Den Autopilot pausieren lassen. (Wandel lernen – 9)

Zusammenfassung

Im Alltags-Autopilot konsumieren Viele (ich auch) Vieles und Vielfältiges und entscheiden dabei oft nicht bewusst, auch zu verdauen.

Selbst entdecke ich gerade (wieder) die Chance der Unterbrechung oder Pause und der bewussten Entscheidung zur Selbst-Steuerung.

Gewöhnlich konsumiere ich viel.

Wenn ich meine Umgebung und mich selbst beobachte, nehme ich wahr: Viele (zumindest die Mehrheit – mich eingeschlossen) arbeiten und konsumieren viel, ja zu viel und können oft nicht verdauen, was wir uns aus dem reichhaltigen Angebot alles „einverleiben“ und anschauen.

Das geschieht oft ohne bewusste Entscheidung.

Dabei ermüden unsere Entscheidungskräfte angesichts einer überwältigenden Vielfalt und der Dauerverfügbarkeit, so dass eine Änderung nicht einfach erreicht werden kann. Der große Vordenker Peter Drucker stellte dies in einen größeren Zusammenhang und schrieb:

„In einigen Jahrhunderten, wenn die Geschichte unserer Zeit aus einer längerfristigen Perspektive geschrieben wird, werden die Historiker wahrscheinlich weder die Technologie noch das Internet oder den E-Commerce als wichtigstes Ereignis betrachten, sondern die große Veränderungen der Lebenssituation. Zum ersten Mal hat eine erheblich, schnell wachsende Zahl von Menschen die Freiheit zu wählen. Zum ersten Mal müssen sie sich selbst managen. Und darauf ist unsere Gesellschaft in keiner Weise vorbereitet.“

(zitiert nach A. Förster/P. Kreuz: Nein; 36 – zitiert hier Stephen R. Covey: Der 8. Weg)

NEIN hat Konjunktur.

Die Fähigkeit, zu unterscheiden und auch einmal „NEIN!“ zu sagen, wird in diesem Zusammenhang wichtig. Dass Steuerung bei der Selbst-Steuerung beginnt, ist nicht neu, aber immer noch zutreffend. Darauf macht das schon zitierte Vordenkerpaar Anja Förster und Dr. Peter Kreuz in Ihrem Werk NEIN aufmerksam.

Manchmal benötigen wir Freiraum vor Neuem.

Manches Mal muss auch erst die Möglichkeit und der Raum für Nachdenken, Steuern und Entwicklungen geschaffen werden, in dem Gewohntes und Vertrautes einfach gelassen wird.

Über diese Idee einer persönlichen oder auch institutionellen „Entsorgung“, frei nach P. Drucker/Malik hatte ich schon in einem früheren Text einmal geschrieben.

Ich schätze auch Zeiten des Verarbeitens.

Es geht mir hier nicht um Kulturpessimismus oder Abwertung der Medien. Ich schätze die Anregungen über vielfältige mediale Kanäle. Andererseits bemerke ich eine wachsende Sehnsucht nach ungestörtem Nachsinnen, Reflektieren, Meditieren und dann auch Konzipieren. Nach meiner Erfahrung bedarf es der störungsarmen Verarbeitungsphasen, damit ich kreativ sein und auf neue Ideen oder Ansätze kommen kann.
Eine Pionierin der Programmierkunst, Grace Murray Hopper (1906 – 1992), macht allerdings schon auf die Beharrungskräfte aufmerksam und meinte sinngemäß: The most dangerous phrase in the language is, „We’ve always done it this way.“ [Die gefährlichste Redewendung ist „Das haben wir schon immer so gemacht!“]

Ich möchte regelmäßig prüfen, ob ich auf meinem Pfad bin.

So sehe ich die Herausforderung, immer wieder aus dem Autopilot-Modus des gewohnheitsmäßigen Konsums auszusteigen und zu prüfen, ob wir auch verdauen und verarbeiten oder uns vorwiegend unterhalten lassen. Sollte das der Fall sein, könnten wir die unterhaltende Aufnahme von „Neuem“ unterbrechen – und uns entscheiden und selbst steuern.

Advent und die Zeit des Jahreswechsels bergen Chancen.

Der kommendePause Advent und die Jahreswende können dazu Einladung für persönliche Klausuren sein.

Ganz besonders die Zeit zwischen den Weihnachsfeiertagen und Neujahr hat sich für meine Überrpüfungen als geeignet erwiesen.

