-Minuten- oder 90-Minuten-Rhythmen, gesellschaftliche Eingebundenheit und vieles mehr sein.

Zur Professionalität der Lehrperson gehört nach meiner Vorstellung eine kluge Kräfte-Verteilung, die Planung einer leistbaren Belastungskurve im Laufe eines Schuljahres und regelmäßige Überprüfungen der eigenen Ziele, Arbeitsgewohnheiten und der Gesundheit.

Konkret lauten die Fragen dann zum Beispiel:

  • Gibt es Entlastung durch „kollaborative Unterrichtsvorbereitungen“?
  • Wie werden die Unterrichtstage und wie die unterrichtsfreien Zeiten strukturiert?
  • Wann sind Pausen und Reflexions-Zeiten sinnvoll und nötig?
  • Wie werden „anstrengende Erlebnisse“ verarbeitet und eingeordnet?
  • Wie werden „Erfolge“ gewürdigt, das heißt gefeiert?
  • Wie werden „Misserfolge“ eingeordnet, losgelassen und verarbeitet?
  • Wann bin ich „gut genug“ vorbereitet?

auch_weglassen_fuehrt_zu_erfolg

Kollegiale Beratung und Coachinggruppen oder Supervision unterstützen

Der kollegiale Austausch in der Berufsgruppe kann entlasten, anregen und Lösungsansätze entwickeln helfen. Darum ist kollegiale Beratung zu empfehlen.

Oft geschieht sie informell in den Lehrer*innen-Zimmern oder auch „zwischen Tür und Angel“, als auf den Fluren oder am Kopierer.
Für eine „Kultur des Loslassens“ benötigen die meisten Menschen mehr Energie und Zeit.
An manchen Schulen haben sich auch schon kollegiale Fallbesprechungsgruppen etabliert.
(Ein bewährter Vorschlag steckt hinter diesem Link; pdf; 75 KB.)

Für die systematische Weiterentwicklung der Professionalität der Lehrerinnen und Lehrer dienen Coaching oder Supervision – in Gruppen oder für Einzelpersonen.
Günstiger sind die Coachinggruppen: Aus Aufgaben und Erfahrungen Einzelner werden Herausforderungen und Anreize zur Reflexion und zum Wachstum für die anderen. Eine Supervisorin / ein Supervisor oder ein Coach steuert den Prozess und gibt Ideen und Anregungen „von außen“ in die Gruppe.
Dazu habe ich Ihnen ein Angebot:
Gruppensupervision mit Coaching-Elementen für Lehrer/innen

Weiterführende Links

Viel Freude an einem wunderschönen und herausfordernden Beruf!

Der Beitrag wurde im Herbst 2016 entwickelt
und zuletzt leicht überarbeitet am 7. Januar 2023 / 11:04 Uhr         zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Das Schuljahr auswerten und sich weiter entwickeln

Wer Lernprozesse bewusst gestaltet, hält ab und an inne

  • schaut zurück
  • erinnert sich an die eigenen Ziele
  • vergleicht das Erreichte damit
  • und entwickelt neue Ziele/Entwicklungsfelder.

Schuljahr_auswerten_sich_als_Lehrer_entwickelnFür mich hat sich bewährt, die Auswertung und Entwicklungsziele schriftlich zu fassen, kollegial auszutauschen und gelegentlich zu überprüfen.

Mögliche Fragen könnten sein

  1. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Schuljahre (auf einer Skala von 0 bis 10)?
  2. Woran erkennen Sie, dass Sie zufrieden sind?
  3. Welche Faktoren sind dafür wesentlich?
  4. Welche Faktoren gefährden den Erfolg?
  5. Welche Entwicklungsfelder nehmen Sie sich für das nächste Schuljahr vor? (Wie werden Sie erkennen, dass Sie dieses Ziel erreicht haben?)
  6. Wie könnten Sie sich selbst am Erfolg hindern?
  7. Wer oder was kann das angestrebte Ziel befördern?
  8. Wie werden Sie das Erreichen Ihres Zieles feiern?

Eine Auswertung des Schuljahres biete ich auch als begleiteten Prozess an.

Am Freitagnachmittag, dem 15. Juli 2016 / in der Zeit zwischen 16 bis 18 Uhr, treffen sich interessierte Lehrkräfte für 60 [1 – 2] bis 90 Minuten [ab 3 Personen] zu einem moderierten Austausch mit kleinen Supervisions- oder Coaching-Elementen (bei Bedarf) zum Preis von 45 €/Person.

Wer ein Interesse hat, melde sich (sehr gerne per E-Mail). Anschließend gibt es ein kurzes Telefonat zur Klärung der Interessenlage und der Rahmenbedingungen. Geben Sie bitte in Ihrer Interessensmail eine Telefonnummer und günstige Kontaktzeiten an. Danke.

