zu anderen sind wir freundlicher
Zu anderen sind wir oftmals freundlicher als zu uns selbst!
Mit ihnen fühlen wir mit und finden das normal.
Das ist gut für ein menschliches und angenehmes Leben miteinander.
Es bleibt die Frage: Warum fühlen wir nicht auch mit uns selbst mit?
(Tatsächlich sind wir uns selbst gegenüber nämlich mehrheitlich eher kritisch, streng oder fordernd eingestellt.)
Ungewohnter Gedanke: „mit sich selbst mitfühlen“
Selbsteinfühlsam – schon das Wort ist sperrig, ungewohnt und fremd.
Und doch ist die Empathie (Mitfühlen) für uns selbst so wichtig.
Sicher empfehle ich hier kein Selbstmitleid.
Es geht nicht darum, sich selbst leid zu tun und sich zu bejammern.
Statt dessen geht es einfach um einen freundlichen Umgang mit sich selbst.
Klingt einfach.
Religion und Philosophie wissen davon schon lange.
Für die Bibelleser noch ein Hinweis: Im Liebesgebot Jesu steht ja auch der zweite Halbsatz:
„Liebe deinen Nächsten,
wie dich selbst!“
(Mk 12,31 par.)
Durch Selbstmitgefühl Spielräume erweitern und sich wohl fühlen!
Wenn wir uns selbst gegenüber jenes Mitgefühl aufbringen, wie wir es auch anderen selbstverständlich entgegen bringen, gewinnen wir mehr Entscheidungsspielräume und Lebensräume:
Wir müssen nicht immer fordernd oder streng mit uns sein.
- Es kann auch einmal Pause und Entspannung geben.
- Kreativität gelingt genau in einem Wechsel von Spannung und Entspannung . . . .
- Wir gewinnen mehr Freiheit, weil ein Misslingen nicht mehr so selbstverurteilend beurteilt wird.
- Schließlich überstehen wir auch Krisen und Scheitern mit Selbstmitgefühl besser und können daraus lernen. (Wer nie scheitert, wird wohl auch nicht klug.)
So wünsche ich uns allen zum Ausklang 2011 und Neustart in 2012 erfolgreiches Gelingen in der inneren Bewegung zur Freundschaft mit uns selbst.
zuletzt bearbeitet am 10.03.2012 zur druckerfreundlichen Ansicht