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Weiterführende Links

  • Kabarettistisch hat Marc-Uwe Kling das NEIN-Sagen mit seinem Spruch „Das steht auf meiner Not-To-Do-Liste!“ in seiner Känguru-Triologie und dem zugehörigen Spiel umgesetzt. – Warum nicht eine eigene not-do-do-list erstellen?
  • Die inspirierende Leitseite von Anja Förster und Dr. Peter Kreuz: www.foerster-kreuz.com

zuletzt bearbeitet am 18.05.2017 / 17:25 Uhr       zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

noch schnell … im Advent … (gut leben – 5)

Meine Entscheidung für diesen Advent.

Mein Abschied von der Eile im Advent

 

und wie ich darauf gekommen bin …

Schon wieder Herbst!

Der lange und schöne Spätsommer endet. – Die Zeit scheint zu fliegen.

Eine Chance zur Prüfung

In dieser Jahreszeit nehme ich mir regelmäßig vor, mich neu zu sortieren, Überflüssiges auszusondern, Gewohnheiten zu überprüfen und den Start in den Advent als Chance für neues Üben zu begreifen.

Wie oft spreche ich das Wort „schnell“?

Zur Zeit achte ich auf das Wort „schnell“: Ich habe es mir – wie viele andere – angewöhnt und nutze es häufig. Seit ich darauf achte, verrät das kleine Wörtchen mir die vielfältigen Einladung zu einer antrainierten Eile in meinem Leben.

Anregungen aus Yaloms Anleitung zum Glücklichsein.

Dieses Jahr bin ich von der Dokumentation über Irvin D. Yalom und seine Frau Marylin angeregt, auf ein zufriedenstellendes Leben zu achten: Was würde ich im Rückblick bereuen?

Dann möchte ich es lieber anderes versuchen: Lieber unter­breche ich den Zeitdrang und die gewohnte Schnelligkeit und konzentriere mich auf Wesentliches.

 

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Weiterführende Links

zuletzt bearbeitet am 29. November 2014      zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

musikalische Pausen-Akzente: Flashmops

Mitten in den Fluss meiner Arbeit bekomme ich eine Mail eines netten Kollegen mit dem Link auf diese wundervolle Sammlung von musikalischen Flashmops.

Mir kommt der Gedanke, diese ab und zu als Pausen-Akzent für mich selbst, Gruppen oder Klassen einzusetzen.

Meine Versuchung wird sein: Dannach noch eins und noch eins.
Ich werde lernen, mich zu beschränken.

Wie geht es anderen mit solchen Pausen-Akzenten?

zuletzt bearbeitet am 15.05.2014 / 9:09 Uhr zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

innehalten hilft, sich wirksam zu entwickeln (selbstmotiviert lernen – 5)

Zusammenfassung

Sich täglich für ruhiges Innehalten Zeit zu nehmen, wird viel bewirken – wenn wir uns dafür entscheiden und die zu erwartenden Widerstände überwinden.
Viele nehmen sich zum Anfang des neuen Jahres etwas vor.
Mir tut diese Anregung gut.
Darum empfehle ich den Selbst-Versuch.

Gliederung

Täglich 20 Minuten innehalten

Sich jeden Tag 20 Minuten nehmen –
ganz für mich
ohne etwas zu müssen oder zu sollen
und ohne unmittelbares Ziel

Nur bei mir selbst sein
ankommen
meinen Körper bewusst wahrnehmen
meine Gefühle spüren
Bedürfnisse entdecken
meine Ideen von etwas beobachten
Konzepte durchschauen
meine Muster erkennen
Einfälle zulassen – nicht sofort ausführen

Altes Wissen

Die meisten Religionen
und alle mir bekannten weisen Lehrerinnen und Lehrer
raten schon immer wieder zu dieser Übung.

Man kann sie Meditation, Beten oder auch Achtsamkeit nennen.

Das Ende der Ausreden

Die Persönlichkeitstrainerin und Managementberaterin Brigitte Roser hat in ein gut lesbares, sachkundiges und günstiges Übungsbuch geschrieben, dessen Kernpunkt ich in dieser Übung sehe.

Der aussagekräftige Titel lautet:
Das Ende der Ausreden.
was alles möglich wird, wenn wir nur wollen.

Mir gefallen an diesem Buch der ausdrücklich nicht moralische Ansatz und die freundliche und praxiserfahrene Art, wie die Autorin diesen Weg beschreibt.

