Zusammenfassung
Der Beginn eines neuen Schuljahres ist eine Chance, sich neu für eine erfolgreiche Lern-Strategie zu entscheiden, die regelmäßige Mitschriften, Nacharbeiten und Wiederholungen beinhaltet und durch ein entsprechendes Lehrer-Verhalten unterstützt wird.
Gliederung
- Ein Schuljahres-Beginn ist eine neue Chance zur Verbesserung
- Statt auf den letzten Drücker besser regelmäßig lernen
- Ein erfolgreiches Verfahren für das schulische Lernen in drei Schritten
- Lehrkräfte können dieses Umdenken fördern
- Weiterführende Links
Ein Schuljahres-Beginn ist eine neue Chance zur Verbesserung.
Für die Schülerinnen und Schüler und die Lehrkräfte hat in dieser Woche ein neues Schuljahr begonnen: Jeder Neuanfang kann auch als Chance für eine Veränderung zu einem erfolgreichen Lernen begriffen werden.
Dazu ist es hilfreich, einen kurzen Gedanken an die bisherigen Versuche zu verwenden und zu bewerten, welchen Erfolg die bisherige Praxis erbrachte. –
Wer damit zufrieden ist, hat keine Veranlassung etwas zu verändern.
Viele Schülerinnen und Schüler nehmen sich zu Beginn des Schuljahres aber vor „mehr zu lernen“ und „bessere Noten“ zu erreichen. –
Ein paar Empfehlungen
Statt auf „den letzten Drücker“ besser regelmäßig lernen
Die neurobiologischen Erkenntnisse der letzten Jahre bestätigen klar: Regelmäßiges Lernen ist dem saisonalen oder Kurz-Zeit-Lernen weit überlegen. Dies ist im Aufbau und der Funktion unseres Gehirns begründet.
Im Oberen Teil des Tafelbildes wird das bei den meisten Schülerinnen und Schülern übliche „Kurz-Zeit- oder Kellner-Lernen“ skiziert. Es ist geprägt vom Lernen „kurz vor knapp“ und führt leider bei hohem Aufwand doch häufig wieder zu sehr schnellem Vergessen.
Am unteren Rand des Tafelbildes wird deutlich, wie wir erfolgreich lernen:
- regelmäßig
- in kleinen Portionen.
Dafür gibt es viele gute Gründe aus neurobiologischen Erkenntnissen über Aufbau und Funktion des menschlichen Gehirns in den letzten Jahren.
Meine Behauptung
Die meisten Schülerinnen und Schüler, die bisher erst kurz vor der Klassenarbeit oder der Prüfung gelernt hatten, müssen nicht wesentlich mehr tun! Wenn sie ihre Lern-Anstrengungen besser über die Zeit verteilen, werden sie im Laufe der Zeit deutlich erfolgreicher lernen und damit auch bessere Noten bekommen.
Wir alle wissen, dass Sportler sinnvollerweise regelmäßig trainieren. So ist es auch Schülerinnnen und Schülern zu empfehlen, wichtigen Stoff regelmäßig zu bearbeiten, zu üben und zu wiederholen.
Ein erfolgreiches Verfahren für das schulische Lernen in drei Schritten
Wie schon in einem früheren Beitrag in diesem Bog über das erfolgreiche Lernen von Schülerinnen und Schülern dargestellt, empfehle ich drei Schritte:
- Im Unterrich in Stichworten regelmäßig mitschreiben und dabei großzügige Ränder lassen
- Jede Unterrichtsstunde zu Hause kurz nacharbeiten und die wichtigsten Inhalte in eigenen Worten auf den rechten Rand zusammen schreiben.
- Regelmäßige und geplante Wiederholungen, wenn ungefähr die Hälfte des Stoffes vergessen ist.
Was sich nach viel Aufwand und Anstrengung anhört, ist was Dauer ein auch nervenschohnendes Verfahren und führt in der Regel binnen weniger Monate zu erkennbar besseren schulischen Leistungen.
Lehrkräfte können dieses Umdenken fördern
Die Lehrerinnen und Lehrer können das notwendige Umdenken vom oft beklagten Kurz-Zeit-Lernen zu nachhaltigen und erfolgreicheren Lernwegen unterstützen. Ja sie sollten es meines Erachtens dringend tun!
Unter anderem können Sie zu Beginn des Schuljahres die Bedeutung der Mitschriften hervorheben und Beispiele für eine sinnvolle Mitschrift als Tafelanschrieb anbieten.
Auch die kurze Wiederholung des Lernstoffs der letzten Unterrichtsstunden (mit der Möglichkeit, dabei die Mitschriften zu nutzen) können Schüler/innen dazu bringen, ihre Notizen sorgfältig und geordnet zu führen und auch dabei zu haben.
Schließlich können die Lehrer/innen über die Gestaltung der Klassenarbeiten das längerfristige Lernen und Wiederholen befördern.
Insbesondere in der Mittel- und Oberstufe ist dies auch im Blick auf Abschluss-Prüfungen eine sinnvolle Maßnahme.
Ich wiederhole dann vor der Klassenarbeit einen angekündigten Teil des früher behandelten Stoffes und baue in die Klassenarbeit eine Wiederholungsfrage ein.
Viel Erolg wünsche ich allen Schülerinnen und Schülern, allen Lehrerinnen und Lehrern und – nicht zu vergessen – den vielen Eltern, die sich in der Unterstützung ihrer Kinder engagieren.
Weiterführende Links
Tipps für Schülerinnen und Schüler
- In drei Schritten erfolgreich für die Schule lernen (kurze Zusammenfassung)
- Lerntipp.at
- Tipps zur Vorbereitung von Prüfungen (auch Abitur-Prüfungen – mit Formblatt)
Vier Tipps für Lehrkräfte:
- Eine erproble Unterrichtsmethode: Vierfach effektiv lernen (eine gehirngerechte, schüleraktive Wiederholungs-Methode für den Unterricht)
- Die Artikel-Reihe zur Profession der Lehrerinnen und Lehrer
- Die Artikel-Reihe zur Schul-Entwicklung, besonders der dritte Text “ Schule verbessern (3): nachhaltig lernen lehren“ (These: Die Form der Klassenarbeiten hat auch eine wesentliche Bedeutung für das Lernverhalten der Schüler/innen. Langfristiges und damit nachhaltiges Lernen der Schüler hängt auch von der Unterrichtsgestaltung durch die Lehrer/innen ab!)
- Eine Gruppe von Kolleg/innen, die sich gemeinsam auf einen begleiteten Lernweg machen, also eine Gruppen-Supervision, könnte die Weriterentwicklung der eigenen Profession und die Steigerung der Arbeitszufriedenheit fördern:
Informationen über den eine Gruppensupervision für Lehrerinnen und Lehrer finden Sie hier. (pdf-download, 130 KB)
zuletzt bearbeitet am 20. September 2014 / 18:18 Uhr zur druckerfreundlichen Ansicht