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Material und das Angebot zum Herunterladen

Mein Angebot mit Bedingungen und dem Fragebogen zur Vorbereitung.

zuletzt bearbeitet am 27.07.2017        zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Ehrenamtliche Supervision mit Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit

Einige Gedanken und Reflexionen zur Supervision im Rahmen des Projektes „Ehrenamtliche Supervision von ehrenamtlicher Flüchtlingsarbeit“ (ESEFA) der Freiburger Vereinigung von SupervisorInnen e. V.

1. Ehrenamtliche Supervision mit Ehrenamtlichen – Spiegelungseffekte, die reflektiert gehören

In den Diskussionen unseres berufsständischen Vereines waren wir uns schnell einig, dass wir kein Interesse an Gewinn im Zusammenhang mit der supervisorischen Begleitung der großen gesellschaftlichen Herausforderung entwickeln werden. Wir dachten über unseren Beitrag angesichts der vielen in unser Land geflüchteten Menschen nach.

So entstand die Idee, die Supervision für die Ehrenamtlichen ebenfalls in einem Projekt als kostenloses Angebot, also ehrenamtlich, anzubieten.

Noch mehr als auch sonst lädt diese Konstellation zu Spiegelungs- und Übertragungseffekten ein. Damit wollten wir rechnen und dies selbstverständlich – entsprechend unserer Profession – in Intervisionen und Kontroll-Supervisionen reflektieren.

Umgekehrt bieten sich so auch besondere Interventionsmöglichkeiten, denn der Supervisor kann als Modell für klar begrenztes, strukturiertes und durchdachtes, ehrenamtliches Angebot wahrgenommen werden.

2. Ehrenamtliche Personen haben spezifische Bedürfnisse

Bei ehrenamtlich engagierten Personen entfällt z. B. die gesellschaftlich eingeübte Gratifikation über Entlohnung. So werden andere Bedürfnisse der Anerkennung oder Begründung wichtig.

So unterschiedlich die engagierten Personen sind, so unterschiedliche Bedürfnisse können sie entwickeln und als Motive für Engagement nennen.
Das könnten beispielsweise sein:

  • angenehme Kontakte
  • Sinnstiftung
  • Anerkennung
  • öffentliche Wahrnehmung
  • Horizonterweiterung, z.B. durch Lernen neuer Verhaltensweisen …

Supervisorisch kann die Klärung der Motivation für ehrenamtliches Engagement ein sinnvolles Angebot darstellen.

3. Kulturelle Kompetenzen

Das Feld der Flüchtlingsarbeit bedarf einer reflektierten inter- oder transkultureller Kompetenzen. Diese Aussage könnte fast schon trivial empfunden werden.

Tatsächlich engagieren sich viele Menschen aus einem menschlichen Impuls heraus in diesem Feld und haben dann bald mit möglichen Verwicklungen zu tun, die sich bei näherer Betrachtung als in unterschiedlichen Kulturen gründend entschlüsseln lassen.

Für die Supervidierenden gilt dies selbstverständlich ebenso. Die Aufgabe besteht darin, die eigenen kulturellen Prägungen, Vorlieben und Gewohnheiten und auch Wahrnehmungen und Bewertungen zu entdecken und zu befragen.

Supervisorisch werden diese kulturellen Gewohnheiten und Verwicklungen dargestellt, dechiffriert und alternative Deutungs- und Verhaltensweisen gesucht und hoffentlich auch gefunden.

4. Hoch volatile gesellschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen

Das Feld der Flüchtlingsarbeit findet in einem sich rasend schnell wandelnden Umfeld statt. Phasenweise sind Rechtsnormen faktisch außer Kraft gesetzt gewesen, dann änderte sich die Stimmung und die politische Meinung und die Normen sollen wieder angewendet werden.

Hier wird die Supervision den Umgang mit den – auch wechselnden – Dynamiken, Realitäten und Bewertungen begleiten und die Begrenzungen der Einflussmöglichkeiten reflektieren.

5. Wer darf wie lange bleiben?

Immer wieder wird die Frage gestellt, ob sich die Begleitung von Personen „lohnt“, die mit hoher Wahrscheinlichkeit bald abgeschoben werden.
Meine eigene Antwort darauf: Wenn die geflüchteten Personen eine gute Erfahrung machen und/oder etwas lernen können, dann hat sich das Engagement für mich gelohnt.

Tatsächlich müssen die Ehrenamtlichen auch mit der Abschiebung von Betreuten rechnen und die vorhersehbaren Ent-Täuschungen und die Grenzen des Rechts und der Einflussmöglichkeiten können Gegenstand in den Supervisionen werden.