So schildert sie, dass die tägliche Übung wirkt und schnell die Widerstände und den „Ausreden-Generator“ aktiviert. – Sehr realistisch!

Ich empfehle einen Selbst-Versuch.

Eine Leseprobe aus dem Taschenbuch von Brigitte Roser: Das Ende der Ausreden Was alles möglich wird, wenn wir nur wollen
Frau Roser empfiehlt, täglich 15-20 Minuten zu schweigen. Eine lohnende und wirksame Herausforderung!

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Weiterführende Links

Dieser Artikel gehört zur thematischen Reihe „selbstmotiviert lernen“:

zuletzt überarbeitet am 3.06.2013             zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Humor als geistige Lockerungsübung

Viele Menschen empfinden ihr alltägliches Leben eher als hart und eben gerade nicht als „lustig“.

Gelingt es dann doch, die Umstände und Situationen humoristisch anzusehen, wird

  • Ernstes unernst
  • Ausgeblendetes sichtbar
  • und oft Unsagbares sagbar.

Darum – finde ich – lohnt es sich, eine humorvolle Haltung zu sich selbst und seinen Lebensumständen zu entwickeln.
Ja, ich bin der Meinung, man könne dies auch üben. Am Ende dieses Textes habe ich zwei Bücher empfohlen, die ich dafür hilfreich finde.

Eine wichtige Funktion einer humorvollen Lebenseinstellung:
Humor kann neue Sichtweisen eröffnen.

Genau dies finde ich persönlich und aus meiner beruflichen Sicht auf Menschen und Situationen am Humor so anregend und aufregend:

  1. Mit Humor lassen wir mehr als eine Deutung oder Sicht zu, wir werden beweglicher und vielfältiger.
  2. Mit Humor können eingewöhnte Muster unterbrochen werden:
    Plötzlich sehen wir etwas Neues oder empfinden Gewohnheiten oder Vorlieben neu und anders, vielleicht zuerst einmal auch etwas fremd ….
  3. Mit Humor macht das Leben uns selbst und unserer Umgebung mehr Freude.

Denn: Wer lacht oder schmunzelt nicht gerne?
Und für Beratungen (Supervision und Coaching) oder Unterricht ist es allemal günstig, wenn mehr als nur eine Deutung möglich wird.

Eine spontane – und subjektive – Auswahl von witzigen Bemerkungen

  • Ein guter Chef
    macht nicht alle Fehler selbst.
    Er gibt auch anderen eine Chance!
  • Wer zuletzt lacht,
    hat es nicht eher begriffen.
  • Nach vielen Jahren trifft der alte Mathematiklehrer seinen schlechtesten Schüler, als er gerade einem stattlichen Fahrzeug entsteigt. Er selbst fährt noch immer eine verbeulte Rostlaube. – „Dir scheint es ja gut zu gehen, Moritz!“, sagt der alte Lehrer. „Was machst Du denn beruflich?“ – „Ich handle mit Südfrüchten.“ – „Und wie machst du das?“, möchte der Lehrer wissen. – „Ganz einfach,“ antwortet Moritz, „ich kaufe eine Kiste Orangen für 10 € im Großhandel und verkaufe sie wieder für 30 €. Von diesen drei Prozent lebe ich ganz gut.“ (Frei nach Titze/Patsch: Die Humorstrategie; 49)

Literatur-Empfehlungen
(Beide Bände haben mir beim Lesen Spaß gemacht
und regen zum Nachdenken über sich selbst und den eigenen Humor an.)

Titze+Patsch: Humor

Die Humor-Strategie über amazon.de direkt hier bestellen.

Der Witzableiter

Den Witzableiter über amazon.de direkt hier bestellen.

Vielleicht ist der Sommer und die Ferienzeit genau die geeignete Zeit, dem Leben etwas „Witz“ abzugewinnen. Das wünsche ich Ihnen von Herzen.

Viele Ideen und weiteres gutes Material fand ich bei Dr. Michael Titze in seiner empfehlenswerten Homepage. Vielen Dank.

Zuletzt geändert: 4. 08. 2010

Ferienzeit ist Orientierungszeit

Für viele Menschen ist jetzt im Sommer die Zeit, in der sie Urlaub machen können.

Ich wünsche allen, dass ihnen gelingt,

  • Routinen zu unterbrechen
  • Abstand zu gewinnen und abzuschalten
  • sich zweckfrei Zeit zu geben
  • und sich gut zu erholen.

Ferien


Außerdem ist die Urlaubszeit auch eine Möglichkeit,
sein Leben nochmals in Ruhe zu betrachten
und nach Orientierung zu schauen,
auch
auf sich selbst und Orientierungen zu hören
(für Bibel-Leser/innen: vgl. 1 Kön 3, 5.7-12),
Ziele zu überprüfen und neue Ziele zu setzen.

Dazu können solche – oder ähnliche – Fragen hilfreich sein:

  • Womit bin ich zufrieden?
  • Was wünsche ich mir nicht so, wie es ist? Wie sollte es meines Erachtens werden?
  • Habe ich ein großes Ziel oder mehrere kleine Ziele? Welche?
  • Wenn ich Ziele hatte, habe ich diese erreicht? Wie weit? Wie? Warum eventuell nicht?
  • Mit welchen Personen möchte ich mehr Kontakt?
  • Welches Thema in meinem Leben soll mehr Energie bekommen?
  • Was sagt mein „Herz“ (Gefühl, Intuition)?

Meine eigene Erfahrung mit solchen „Zwischenbilanzen“, die ich gerne für mich selbst aufschreibe und aufbewahre, ist sehr positiv.
Ich werde mir so wieder ausdrücklicher meiner Ziele, meiner Bewertungen („Erfolg“ oder „Misserfolg“ bewusst.

Aus diesen Bilanzen entwickle ich dann kurz- und mittelfristige Ziele.

Ich wünsche allen Leser/innen von Herzen, dass ihre Bilanz zufriedenstellend ausfällt und dass sie sich anregend, vielleicht sogar herausfordernde Ziele für Ihren nächsten Lebensabschnitt setzen können.

zuletzt bearbeitet am 8. 08. 2010                  zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

pausieren ist eine Kunst

»Die Kunst des Ausruhens
ist ein Teil der Kunst des Arbeitens«

schreibt der Romancier John Steinbeck

Wer sich Zeit nimmt
und in Ruhe darüber nachdenkt und nachspürt,
wird Herrn Steinbeck zustimmen:

Nach der Pause sind wir in der Regel wieder frisch und motiviert.
Oft sind wir leistungswilliger und leistungsfähiger als vor der Unterbrechung.
Häufig werden Lösungswege sichtbar, die vor der Pause niemand erahnte.

Allerdings kommen viele Menschen in ihrem Arbeits-Alltag,
den sie hektisch und mit vielen Ansprüchen (auch an sich selbst) belastet erleben,
gar nicht auf den Einfall,
eine Pause ein zu legen.

Wenn Sie diesen Aussagen bisher zustimmen:

Was hindert Sie?

– !

Wann entscheiden Sie,
Ihre nächste Pause zu nehmen?

– !

Wie gelingt Ihnen die Unterbrechung?

Oder: Wie hindern Sie sich an der Erholung?

Ich wünsche Ihnen immer wieder erfrischende Pausen!

Sollten Sie der Meinung sein, für Pausen keine Zeit zu haben,
rate ich Ihnen, diese Vorstellung ernsthaft und kritisch zu überprüfen.

Wenn das nicht alleine gelingen sollte, ist Supervision oder Coaching eine Möglichkeit zur Überprüfung und möglicherweise zur Veränderung Ihres Arbeits- und Pausen-Verhaltens.

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Weiterführende Links

zuletzt bearbeitet am 8. Juni 2014      zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht

Welches Tempo passt?

Fast so etwas wie eine Krankeit unserer Kultur:

„Zeit-Not“ –
niemand hat oder nimmt sich Zeit,
kaum jemand kann oder möchte es sich leisten,
die wichtigen Dinge mit Muse und ohne Zeitdruck zu tun.

(Am Ende würde sich dadurch zuviel ändern?)

Zu diesem Thema gibt es ein empfehlenswertes Heft (3/2008) von brand eins, dem etwas anderen Wirtschaftsmagazin mit dem Themenschwerpunkt „Tempo“.

Weiterführende Links

  • Eine neue Video-Reihe zum Thema „Zeit-Management“ wurde von Hans-Peter Zimmermann Ende Januar 2010 gestartet.
  • Im Idealzustand gibt es in herausfordernden Tätigkeitsfeldern auch zwischendurch ruhigere Zeiten:  Zeit zum Ausruhen

zuletzt bearbeitet am 1.10.2012 / 8:08 Uhr              zur druckerfreundlichen Ansicht zur druckerfreundlichen Ansicht