6. Dramatische Themen der Geflüchteten

Schließlich kommen die teilweise dramatischen Erlebnisse und deren Verarbeitung als Inhalte der Kommunikation der Ehrenamtlichen mit den Geflüchteten als herausfordernde Themen noch dazu.

Nicht jede Supervisorin, jeder Supervisor kann und muss Trauma-Experte sein. Es sollte allerdings damit gerechnet werden, dass Trauma-Reflexe oder -Inhalte direkt oder indirekt thematisiert werden.

Professionelle supervisorische Begleitung kennt ihre Grenzen und kann – im Bedarfsfall – auch an traumatherapeutische Fachstellen verweisen.

Supervisorisch könnte mit den Ehrenamtlichen auch an solchen Begrenzungen und Verweismöglichkeiten gearbeitet werden.

Schließlich sollen Supervisorinnen und Supervisoren sich auch immer wieder de-identifizieren, wieder Distanz herstellen und aus dem „Sog des Systems“ heraustreten und so neue Sichten und Zugänge eröffnen.

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Einige, weiterführende Links

zuletzt bearbeitet am 6.05.2016 / 14:05 Uhr          zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Unterricht nach erschütternden Gewalttaten

Zusammenfassung

Manche Themen sind existentiell und drängen sich für den Unterricht auf: z. B. Terror, Gewalt und wie wir damit umgehen können: Lohnende Herausforderungen.

Manche Themen sind aktuell und dringend.

Kaum jemand kann sich der Diskussion nach großen, terroristischen Verbrechen entziehen. So auch nach den blutigen Verbrechen von Paris am Abend des 13. November 2015.

Regelmäßig können solche Themen im Unterricht – auch im Religionsunterricht – angesprochen werden.

Meine Skizze für einen Unterricht

  1. Gefühls- und Interessenlagen austauschen
  2. Sichern, welche Informationen schon verfügbar sind
  3. Unklarheiten und Lücken füllen und dabei offene Fragen festhalten
  4. Entscheidung, in welcher Richtung die Interessenlage der Gruppe geht, und in welchen Schritten der Unterricht geplant ist.
  5. Kritisches und nachdenkliches Unterrichtsgespräch
  6. dazwischen eventuelle Recherche-Phasen
  7. eventuell ein selbst sorgfältig ausgwählter Impuls
  8. Zusammenfassung und Ergebnissicherung

wenige Hinweise

zu 2.: Viele Schülerinnen und Schüler wissen Teile der Nachrichtenlage, andere kennen nur Überschriften, manche sind schon sehr umfassend informiert.
Hier versuche ich, herauszufinden, was die Gruppen schon wissen, und Langeweile durch Wiederholungen zu vermeiden.

zu 5.: Mein Ziel ist es, die vielen selbstverständlichen Schnell-Schlüsse, Bestätigungen vor Vorurteilen oder auch vorgefasster Verschwörungstheorien zu erschüttern, in dem ich regelmäßig nachfrage, woher jemand etwas weiß und wie diese Informationen oder Einschätzungen bewertet werden können. Das ist Arbeit, lohnt sich aber.

zu 7.: Bin immer wieder erstaunt, wie schnell Journalisten und andere – je nach Bedarf – zu „Experten für …“ werden.
Immer achte ich auch auf den Aspekt der Selbstvermarktung. Auch dies kann man im Unterricht anschauen.

zu 8.: Eine Herausforderung. Sinnvoll, um zu bündeln und – vielleicht – auch, um weitere offene Fragen und Klärungsbedarf festzuhalten.

Meine Erfahrungen

Manche Gruppen winken schnell ab:
  • Das Thema geht ihnen zu nahe.
  • Sie haben schon zwei Unterrichtsstunden dazu gearbeitet und wollen dringend einen Themenwechsel.
Viele Gruppen sind dankbar:
  • Endlich darf der innere Druck ausgesprochen werden.
  • Ein emotional aufgeladenes Thema wird zum Unterrichtsgegenstand.
  • Wenn es gelingt, die Atmosphäre einer gemeinsamen Suchbewegung zu gestalten, kann eine entdeckende Haltung und ein respektvoller Umgang mit unterschiedlichen Bewertungsideen entstehen. Die endgültige Entscheidung bleibt bei den Schülerinnen und Schülern. Dass man sie so ernst nimmt, schätzen sie.
  • Die Begrenzung auf eine Doppelstunde wird von vielen als erträgliches Maß und als Chance, sich auch wieder zu distanzieren, wohlwollend angenommen.
Die Recherche-Kompetenz der Schüler/innen ist oft ausbaufähig!

Sätze wie „Hab ich im Internet gelesen.“ und „Habe ich im Fernsehen gesehen.“ und auch die Ergebnisse nach 10 bis 15 Minuten Recherche-Phase zeigen mir, dass wir Lehrkräfte hier noch einiges zu tun haben: Recherche-Routinen müssen beigebracht und eingeübt werden. Tun wir es!

Welche Erfahrungen haben Sie?

Ganz sicher bin ich nicht der einzige, der sich über Unterrichtsformen in solchen Situationen Gedanken macht.

Bitte teilen Sie Ihre Erfahrungen mit mir und meinen Leser/innen – über einen Kommentar oder einen Verweis auf diesen Text im eigenen Lehrer/innen-Blog. Danke.

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Einige, weiterführende Links

zuletzt bearbeitet am 4.04.2019 / 10:55 Uhr       zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Überblick und Handlungsfähigkeit sichern (Profession Lehrkraft – 20)

Zusammenfassung

Auch routinierte Lehrerinnen und Lehrer kommen, weil der Beruf die Einladungen mit sich bringt, in verwickelte Situationen und profitieren von der Möglichkeit der begleiteten Distanzierung und Reflexion, zum Beispiel in Gruppensupervisionen für Lehrkräfte

Der Beruf der Lehrerin / des Lehrers ist vielfältig, ja komplex.

Eine von vielen Möglichkeiten der Darstellung sehen Sie hier:

Lehrer-Arbeitsfeld_V3Es ist nämlich nicht nur der Unterricht sondern die vielen kleinen, aber wichtigen Neben-Aspekte drum herum, die den Alltag der Lehrerin/des Lehrers prägen.

Für mich formuliere ich dies so: Ich mag meinen vielfältigen Beruf und in manchen Phasen wird es mir zu viel, zu verwickelt oder zu heftig … und ich suche mir Klärungshilfe.

Weil unterrichten von Beziehungen grundiert ist, gibt es auch viele Verwicklungsmöglichkeiten.

Nach meiner Sicht auf soziale Berufe (und damit auch die Lehrerinnen und Lehrer) folgt die Komplexität aus dem Umstand, dass wir mit und für Menschen arbeiten. Damit kommen die vielen Individualitäten und folglich Einladungen zu Missverständnissen, Übertragungen oder Verwicklungen ins Spiel.

Zugleich sind wir Lehrkräfte in unserem Schulsystem in einer mächtigen Schlüsselrolle.

Wenn Lehrkräfte damit in ihrem Alltag gut zurechtkommen möchten, benötigen sie ein ausgeprägtes Maß an Kommunikationsfähigkeit, Bereitschaft zur Selbst-Reflexion, Kritik- und Lernbereitschaft.

Oft genügen kollegiale Netzwerke und persönliche Psychohygiene.

Die meisten Lehrkräfte können die allermeisten Situationen im Rahmen ihres Umfeldes und der eigenen Verfahren der Selbstfürsorge (z.B. eigene Psychohygiene-Routinen oder auch Verfahren der kollegialen Beratung) gut bewältigen.

Manchmal ist eine Gruppen-Supervision zur Unterstützung hilfreich.

Auch Routiniers und Könner suchen sich gelegentlich eine systematische Selbst-Reflexion und professionelle Unterstützung.
Zum Beispiel:

  • Eigenen Konstruktionen von Sichtweisen, Ziel- und Qualitätsvorstellungen werden wieder bewusst gemacht, so dass der unbewusste „Auto-Pilot“ weniger Macht hat.
  • Die eigene Ziele und Verfahren können abgeglichen werden.
  • Belastende Situationen werden untersucht und alterbative, entlastende Verhaltensweisen können entwickelt werden.
  • Die Lust am Beruf kann durch die kollegiale Unterstützung wieder mehr erfahren und genossen werden.

Oder aber die Herausforderungen werden als Belastungen erlebt und die Situationen also so unangenehm empfunden, dass ein gründlicherer Blick und eine nachhaltige Suche nach anderen Vorgehensweisen und Haltungen sinnvoll erscheinen.

Coaching-Elemente erweitern

Gelegentlich werden in der Supervision Themen angeschlagen, für die es tatsächlich auch schon ausgearbeitet Lösungsansätze und -verfahren gibt.
Beispielsweise können im Themenkomplex „Selbstwirksamkeit und Selbstorganisation“ direkte und handlungsnahe Sequenzen mit direkt übertragbaren Handlungsempfehlungen bei Bedarf/Nachfrage angeboten werden.

Mein Angebot: Eine kollegiale Gruppen-Supervision mit Coaching-Elementen

Hinter diesem Link ist die Ausschreibung als pdf [255 KB] hinterlegt.

Sie können hier auch Kontakt (sehr gerne per E-Mail) mit mir aufnehmen oder/und sich einen Platz reservieren.

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Weiterführende Links

zuletzt bearbeitet am 12.11.2015 / 16 Uhr      zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht